Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
001 - Das Transmitter-Experiment

001 - Das Transmitter-Experiment

Titel: 001 - Das Transmitter-Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
Vom Netzwerk:
kaum nötig haben, irgendwo ein Lagerfeuer in Brand zu setzen! Außerdem glaube ich nicht, dass die Erbauer dieser Anlage Bewohner des Planeten sind. Eher Besucher aus dem Weltraum. Denn ich sehe keinen vernünftigen Grund, weshalb man eine Transmitterstation fernab der Zivilisation irgendwo in die Wildnis stellen sollte.«
    »Aus Gründen des Umweltschutzes«, sagte Maister und machte dabei ein schlaues Gesicht. »Ein Kernkraftwerk baut man auch nicht mitten in eine Wohnsiedlung.«
    Tanya winkte ab. Sie wirkte plötzlich angespannt und sehr wachsam.
    Ken fragte sich, ob dieses Feuer in der Ferne der Grund für sein ungutes Gefühl war.
    »Wir sollten zusehen, dass wir uns für die Dauer der Nacht im Innern der Pyramide verschanzen«, sagte Ken. »Und vielleicht sollten wir Wachen aufstellen.«
    »Weshalb?«, fragte Maister, gar nicht mehr so schlau drein schauend, weil er wohl zu Recht befürchtete, ebenfalls zur Wache eingeteilt zu werden.
    »Vielleicht stehen morgen früh drei Dutzend hungrige Kannibalen vor der Tür, wenn wir sie öffnen, um Gassi zu gehen«, sagte Ken trocken. »Dasselbe gilt für die Dauer der Nacht!«
    »Glauben Sie im Ernst, dass die Eingeborenen aggressiv sind?«, stöhnte Maister auf. »Vergleichen Sie doch nicht alles und jeden mit sich selbst!« Er warf dabei einen bezeichnenden und missbilligenden Blick auf die beiden Waffen in Kens Gürtelhohlstern.
    Ken lachte freudlos auf. »Nett, dass Sie mich für aggressiv halten, Dr. Maister. Aber auch wenn die hungrigen Kannibalen mit einem bunten Blumenstrauß kommen und ihre bezaubernden Töchter Hula tanzen, möchte ich rechtzeitig vorgewarnt sein.«
    Tanya schmunzelte.
    »Die Eingeborenen sind fladen-förmige Schleimwesen«, sagte sie. »Ich weiß das genau. Pech für dich und deine Träume von Hula-Mädchen.«
    »Und woher weißt du das so genau?«
    »Du solltest Science-Fiction lesen«, behauptete Tanya. »Auf jedem Planeten, der Phönix heißt, gibt es fladenförmige Schleimwesen. Sie unterscheiden sich nur in der Farbe.«
    Ken tippte sich gegen die Stirn. Maister machte einen beleidigten Eindruck.
    Zehn Sekunden später erfolgte der Überfall.
     
    *
     
    Der Lift trug Haiko Chan ins zwölfte Stockwerk hoch. Der klein gewachsene Survival-Spezialist wollte diesen Nuklear-Physiker Herbert Nelles einmal näher unter die Lupe nehmen.
    Mit seinem Verzicht auf den täglichen Ausflug hatte er sich in Chans Augen verdächtig gemacht. Vielleicht war an Fishers Theorie doch etwas dran …
    Im zwölften Geschoß verließ Chan den Lift und sah sich auf dem Korridor prüfend um. Nelles wohnte in Appartement drei. Fünf gab es insgesamt in dieser Etage, samt und sonders mit allem erdenklichen Luxus ausgestattet. Chan beneidete die Eierköpfe von Mechanics, denen ein Leben in Luxus und Komfort geboten wurde. Er selbst konnte auch nicht klagen; er wurde für seine Arbeit bestens bezahlt und bezog wie alle Survival-Spezialisten von Mechanics ein Traumgehalt, um unbestechlich zu sein. Und trotzdem … Wann hatte er schon mal Gelegenheit, diesen Komfort auszunutzen?
    Er fand Tür drei auf der linken Korridorseite und blieb davor stehen. Vorsichtshalber lockerte er die Dienstwaffe im Schulterhohlster unter der unauffälligen Jacke. Wenn Nelles wirklich ein Verräter war, würde er sich bedroht fühlen. Chan war gewohnt, mit allem zu rechnen. Und er war entschlossen, vom Schocker Gebrauch zu machen, falls Nelles auch nur den Ansatz einer Angriffsbewegung machte.
    Wenn der wirklich ein Flibo-Mann war … Chan schüttelte den Kopf. Er durfte sich nicht von Rachegedanken leiten lassen.
    Er betätigte den Summschalter.
    »Identifikation«, klang eine synthetische Stimme auf. »Der Bewohner des Appartements ist nicht anwesend. Welche Nachricht soll übermittelt werden?«
    »Mein lieber Freund«, murmelte Chan. »Ich hab’ doch erfahren, dass du das Haus betreten hast!« Die Videokontrolle des Hauseinganges hatte es ihm verraten. Für einen Sicherheitsbeamten war es kein Problem, Datenzugriff zu der Videoanlage zu bekommen, die jeden Besucher des Hauses beim Betreten und Verlassen aufnahm. Im Regelfall diente dies nicht der Überwachung, sondern dem Personenschutz. Chan entsann sich, dass noch vor fünfzig Jahren menschliche Wachen eingesetzt worden waren, um unangemeldete Besucher abzuweisen – es hatte gerade in Hochhäusern eine Reihe von Überfällen und Attentaten gegeben, die die Anwohner zu diesen Schutzmaßnahmen zwangen. Die digitalisierten

Weitere Kostenlose Bücher