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0011 - Der Irre mit der Teufelsgeige

0011 - Der Irre mit der Teufelsgeige

Titel: 0011 - Der Irre mit der Teufelsgeige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stimmt.«
    »Und ich möchte gern mehr über ihn wissen. Was ist er für ein Mensch? Ich habe gehört, er lebt in einem Landhaus? Womit finanziert er seinen Lebensunterhalt? Nur durch das Geigenspiel?«
    Frank Scott senkte den Blick. »Haben Sie meinen Artikel nicht gelesen?«
    Ich log. »Doch, aber ich brauche noch mehr Informationen über den Professor.«
    »Und wofür?«
    »Darüber darf ich mit Ihnen leider nicht sprechen, Mr. Scott. Allerdings hätte ich auch gern ein Bild von ihm.«
    »Zarcadi möchte aber in Ruhe gelassen werden«, sagte Frank Scott. »Er hat genug hinter sich.«
    »Was, zum Beispiel?«
    »Man hat ihn in seiner Heimat verfolgt. Er hat gedacht, in England hätte er Ruhe und Sicherheit. Wenn ich Ihnen jetzt Informationen gebe, komme ich mir vor wie ein Verräter!«
    »Wenn Sie mit Informationen zurückhalten, machen Sie sich strafbar«, hielt ich ihm entgegen. »Sie haben die Pflicht, der Polizei bei ihren Ermittlungen zu helfen.«
    »Dabei weiß ich nicht einmal, worum es geht.«
    »Um einen Mordfall, Mr. Scott. Mehr darf ich Ihnen wirklich nicht sagen.«
    Er lächelte. Es erschien mir irgendwie hintergründig. »Nun ja…«, meinte er.
    Dieser Frank Scott war ein komischer Typ. Ich wurde aus ihm einfach nicht schlau. Aber sein ehemaliger Kollege hatte mir ja berichtet, zu welchen Reaktionen Scott neigte. Zarcadi musste ihn ungeheuer beeindruckt haben.
    »Wann gibt der Meister denn sein nächstes Konzert?«
    Scott legte den Kopf in den Nacken und peilte die Hängelampe mit den trüben Schalen an der Decke an. »Heute Abend«, erwiderte er überraschend schnell. »Allerdings nur für geladene Gäste.«
    »Und sind Sie geladen?«
    Scott senkte den Kopf und blickte mich an. »Ja, Mr. Sinclair. Ich gehöre zu den Auserwählten.«
    »Wie fein für Sie. Dann zeigen Sie mir mal eine Aufnahme von Ihrem großen Guru.«
    »Sie sollten nicht so respektlos von ihm reden, Mr. Sinclair. Er hört so etwas nicht gerne.«
    »Entschuldigung.« Ich erhob mich.
    Auch Frank Scott stand auf. Er ging auf eine kleine Tür zu, die ebenfalls bemalt war. Deshalb war sie mir auch in der Wand nicht aufgefallen.
    Hinter der Tür lag eine Dunkelkammer. An der Wand hingen zwei Lampen. Sie verbreiteten mattes Rotlicht. Die Dunkelkammer war ziemlich klein. Der Labortisch aus rotem Kunststoff nahm eine Wandhälfte ein.
    Ich entdeckte einen Trockner, Schalen, in denen sich mehrere Lösungen befanden, und einen Kran in der Wand, von dem ein Schlauch zu einem Gefäß führte. Sogar ein Telefon stand auf einem kleinen Wandbrett.
    In den Labortisch waren Fächer eingebaut. Frank Scott bückte sich und holte einen Stapel Fotos hervor. Noch in der Dunkelkammer sah er sie durch.
    Ich blickte ihm über die Schulter. Der Journalist hatte bekannte Personen des öffentlichen Lebens aufgenommen. Ich sah die Konterfeis von Schauspielern, Ministern, und auch einen prominenten Gangsterboss aus Soho entdeckte ich.
    Zarcadis Foto lag als zweitletztes. »Hier«, sagte Frank Scott und reichte mir das Bild.
    Ich nahm es entgegen, beugte mich über den Labortisch und hielt die Aufnahme gegen die Lampe, um sie besser betrachten zu können.
    Scott ging einen Schritt zur Seite. Ich achtete nicht weiter auf ihn, und das war mein Fehler.
    Auf Scotts Lippen lag ein teuflisches Grinsen, als er unter den Labortisch griff und einen schweren Schraubenschlüssel umfasste. Geräuschlos zog er die Hand wieder hervor, hob den Arm und drosch im nächsten Moment blitzschnell zu…
    ***
    Jane Collins musste zurückweichen, wollte sie verhindern, dass die grüne schleimige Flüssigkeit über ihre Füße rann und dann an den Beinen hochstieg. Es war widerlich anzusehen, wie dieser Schlamm sich ausbreitete und von dem Zimmer Besitz ergriff.
    Jane blieb nichts anderes übrig, als auf das Sofa zu springen. Hier war sie vorerst in Sicherheit.
    Sie hatte vorhin Stimmen gehört. Aber wer hatte dort vor der Tür gesprochen? Wo waren die Personen, die…?
    Janes Gedanken wurden unterbrochen. Der Schleim, der bisher den Boden bedeckt hatte, geriet in Bewegung. Er zog sich zusammen, und Jane wurde dabei an einen Wasserstrudel erinnert.
    Immer schneller begann es zu fließen. Der grüne Schleim stieg in die Höhe, wurde zu einer Windhose, rotierte und wirbelte um die eigene Achse.
    Atemlos sah Jane Collins dem Schauspiel zu. Zwei grün schillernde Windhosen umtanzten den Tisch, wirbelten hin und her und kamen plötzlich zur Ruhe.
    Jane fielen fast die Augen aus dem Kopf. Vor ihr

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