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0010 - Der endlose Tod

0010 - Der endlose Tod

Titel: 0010 - Der endlose Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Miene schob der Zimmerkellner seinen hochrädrigen Servierwagen den Korridor entlang.
    Als er an Zimmer 17 vorbeikam, dachte er, Oberinspektor Sinclair von Scotland Yard, es wäre schön gewesen, wenn andere Gäste ebenso ruhig und höflich wären. Männer wie Sinclair schätzte Cal Staston über die Maßen. John Sinclair, das war die Zuverlässigkeit in Person. So sah das jedenfalls Cal Staston, und er lag mit seiner Menschenkenntnis nur ganz selten daneben.
    Er schob den Servierwagen weiter.
    Zimmer 16.
    Plötzlich stutzte Staston. Ein tierhaftes Knurren in Nummer 16. Ein Fauchen. Stastons Kopf ruckte hoch. Etwas rieselte ihm eiskalt über den Rücken. Für einen Moment glaubte er, Mr. Suko hätte den Fernseher eingeschaltet. Staston vernahm Kampflärm. So deutlich und unverfälscht, daß er überzeugt war, diese Geräusche würden nicht von einem Lautsprecher wiedergegeben.
    Nein, in Nummer 16 wurde tatsächlich gekämpft.
    Cal Staston ließ von seinem Servierwagen ab und trat an die Tür. Er lauschte kurz. Jetzt gab es überhaupt keinen Zweifel mehr.
    Er klopfte. »Mr. Suko!«
    Er bekam keine Antwort, und das bestärkte ihn noch mehr in dem Glauben, daß in Nummer 16 ein heftiger Kampf tobte. Glas klirrte. Holz krachte. Und dazwischen immer dieses fürchterliche Knurren, das den Zimmerkellner schaudern machte.
    Erregt und entschlossen handelte er trotz des ekelhaften Gefühls, das er in der Magengegend verspürte.
    Blitzschnell schoß seine Hand auf den Türknauf zu. Er drehte ihn, stieß die Tür auf – und was er dann zu sehen bekam, ließ ihn auf der Schwelle erstarren.
    ***
    Die Verwandlung setzte schlagartig ein. Der Fremde, den Suko in sein Zimmer gelassen hatte, verwandelte sich hinter dem Rücken des Chinesen in einen gefährlichen Wolf. Im Bruchteil einer Sekunde bedeckte sich das Gesicht des Mannes mit einem struppigen Fell. Seine Ohren wurden lang und spitz. Die Wolfsschnauze wölbte sich aus dem sich dauernd verändernden Antlitz hervor. Lange Reißzähne blitzten in dem großen Maul der tödlichen Bestie. Blutrot hing die Zunge heraus.
    Das gierige Hecheln ließ Suko jäh herumschnellen.
    Nun erkannte er, daß es ein Fehler gewesen war, dem Fremden so viel Vertrauen entgegenzubringen. Das kräftige Tier setzte augenblicklich zum Sprung an. Wie ein von der Sehne geschnellter Pfeil flog der Werwolf auf den Chinesen zu. Suko riß einen Stuhl an sich. Eines der vier Beine rammte er der blutgierigen Bestie tief in den aufgerissenen Rachen.
    Der Wolf attackierte Suko mit seinen krallenbewehrten Pfoten.
    Scharf wie Rasierklingen waren die Klauen des Ungeheuers. Sukos Jackett ging in Fetzen. Ein Hieb riß ihm die Haut über der Brust auf.
    Suko drosch mit dem Stuhl nach dem geifernden Tier. Der Werwolf knurrte wütend und schnappte nach dem Arm des großen Chinesen. Suko konnte den gefährdeten Arm gerade noch rechtzeitig zurückziehen. Das schimmernde Raubtiergebiß hackte ins Holz. Knirschend brach das Stuhlbein. Ein gewaltiger Ruck, Suko war seinen Stuhl los.
    Knurrend setzte die Bestie zum nächsten Angriff an. Suko wich vor dem gefährlichen Ungeheuer in lauernde Stellung zurück. Das Untier attackierte ihn aufs neue. Suko federte nach links. Der Wolf flog an ihm vorbei. Er hackte mit seiner Handkante nach dem blutrünstigen Scheusal und traf dessen Nacken. Glas klirrte.
    Der Werwolf knallte auf den Boden und überschlug sich mehrmals.
    Suko stürzte sich auf ihn. Seine Finger krallten sich in das gesträubte Fell des Tieres. Er drückte dem hechelnden Ungeheuer mit aller Kraft die Kehle zu und wälzte sich mit ihm über den Boden. Die Zähne des Wolfes schnappten nach Suko – ohne Erfolg.
    Blut sickerte aus den tiefen Kratzwunden, die die Bestie dem Chinesen zugefügt hatte. Unerbittlich drückte Suko mit beiden Händen zu. Aber das wilde Tier war nicht zu halten. Es bäumte sich jäh auf, warf sich herum, konnte sich aus Sukos Umklammerung befreien, kam schneller hoch als der Chinese – nun sah die Situation für Suko kritisch aus.
    Speichel floß dem mordlüsternen Ungeheuer aus dem weit aufgerissenen Maul. In den Lichtern des Werwolfes brannte ein tödliches Feuer. Die Bestie setzte zum vernichtenden Sprung an, wollte ihre Reißzähne in den Hals des Chinesen schlagen und seine Kehle zerfetzen.
    In dem Moment, wo das Untier zum Sprung ansetzte, wurde die Zimmertür aufgestoßen.
    Cal Staston erschien.
    Fassungslos riß er die Augen auf. Was er sah, überstieg bei weitem das, was sein kühler

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