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0010 - Der endlose Tod

0010 - Der endlose Tod

Titel: 0010 - Der endlose Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Verstand zu akzeptieren bereit war: Mr. Suko kämpfte gegen einen Wolf!
    Der Zimmerkellner ahnte nicht, daß er dem Chinesen mit seinem plötzlichen Erscheinen das Leben gerettet hatte…
    ***
    John Sinclair und Jane Bikken hatten mit großem Interesse die Spreu vom Weizen getrennt. Das Mädchen war zwar nach wie vor mit den Nerven ziemlich fertig, aber sie biß energisch die Zähne zusammen und hielt durch.
    Sie war nicht gewillt, sich so leicht unterkriegen zu lassen. John brauchte Hilfe, und sie war bereit, ihm diese bis zur Selbstaufopferung zu gewähren. Das war das mindeste, was sie für ihn tun konnte. Schließlich hatte er ihr vorhin das Leben gerettet.
    Sie half John aber auch aus eigennützigen Motiven: Wenn sie den Geisterjäger auf die richtige Spur brachte, würde er Curro und die Stätte des Bösen finden. Sie könnte dem Dämon auf Heller und Pfennig zurückzahlen, was er hier inszeniert hatte und was beinahe ins Auge gegangen wäre.
    Der Kellerraum maß drei mal vier Meter.
    Ringsherum hatte Jane Regale anbringen lassen, in deren Fächern die schweren Wälzer unter einer dicken Staubschicht ruhten. In der Mitte des Raumes, genau unter der Deckenleuchte, stand ein Lesepult. Es war auf beiden Seiten abgeschrägt, so daß John auf der einen und Jane auf der anderen Seite ein Buch drauflegen und darin blättern konnten, ohne daß sie einander behinderten.
    Jenes Buch, das John gerade unter die Lupe nahm, war kunstvoll mit der Hand geschrieben. Auf den vergilbten Seiten stand in uralten, kaum noch gebräuchlichen Worten etwa folgendes:
    Im Norden der Stadt, etwa in Richtung Salisbury, gibt es einen Flecken Erde, den kein menschlicher Fuß jemals betreten sollte. Grauen und Schrecknisse werden von diesem Hort des Bösen berichtet. Tiere, die sich zu ihrem Unglück dorthin verirrt hatten, hatte man gräßlich wehklagen gehört, und ihre Kadaver waren zerfleischt und blutleer aufgefunden worden. Man sagt, es handelt sich hierbei um einen für alles Leben gefährlichen Dämonenbereich, der von Menschenhand nicht zerstört werden kann…
    Es folgte eine Aufstellung von Personen, die sich in diesen Dämonenbereich trotz aller Warnungen hineingewagt hatten. Hier fand sich auch der Name von Leif dem Roten, den Curro, der Dämon besonders hart bestraft hatte. Was mit dem Wikinger geschehen war, ging aus der Schrift nicht hervor. Danach kam eine alte Landkarte, auf der ungefähr der Platz des Bösen eingezeichnet war.
    John machte sich Notizen.
    Jane Bikken schaute über das Pult.
    »Was Brauchbares gefunden, John?«
    »Ich denke, damit kann ich etwas anfangen. Was haben Sie?«
    »Einen Abriß über Leif den Roten. Wollen Sie ihn lesen?«
    »Ja.« John begab sich zu Jane und blickte ihr über die Schulter. Im großen und ganzen erfuhr er aber nichts wesentlich Neues. Er müßte Leif den Roten kennenlernen, von dessen Unerschrockenheit, seinen Seefahrerqualitäten und von seinem schrecklichen Ende Genaueres erfahren. Mit seinem Flammenschwert hatte Curro dem Wikinger ein schnelles Ende bereitet. Den Leichnam Leifs hatte keiner gefunden.
    John bat Jane, sich seine Landkarte anzusehen. Das Mädchen warf einen kurzen Blick darauf und sagte: »So sieht die Gegend heute längst nicht mehr aus.«
    »Das ist mir klar«, meinte John Sinclair gespannt. »Trotzdem hat diese Karte in einzelnen Punkten nach wie vor ihre Gültigkeit.«
    Jane Bikkens Finger strich über einen Waldstreifen. »Den gibt es nicht mehr. Hier steht eine Arbeitersiedlung. Und hier hat man vor etwa zehn Jahren ein modernes Sägewerk errichtet.«
    John wies auf einen dunklen Fleck. »Das ist Wald. Der wurde gewiß nicht abgeholzt.«
    »Stimmt«, sagte Jane.
    »Und hinter diesem Wald muß die Stätte des Bösen liegen. Hier ist sie mit einem roten Kreuz markiert. Ich bin sicher, daß die Zeichnung nicht auf den Meter genau stimmt – wahrscheinlich wurde das Kreuz nur ungenau auf den Plan gesetzt, an Hand verschiedener Vermutungen –, aber es läßt sich damit gewiß etwas anfangen.«
    In den anderen aussortierten Büchern fand John kaum noch Wissenswertes. Er schleppte die dicken Werke wieder zu den Regalen und legte sie dorthin zurück, wo er sie weggenommen hatte. Jane und John stiegen nebeneinander die Kellertreppe hoch. Jane seufzte schwer.
    »Freut mich, daß ich Ihnen helfen konnte, John«, sagte sie leise.
    »Werden Sie sich jetzt noch mal über Ihre Rechnungen setzen?« fragte John.
    Das Mädchen schüttelte langsam den Kopf. »Ich werde den

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