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001 - Vampire unter uns

001 - Vampire unter uns

Titel: 001 - Vampire unter uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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Jahren eine ausgeglichene Ehe, über der nur ein Schatten liegt, nämlich, dass es bisher mit einem Kind nicht geklappt hat. Aber das beunruhigt uns nicht.«
    »Auch nicht, dass ihrer ersten Ehe ebenfalls kein Nachwuchs beschieden war?« warf der Arzt ein.
    Ich schüttelte entschieden den Kopf.
    »Sie war kaum ein Jahr mit ihm verheiratet.«
    »Woran ist er gestorben?«
    »Auf dem Totenschein stand Leukämie, aber die Ärzte waren sich nicht einig«, erklärte Martha. »Er war die letzten Wochen in Eibenburg, im Sanatorium für Blutkrankheiten. Er ist auch in Eibenburg begraben.«
    Der Arzt sah uns nachdenklich an.
    »Ich habe Angst«, sagte Martha leise. »Es – grenzt an Besessenheit.«
    Der Doktor schüttelte den Kopf. »Ich kann verstehen, dass es Sie beängstigt. Aber darin erst liegt die Gefahr. Alles weist doch daraufhin, dass Sie sich in etwas hineingesteigert haben.
    Sie lieben Ihre Frau sehr?«
    »Ja«, sagte ich.
    »Sie sind eifersüchtig«, erklärte er.
    »Nein«, erwiderte ich mit Nachdruck. »Das bin ich nicht!«
    »Das sagen viele, und doch sind sie krank davon und malen sich in ihrer Phantasie Dinge aus, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt. Das Band ist der deutlichste Beweis dafür, dass Sie sich die Stimme nur eingebildet haben. Wollte ich voreilig diagnostizieren, so würde ich mich mit der Feststellung einer leichten Schizophrenie bei Ihrer Frau und einer keinesfalls besorgniserregenden Nervenüberreizung bei Ihnen selbst begnügen. Um Ihnen aber die Gewissheit zu geben, dass ich Ihre Sorge nicht leichtfertig in ein Schema presse und bagatellisiere, möchte ich, dass wir uns Klarheit verschaffen. Können Sie ein paar Tage Urlaub nehmen? Eine Woche würde genügen.«
    Wir nickten zögernd. Für Martha war es kein Problem, und auch ich war sicherlich eine Weile im Büro entbehrlich.
    »Gut«, fuhr er fort. »Sie werden die Stadt verlassen. Aber fahren Sie nicht in eine andere Stadt. Sie brauchen eine andere Atmosphäre. Fahren sie irgendwohin aufs Land.« Er lächelte.
    »Bemühen Sie sich um das Kind, das Sie sich wünschen. Und wenn Sie zurückkommen, werden Sie die Dinge in einem anderen Licht sehen. Wenn Sie dann immer noch Probleme haben – was ich nicht glaube –, so mag es tiefere Ursachen haben. Nach denen müssen wir dann suchen. Ich wünsche Ihnen einen erholsamen Urlaub.«
     

     
    Aber vorerst wurde nichts aus dem erholsamen Urlaub. Wir trafen zwar alle Vorbereitungen und hatten am frühen Abend bereits gepackt, doch dann rief Witters an und setzte vorerst einen Punkt hinter unsere Pläne.
    Er hatte die Polizei benachrichtigt und Hammerstock als vermisst gemeldet. Er fand zwar selbst, dass es dafür noch ein wenig früh war, doch das Ausbleiben jeglicher telefonischen Benachrichtigung erfüllte ihn mit großer Besorgnis.
    Polizeibeamte würden also vorbeikommen, um meine Aussage zu Protokoll zu nehmen. Ich sollte gründlich überlegen und nichts verschweigen. Es sei sehr wichtig. Und das Wiederauftauchen Hammerstocks sei ja auch für mich von größter Wichtigkeit.
    Martha und ich waren aufgebracht. Damit wurde unsere Privatangelegenheit ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt. Ich beruhigte mich aber wieder einigermaßen, als ich erfuhr, dass von dem Tonband bisher keine Erwähnung gemacht worden war. Und nach und nach gelang es mir auch, Martha zu beruhigen. In unserer Angst dachten wir zunächst daran, das Tonband zu vernichten. Aber dann erschien es uns doch zu kostbar – der einzige Beweis dafür, dass etwas mit uns geschah, wenn wir auch immer noch nicht wussten, was. Aber wir beschlossen, es aus dem Haus zu schaffen.
    Bald nach Witters Anruf kamen die Beamten. Sie waren höflich und misstrauisch, wie man es von einem guten Polizisten erwartet, und sie stellten eine Unmenge von Fragen.
    Ich berichtete von Hammerstocks Auftrag und von seinem Anruf aus Eibenburg. Ich berichtete auch von unserem Friedhofsbesuch in Eibenburg und dem Zusammentreffen mit Witters, dem Mitarbeiter Hammerstocks. Sonst war ich zurückhaltend. Sie zogen schließlich ab, doch wir sollten uns zu ihrer Verfügung halten.
    Das bedeutete also, dass wir den geplanten Urlaub auf unbestimmte Zeit verschieben mussten.
    Voller Nervosität erwarteten wir die Nacht. Ich wich nicht von Marthas Seite.
    Wenn unser nächtlicher Besucher wiederkam, so würde er meine Gesellschaft in Kauf nehmen müssen.
    Ein nagender Gedanke ließ mich den ganzen Abend nicht los: Was war mit Hammerstock da draußen in Eibenburg

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