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0011 - Das Todesschloß

0011 - Das Todesschloß

Titel: 0011 - Das Todesschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franc Helgath
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Studium des Textes seine eigenen Gedanken kurz skizziert.
    Auf den letzten der brüchigen Seiten hatte der Magier aus dem achtzehnten Jahrhundert besonders intensiv gearbeitet. Zamorra entzifferte den Text. Er handelte davon, wie man mit Hilfe des Satans den eigenen Tod überlebt.
    Wichtig schien Ebenezer dazu ein ›kaltes Feuer‹ gewesen zu sein.
    Im Buch stand, wie man es zustande brachte. Es waren Ingredienzien genannt, die man verbrennen mußte, und auch magische Formeln wurden empfohlen. Einige von ihnen waren bis zur Unkenntlichkeit durchgestrichen. Ebenezer Gloombstone hatte seinen Tod überwunden, und er wollte nicht, daß andere durch das Studium des geheimen Textes in die Lage versetzt wurden, seinem Beispiel zu folgen.
    Professor Zamorra klappte das Buch zu und legte es in das Kästchen zurück. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, daß es höchste Zeit geworden war, sich umzuziehen.
    Über das Bett war das Gewand eines wohlhabenden schottischen Bürgers des ausgehenden achtzehnten Jahrhunderts gebreitet. Dazu gehörte eine schwarze Ballonmütze mit einer kecken Fasanenfeder.
    Und dazu gehörte auch der gelbrot karierte Schottenrock vom Clan der Fennimores und ein prächtig gearbeiteter, silberverzierter Kilt.
    Irgendwie fand es Zamorra beruhigend, daß auch ein schwerer Dolch in der Scheide am Gürtel steckte.
    Nach fünf Minuten musterte er sich im großen Wandspiegel. Die Verwandlung war vollkommen. Zamorras hartes, männliches Gesicht mit den klugen grauen Augen paßte zu dieser Aufmachung.
    Der Rock, der um seine Knie pendelte, wirkte keine Spur lächerlich.
    Im Gegenteil, er schien für einen Mann wie Zamorra eigens erfunden worden zu sein.
    Der Professor hätte jetzt Nicole abholen können, doch er zögerte noch. Er hatte etwas anderes vor.
    Er ging zu seinem Koffer, der neben dem Schrank auf einem gepolsterten Stuhl mit hoher Lehne stand. In einem Geheimfach dieses Koffers bewahrte er sein wertvollstes Kleinod auf.
    Das silberne Amulett Leonardo des Montagnes, eines fernen Vorfahren, dem man nachsagte, er hätte mit der Hölle im Bunde gestanden. Dem Amulett wohnten magische Kräfte inne, mit denen Professor Zamorra schon so manchen Dämon bekämpft und ausgelöscht hatte. Das Amulett gab seinem Träger Macht, aber ansonsten war und blieb es ein Geheimnis, ein Rätsel.
    Zamorras Hände schlossen sich um das kühle Metall. Er spürte, wie die Kraft dieses Amuletts auf ihn überströmte, wie beruhigend und ausgleichend es auf ihn wirkte.
    Fast andächtig breitete er die dazu gehörende silberne Kette aus und steckte seinen Kopf durch die so geschaffene Öffnung. Das Amulett versteckte er sorgfältig unter seinem bunten Halstuch, das zum Kostüm gehörte.
    Jetzt konnte er gehen. Nach einem letzten Blick in den Spiegel und zum Kästchen wandte er sich der Tür zu.
    ***
    Die Festlichkeit war schon in vollem Gang, als Professor Zamorra mit Nicole am Arm den großen Salon betrat. Zamorras Sekretärin war schöner denn je. Ihr hautenges schwarzes Kleid kontrastierte aufregend mit ihren roten Haaren. Um die Knöchel spielte glockig der Saum, in der Mitte wurde das Kleid mit einer goldenen Gürtelschnalle zusammengehalten.
    Nicole genoß die bewundernden Blicke der Männer und die neidischen der anwesenden Damen.
    Nur eine von ihnen konnte ernsthaft mit Nicole konkurrieren, und das war Gladys. Sie trug ein weit ausgeschnittenes gelbes Kleid in der Mode des achtzehnten Jahrhunderts. An ihrem schlanken Hals hing ein farbiges Medaillon. Da es der einzige Schmuck war, den Gladys trug, fiel es Zamorra sofort auf.
    »Welch reizendes Schmuckstück«, sagte er dann auch nach den ersten Worten der Begrüßung und den ersten Komplimenten. »Darf ich es mal sehen?«
    Gladys wurde rot, und als Zamorra das Medaillon in der flachen Hand hielt, ahnte er auch, warum.
    »Sie haben dieses Bild nicht selbst machen lassen?« fragte er trotzdem. Medaillon und Abbildung waren schon alt. »Die Ähnlichkeit ist wirklich verblüffend.«
    »Ja. Das Bild zeigt – Griselda. Ich habe das Medaillon zusammen mit dem Familienschmuck gefunden. Vorher ist es mir nie aufgefallen.«
    »Reizend. Wirklich sehr reizend.«
    Gladys war es anzusehen, daß sie den Vergleich mit ihrer unglücklichen Vorfahrin nicht schätzte. Deshalb wechselte Zamorra auch sofort das Thema.
    »Fast so reizend wie der Abend. Schade, daß ich die meisten der Gäste nicht kenne.«
    »Sie sollten im englischen Adelsalmanach nachblättern. Dort können Sie sie fast

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