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0011 - Der Irre mit der Teufelsgeige

0011 - Der Irre mit der Teufelsgeige

Titel: 0011 - Der Irre mit der Teufelsgeige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit ihr vor? Weshalb hatte sie dieser Geigenspieler gekidnappt? Und wer war der Mann überhaupt?
    Jane Collins erinnerte sich wieder an das Geigenspiel. Nachträglich noch rann eine Gänsehaut über ihren Rücken. Deutlich sah sie die Gestalt vor sich. Der lange Mantel, der Schlapphut – und das Gesicht, das keins war. Nur ein flimmerndes Oval ohne Sinnesorgane.
    Mit Schrecken erkannte Jane Collins, was los war. Dieser Gesichtslose, dieser Geiger – er war ein Dämon. Ein Bote der Finsternis, einer, der auf Satans Kommando hörte. Und er hatte sie gefangen.
    Eine andere hätte vielleicht die Nerven verloren. Nicht Jane Collins. Da sie keine Fluchtmöglichkeit aus dem Zimmer mehr sah, blieb ihr nichts anderes übrig, als abzuwarten. Irgendwann würde sich schon jemand sehen lassen und vielleicht auch eine Erklärung abgeben. Man wollte was von ihr. Das lag auf der Hand. Denn sonst hätte der Unbekannte sie ja umbringen können.
    Aber was? Ein Racheakt? Kaum. Allerdings war sie mit John Sinclair befreundet, und sie wusste sehr genau über seinen Job Bescheid. Vielleicht wollte man ihn durch die Entführung in eine Falle locken.
    Jane war sich über ihre Gefühle für John im klaren. Ihr war auch klar, dass der Geisterjäger alles daransetzen würde, um sie zu befreien. Und das wussten auch seine Feinde. John war den Dämonen schon längst mehr als nur ein Dorn im Auge. Sie hassten ihn mit aller brutalen Konsequenz, wollten ihn ausschalten, erniedrigen – und töten. Bisher hatte John Sinclair seine Gegner immer besiegt, manchmal in letzter Sekunde. Die Mächte der Finsternis mussten sich beinahe lächerlich vorkommen, dass sie ihren menschlichen Feind noch nicht zertreten hatten.
    Wie gesagt, Jane Collins kannte all die Probleme, war aber momentan nicht in der Lage, etwas dagegen zu unternehmen. Ja, sie wusste überhaupt nicht, wo sie sich befand.
    Sie ging zum Fenster und warf einen Blick nach draußen. Ein Garten präsentierte sich ihren Blicken. Wild und ungepflegt. Die Bäume wuchsen bis dicht an das Fenster heran, schienen mit ihren Ästen an der Scheibe kratzen zu wollen. Dichtes Unterholz bedeckte den Boden. Farn und sperriges Gestrüpp.
    Jane hatte das Gefühl, als würde sich das Unterholz bewegen, wenn sie lange genug darauf schaute. Zwischen den Zweigen sah sie eine Glasfläche schimmern. Jane bückte sich, konnte jetzt genauer hinsehen und erkannte, dass die Glasfläche das Dach eines Treibhauses bildete.
    War sie in einer Gärtnerei gelandet?
    Da fielen ihr plötzlich die Worte des Geigenspielers ein. »… du sollst die Blume in meinem Garten werden. In meinem Horror-Garten…«
    Hatte der Unheimliche diesen verwilderten Park damit gemeint?
    Langsam überfiel Jane Collins doch ein ungutes Gefühl. Dieser Horror-Garten schien doch nicht nur in der Phantasie des Geigers zu bestehen.
    Erst jetzt fiel ihr auf, dass es sehr warm war. Eine regelrechte Treibhausluft herrschte in dem Zimmer. Obwohl Jane nur ihre Bluse und den Rock trug, schwitzte sie. Sie sehnte sich nach einer Dusche oder einem Bad.
    Sie selbst sah schon fast wie ein Monster aus. Verschmutzt und zerschunden. Seltsamerweise brannten die Wunden, die ihr die Vögel zugefügt hatten, nicht. Es war auch nichts zu sehen. Die Wunden hatten sich auf wundersame Weise wieder geschlossen. Auf dämonische Weise…
    Plötzlich zuckte Jane zurück. Ein Vogel war dicht vor ihrem Fenster vorbei geflogen. Die Flügel waren lang wie der ausgewachsene Arm eines Mannes. Der Vogel drehte sich und glitt dann auf einen starken Ast zu, wo er sich niederließ. Er schüttelte sein Gefieder, hüpfte noch ein paar Mal und drehte seinen Kopf fast um hundertachtzig Grad. So etwas konnten Eulen gut.
    Tatsächlich, es war eine Eule, die Jane Collins anstarrte. Und sie hatte blutrote Augen!
    Unwillkürlich trat die Detektivin zwei Schritte zurück. Die Eule saß völlig bewegungslos auf dem Ast und schaute in das Zimmer. Sie schien Jane bewachen zu wollen. Unverwandt starrte sie die Detektivin an.
    Jane Collins trat vom Fenster weg. Sie konnte den Blick der Blutaugen nicht ertragen. Schwer atmend ließ sie sich auf dem Sofa nieder, blieb sitzen und hing ihren Gedanken nach.
    Und dann wurde die Ruhe des Hauses plötzlich gestört. Schritte klangen auf. Tapp – tapp – tapp…
    Sie kamen eine Treppe hoch. Es hörte sich unheimlich an. Immer lauter wurden die Schritte, näherten sich der Tür und verklangen.
    Jane war aufgesprungen. Sie lief zu einem Stuhl, packte ihn an der

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