Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0010 - Das würgende Skelett

0010 - Das würgende Skelett

Titel: 0010 - Das würgende Skelett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
etwas, Captain Chambers.«
    »Was ist es?«
    »Sehen Sie sich die Würgemale an«, verlangte der Polizeiarzt.
    »Ich kann nichts Außergewöhnliches feststellen«, meinte der Captain achselzuckend.
    »Der Boxer wurde von extrem dürren Händen erwürgt, Captain Chambers. Dieser Umstand macht mich stutzig. Der Mörder verfügte über ungeheure Kräfte. Ich bin sicher, daß er sogar den Adamsapfel des Boxers mit seinen dürren Händen deformiert hat. Die Obduktion wird uns Genaueres verraten. Was mir nicht in den Kopf will, ist die Tatsache, daß jemand mit solch spindeldürren Händen so viel Kraft haben kann.«
    Der Captain hatte sich die Ausführungen des Arztes interessiert angehört. Nun holte er seine Zigarettenpackung aus der Tasche.
    »Zigarette, Doc?«
    »Ja, bitte.«
    Chambers gab dem Arzt auch Feuer und brannte dann sein Stäbchen an.
    »Interessant, was Sie da sagen, Doc«, meinte Dino Chambers, um den Arzt zum Weiterreden zu animieren.
    Und der Polizeiarzt redete weiter.
    »Ich habe einen ungeheuren Verdacht, Captain«, sagte er zaghaft.
    »Ungeniert heraus damit!« verlangte der Leiter der Mordkommission.
    »Ich habe doch auch die Leiche von Candice Cappa untersucht, nicht wahr?«
    Der Captain nickte aufhorchend.
    »Allerdings. Und?«
    Der Arzt rauchte kurz. Dann sagte er: »Ich bin versucht, zu behaupten, daß Candice Cappa und Randy Cole von ein und denselben Händen erwürgt worden sind, Captain Chambers.«
    Dino Chambers riß die Augen auf.
    »Das ist ja ein dicker Hund, Doc. Sind Sie sicher?«
    »Zu neunundneunzig Prozent.«
    »Sie behaupten also, daß Mrs. Cappa und dieser Boxer von demselben Mörder erwürgt wurden.«
    »Ich stehe zu dieser Behauptung«, sagte der Polizeiarzt und nickte fest.
    Mrs. Cappa war von einem Skelett erwürgt worden. Randy Cole ebenfalls? Das würde die extrem dürren Hände erklären.
    Chambers schüttelte im Geist zornig den Kopf.
    Verdammt, jetzt begann er womöglich auch schon an diesen Blödsinn zu glauben!
    ***
    »Ein schwerer Schlag für Sie, nicht wahr, Mr. Rigby?« meinte Captain Chambers zu dem erschütterten Trainer.
    Unsagbar müde nickte der alte Mann.
    »Ich kann das einfach nicht verstehen, Captain Chambers.«
    Der Leiter der Mordkommission setzte sich zu dem Neger auf das Massagebett.
    Moses Rigby starrte auf seine hin und her baumelnden Füße.
    »Wir waren seit zehn Jahren unzertrennlich. Zuerst bei den Amateuren, dann bei den Profis«, sagte der Schwarze verzweifelt. »Wir hatten niemals Geheimnisse voreinander. Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, daß ihn jemand so sehr haßte…«
    »Was halten Sie persönlich von Teufelsanbetung, Mr. Rigby?«
    »Nichts.«
    »Randy Cole soll aber…«
    Der alte Mann hob schnell den Kopf. In seinen Augen flackerte ein leidenschaftliches Feuer. Er verteidigte den Toten heftig.
    »Randy hat den Teufel nicht angebetet, Captain Chambers. Er hat vielleicht ein paarmal an irgendwelchen dämlichen Spiritistensitzungen – oder wie man das nennt – teilgenommen, aber er hat den Teufel doch nicht angebetet.«
    »Sie sind also der Meinung, daß es keinen Menschen gibt, der Cole so sehr haßte, um ihn umzubringen.«
    »Er hatte ein schweres Zerwürfnis mit Earl Cappa«, erzählte der Trainer. »Diesem Cappa hätte ich den Mord jederzeit zugetraut. Aber Cappa lebt nicht mehr.«
    »Was war der Grund für dieses Zerwürfnis?« wollte der Captain wissen.
    »Keine Ahnung. Darüber wollte Randy nicht mit mir sprechen. Ich habe das akzeptiert.«
    »Vorhin sagten Sie aber, Sie hätten voreinander keine Geheimnisse gehabt.«
    »Ich betrachte das nicht als Geheimnis. Er wollte einfach nicht dar- über reden, das war alles.«
    Nun ließ sich der Captain erzählen, wie der Boxkampf verlaufen war.
    »Meinen Sie nicht, daß ihn jemand mit einer Morddrohung aus der Fassung gebracht haben könnte?« fragte der Captain, als Moses Rigby geendet hatte.
    »Möglich«, sagte der Trainer und zuckte müde mit den Achseln.
    »Aber wer sollte ihm gedroht haben? Und warum?«
    Chambers verzog das Gesicht.
    »Zwei gute Fragen, Mr. Rigby.«
    »Wissen Sie, was mir nicht in den Kopf will, Captain?«
    »Was?«
    »Ich stand doch mit den Reportern draußen vor der Tür. Jeder, der zu Randy wollte, hätte doch an mir vorbeigehen müssen. Sehen Sie selbst. Das Fenster dort ist vergittert. Da kann keiner rein. Der Mörder müßte also durch die Tür gekommen sein. Da stand aber ich. Und ich bin absolut sicher, daß kein Mensch die Kabine betreten hat.«
    Der

Weitere Kostenlose Bücher