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0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

Titel: 0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich zerpflückte die Blütenbande
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Luft herum und hatte dabei das Pech, ein Cocktail-Glas umzustoßen. Der Inhalt der Schale ergoss sich über das Kleid seiner Freundin, die daraufhin erschreckt auf schrie und hochsprang.
    Der Mann entschuldigte sich mit viel Worten und beruhigte das Mädchen. Dann verschwand er und ich folgte ihm auf das WC. Ich musste vor dem Toilettenraum warten und rauchte eine Zigarette, bis das Abteil freigegeben war. In der Zwischenzeit erschienen einige Männer, die sich aber nicht um mich kümmerten.
    In der Toilette hing die Panzerweste, die mir mein Kollege mitgebracht hatte. Ich zog sie mir über und kam mir wie ein mittelalterlicher Ritter vor. Obwohl das Ding erstklassig gearbeitet war, fühlte ich mich gehemmt. Aber ich war natürlich froh, dass ich das Ding hatte.
    Das Pärchen saß noch still verträumt und verliebt am Tisch, als ich zahlte. Wir sahen uns nicht einmal an, als ich dicht am Tisch vorbei ging. Ich schlenderte zurück zur Pension und legte mich zu Bett. Die Tür hatte ich durch einen Stuhl noch zusätzlich abgesichert. Vor der Balkontür standen Gläser, die sich im Laufe der Zeit in meinem Zimmer angesammelt hatten. Ich schlief lange und ausgiebig.
    Am Nachmittag kreuzte ich noch einmal bei den Gangstern auf, die sich schon für den abendlichen Überfall herrichteten. Harper war nicht anwesend, was mein Misstrauen noch verschärfte. Früher hatte der Bursche jede Gelegenheit genutzt, sich an mich zu hängen.
    Es war unverfänglich, dass ich mich noch einmal mit Phil in Verbindung setzte. Ich ließ ihn vom Portier seiner Firma zur Pforte rufen, und er holte sich für eine Stunde frei. Wir setzen uns in den Wagen, den ich mir am Nachmittag gemietet hatte. Langsam durchfuhren wir die Stadt und gingen alle Einzelheiten der Aktion noch einmal durch, damit es später keine Pannen gab. Ich teilte ihm vor allen Dingen meine Bedenken mit, die sich bei mir eingestellt hatten.
    »Meinst du, unser Plan würde aufplatzen?«, fragte Phil.
    »Dieser Chef wird sich hüten, vor dem Gelingen der Aktion etwas zu unternehmen«, erwiderte ich daraufhin. »Aber wir beide müssen höllisch aufpassen, Phil. Ich rechne fest damit, dass wir umgelegt werden sollen. Das trifft natürlich auch auf unsere Kollegen zu, die auf den Lastern sitzen.«
    »Was sollen wir machen, wenn eine Schießerei aufflammt?«
    »Dann wird zurückgeschossen«, erwiderte ich. »Und zwar so, dass die Bande nicht mehr zum Atmen kommt. Wir sollten vereinbaren, dass im Falle einer Schießerei die Druckerei sofort ausgehoben wird. Selbst in solch einem Falle können wir dann noch zufrieden sein. Wir haben dann wenigstens verhütet, dass Blüten hergestellt werden.«
    »Und was wird dann aus dem Chef?«
    »Dem werden wir dann anders beikommen müssen«, sagte ich. »Als Barber noch lebte, sahen die Dinge besser aus, Phil. Er war ein Phantast und ein Träumer und er hätte sich kaum Gedanken über den Papierumtausch gemacht, aber dieser Unbekannte rechnet schärfer. Ich bin davon überzeugt, dass es ihm um das Papier geht, es ist ihm gleichgültig, ob die Polizei sofort hinter den Umtausch kommt oder nicht. Stellt euch auf den Lastern auf eine harte Schießerei ein. Ich bin davon überzeugt, dass der unbekannte Chef gerade das plant.«
    »Wenn sie schießen, werden sie was erleben«, erwiderte Phil. »Übrigens wird Kendell von der ›Central‹ schon beschattet. Bisher haben wir natürlich nichts feststellen können. Glaubst du, Jerry, dass der Unbekannte weiß, dass er es mit dem FBI zu tun hat?«
    »Das sollten wir sogar als sicher unterstellen«, antwortete ich. »Vielleicht hat Culmer es wirklich geschafft, einen Kassiber durchzuschmuggeln. Das würde auch erklären, warum der Chef mich bisher noch nicht hat erledigen lassen. Vielleicht will er uns nur benutzen um an das Papier erst einmal herankommen zu können.«
    »Pass nur ja mächtig auf dich auf«, sagte Phil und sah mich sorgenvoll an. »Du steckst ganz allein zwischen den Gangstern. Wenn sie ernst machen, wird dir die Panzerweste kaum helfen. Ich werde mich schön durchbeißen«, sagte ich optimistisch. »Es kann ja auch sein, dass ich Gespenster sehe. Es ist alles möglich.«
    »Du hast bisher nie Gespenster gesehen«, warf Phil ein. »Deine Vermutung wird richtig sein. Dieser Unbekannte will uns nur benutzen, aber er soll sich die Finger an uns verbrennen.«
    Als ich später noch einmal das Quartier besuchte, in dem sich die Blütengangster vor ihrer Abfahrt versammelt hatten, war es bereits

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