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001 - Wenn sie aus den Gräbern steigen...

001 - Wenn sie aus den Gräbern steigen...

Titel: 001 - Wenn sie aus den Gräbern steigen... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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jeden Abend, einen Kuß auf den Mund und sagte: »Schlaf gut.«
    »Du auch«, gab sie zurück.
    »Und denk nicht zuviel nach«, riet er ihr. »Laß den Dingen ihren Lauf. Du wirst bald einsehen, daß dein Mißtrauen, deine Zweifel und deine Furcht völlig unbegründet sind.«
    »Vielleicht hast du recht.«
    »Ich habe sicher recht.«
    »Hoffentlich«, sagte Maud, und ihr Mann löschte das Licht.
    Sie hörte, wie er sich auf die Seite drehte, vernahm seine tiefen, regelmäßigen Atemzüge und wünschte sich weit weg von hier. War das Leben, das sie bisher geführt hatten, wirklich so schlimm gewesen? Wäre es nicht vernünftiger gewesen, in London zu bleiben und weiterzumachen, als hierher zu gehen und sich dieser unbekannten Bedrohung auszusetzen?
    Eine Vielzahl von Gedanken beschäftigte sie. Sie konnte nicht abschalten. Das Denken ging immer weiter, während Martin neben ihr friedlich und sorglos schlummerte.
    Er spürte das Unheil nicht, das auf diesem Schloß wohnte. Er sah nur das viele Geld, den ruhigen Job, die selbständige Arbeit, aber das alles war nur Tünche. Dahinter gab es Angst und Grauen.
    Maud konnte das beinahe körperlich spüren.
    Das alte Schloß war voller Geräusche. Türen ächzten. Holz knarrte und knackte. Ab und zu pochte irgendwo irgend jemand oder irgend etwas. Maud wurde von einer unangenehmen Kälte durchrieselt.
    Es war ein Fehler gewesen, hierher zu kommen. Rufus würde sie nicht mehr weglassen. Sie waren seine Gefangenen. Was hatte er mit ihnen vor?
    Der Wind heulte und orgelte unter dem Dach. Er rüttelte an den Fenstern. Maud glaubte, schlurfende Schritte zu hören.
    Sie verkroch sich unter der Decke.
    Dennoch hörte sie die Schritte.
    Sie näherten sich der Tür. Dann blieb es eine Weile still. Rufus?
    Stand er draußen? Lauschte er?
    Maud Weaver glaubte, unter der dicken Daunendecke zu ersticken. Sie tauchte wieder auf. Ihr Gesicht glühte. Sie starrte in die Dunkelheit, zur Tür hin. Würde Rufus versuchen, den Raum zu betreten? Was weiter würde er tun? Mauds Herz klopfte aufgeregt.
    Sie fragte sich, ob sie ihren Mann wecken sollte. Aber was hätte sie ihm sagen sollen?
    Es war ja nichts zu hören. Martin würde mit Recht ungehalten darüber sein, daß sie ihn aus tiefem Schlaf gerissen hatte.
    Ein Geräusch erschreckte die Frau.
    Sie zuckte hoch. Wischte da nicht jemand mit der Hand über die Tür? Maud Weaver preßte die Lippen fest zusammen. Plötzlich waren die schlurfenden Schritte wieder zu hören. Sie entfernten sich. Bald waren sie nicht mehr wahrzunehmen. Maud wischte sich mit dem Ärmel ihres Flanellnachthemds die kleinen Schweißtröpfchen von der Stirn.
    Minuten vertickten.
    Nichts geschah.
    Endlich schien Stille in das Schloß eingekehrt zu sein.
    Doch dann…
    Ein Schrei, ausgestoßen in höchster Not und Todesangst. Unheimlich und markerschütternd gellte er durch das Schloß. Jäh riß er ab. Aber er hatte Martin Weaver geweckt.
    ***
    »Ist etwas nicht in Ordnung, Mr. Ballard?« fragte Stella Gallagher.
    War das wieder ein Double, oder hatte ich diesmal die echte Stella vor mir? Ich ging langsam auf sie zu, ließ sie nicht aus den Augen. Ein gesundes Mißtrauen war in jedem Fall angebracht.
    »Es wundert Sie, mich hier unten im Keller anzutreffen, nicht wahr?« gab ich zurück.
    »Ja.« Stella nickte. »Ich sah das Licht, deshalb kam ich herunter.«
    »Wieso liegen Sie nicht im Bett?« fragte ich. Diese Stella Gallagher war genauso gekleidet wie ihr dämonisches Ebenbild.
    »Ich war im Bett«, sagte das schwarzhaarige Mädchen. »Aber ich hatte einen schrecklichen Alptraum…«
    »Das hat mir die andere auch erzählt«, erwiderte ich.
    »Die andere?« Stella blickte mich verwirrt an. »Welche andere?«
    »Ihr Double«, sagte ich und blieb auf Armlänge vor ihr stehen.
    »Gestatten Sie einen kleinen Test?« Bevor sie ja sagte, streifte ich sie mit meinem magischen Ring. Sie zerplatzte nicht. Also hatte ich die echte Stella Gallagher vor mir.
    »Was soll das, Mr. Ballard?«
    »Der anderen habe ich erlaubt, Tony zu mir zu sagen«, bemerkte ich erleichtert, und dann berichtete ich dem Mädchen, was sich ereignet hatte. Sie erschrak und wurde bleich.
    »Um Himmels willen, meine Doppelgängerin hätte Sie ja beinahe umgebracht.«
    Ich lächelte. »Aber nur beinahe. Die Macht, die hinter den Zombies steht, fängt an, in die Trickkiste zu greifen.«
    »Heißt das, wir haben es nicht nur mit Zombies zu tun?«
    »Die lebenden Leichen sind lediglich ausführende Organe.

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