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0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

Titel: 0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich zerpflückte die Blütenbande
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Phil und ich uns ziemlich dumm ansahen. Wir waren aber auch gleichzeitig sehr auf der Hut. Bisher war immer noch kein Schuss gefallen, aber es stand zu erwarten, dass man uns abservieren wollte.
    Genau das Gegenteil aber war der Fall. Harper grinste mich nur an und winkte mir zu. Dann kletterten die Gangster in die Papierlaster und ließen sie anrollen. Harper aber kam zu uns in den Wagen.
    »Was war denn das?«, fragte ich ihn, als wir losfuhren und dem Notenpapier folgten. »Warum hat man mich nicht vorher von der Änderung des Planes benachrichtigt?«
    »Der Chef hatte sich die Sache im letzten Moment anders überlegt«, erwiderte Harper. »Aber das bereden Sie besser mit ihm, Chef. Ich soll Sie zu ihm bringen.«
    ***
    Ich ließ die beiden Lastwagen nicht aus den Augen.
    Phil, der auf den Rücksitzen saß, sorgte für meine Rückendeckung und kontrollierte jede Bewegung von Harper. Aber der Gangster saß zufrieden neben mir und rauchte eine Zigarette. Er hatte auch allen Grund, sich ins Fäustchen zu lachen. Zwei Lastwagen, voll beladen mit wertvollem, unbedrucktem Notenpapier, waren unter den Augen der Polizei entführt worden. Er sah sie möglicherweise schon bedruckt.
    Leider konnte ich mich nicht mit Phil unterhalten.
    Ich zerbrach mir den Kopf darüber, wohin die Dinge trieben. Sollte ich mich getäuscht haben, als ich annahm, der Chef der Blütenbande wäre hinter mein Geheimnis gekommen? Hatte ich wirklich nur Gespenster gesehen? War noch alles in Ordnung und vertraute man mir nach wie vor?
    Ich musste weiterhin vorsichtig sein und misstrauisch bleiben. Immerhin hatte der Gangsterchef unseren genau festgelegten Plan in letzter Minute entscheidend abgeändert, ohne mich verständigt zu haben. Und vor mir rollten nun die beiden Lastwagen, in deren Laderäume sich das Banknotenpapier befand. Immerhin war ich beruhigt, dass Phil zusammen mit mir im Wagen saß und dass wir beide aller-Voraussicht nach in Kürze wissen würden, wo das Papier gelagert werden sollte. Wir mussten nur aufpassen, dass man uns nicht überrumpelte.
    An dieser Stelle muss ich einflechten, dass unsere Kollegen vom FBI natürlich auch auf Draht waren. Selbstverständlich verfolgte man nicht den Wagen, in dem wir saßen. Aber entlang der Straße waren Posten auf gestellt worden, die sich über Sprechfunk verständigen konnten. Wir überwachten die Fahrt der Laster und reichten sie von Posten zu Posten weiter. Auch später in der Stadt änderte sich das nicht. Die beiden Lastwagen konnten hinfahren, wohin sie wollten. Sie hatten keine Chance, sich den Beobachtungen zu entziehen.
    Wir hatten die Stadt erreicht.
    Die beiden Lastwagen vor uns rollten in gleichmäßiger Fahrt durch die Straßen und bogen später zum Hafen ab. Zuerst dachte ich, sie würden das frisch gemietete Gelände ansteuern, aber die Wagen fuhren daran vorbei. Sie blieben schließlich vor einem Eisentor stehen, das sich auf ein Hupenzeichen öffnete. Einige Sekunden später hatten auch wir dieses Tor passiert. Ich bremste den Wagen ab und stieg aus. Harper folgte mir, während Phil sich etwas zurückhielt.
    »Der Chef hat diesen Hof gemietet«, sagte Harper. »Ich glaube, dass wir ihn anrufen sollten.«
    »Wo gibt’s denn hier einen Apparat?«, fragte ich.
    »Dort drüben in der Baracke«, erwiderte Harper. »He, Stern, Sie kommen natürlich mit, sonst geraten Sie uns noch unters Fußvolk.«
    Meine Nerven waren angespannt, als ich auf die Baracke zuschritt. Gleich musste es sich zeigen, ob man mich leimen wollte oder nicht. Phil hatte sofort begriffen, was anlag. Er beeilte sich nicht sonderlich damit, aufzuschließen. Auch ich hielt mich schräg hinter Harper, damit man mich nicht aus den Fenstern der Baracke heraus abknallen konnte.
    Aber nichts ereignete sich.
    Die Baracke war leer. Harper wählte die mir inzwischen bekannte Nummer und reichte mir den Hörer. Ich lehnte mich gegen die Wand, als ich das Gespräch aufnahm. Ich konnte Harper gut kontrollieren, der zwischen mir und Phil stand.
    »Ist das Papier gut angekommen?«, fragte der Unbekannte.
    »Warum habe ich das mit dem abgeänderten Plan nicht früher erfahren?«, gab ich ärgerlich zurück. »Entweder bin ich der Chef oder nicht. Ich lasse mir Befehle nicht gern aus zweiter Hand erteilen.«
    »So war es doch gar nicht gemeint«, sagte der Unbekannte beschwichtigend. »Ich hatte leider keine Zeit mehr, mich mit Ihnen in Verbindung zu setzen, Burns. Aber finden Sie nicht auch, dass mein Plan besser war? Die

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