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0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

Titel: 0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich zerpflückte die Blütenbande
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geräumt. Nur Harper erwartete mich dort. Er gab sich überfreundlich und sagte mir überraschenderweise, dass sich der Chef aller Wahrscheinlichkeit nach in der Nähe des Überfallortes aufhalten würde.
    »Prächtig«, sagte ich daraufhin, »dann kann ich ja sofort Kontakt mit ihm aufnehmen, falls es eine Panne geben wird.«
    »Ich glaube, dass wir losfahren müssen«, meinte Harper. »Wird Stern keine Schwierigkeiten machen?«
    »Bestimmt nicht«, versicherte ich. »Ich habe ihn noch einmal ins Gebet genommen, er wird spuren.«
    Harper und ich fuhren los. Bis zum Zeitpunkt des Überfalls fehlten uns noch zwei Stunden. Es war ausgemacht worden, dass Harper und ich die beiden Laster von der Stadt aus bis zur Papiermühle verfolgten. Wir bauten uns an der großen Ausfallstraße der Stadt auf und warteten auf die beiden Laster. Nach etwa einer halben Stunde erschienen sie. Sie wurden begleitet von einem Streifenwagen der Polizei.
    Harper und ich hängten uns an die beiden Wagen, die in mäßigem, normalem Tempo aufs Land hinausfuhren. Später verschwanden sie in den Seitenweg, der zur Papierfabrik führte. Harper nickte mir zu, und ich wendete den Wagen. Wir fuhren ein Stück zurück und kontrollierten die Blütengangster, die bereits ihre Stellung bezogen hatten.
    Es handelte sich eigentlich um zwei Gruppen, die sich mit Absperrungs- und Verkehrsschildern versorgt hatten. Wir wollten die Straße in dem Moment absperren, wenn die beiden beladenen Wagen auftauchten. Durch die Umleitungsschilder sollten sie in den unübersichtlichen Feldweg hineindirigiert werden, damit wir sie plündern konnten.
    Ich hatte mich neben meinen Wagen gestellt und für Rückendeckung gesorgt. Ich rauchte eine Zigarette und schaute in immer kürzer werdenden Abständen auf die Uhr. Ich will ehrlich zugeben, dass ich nervös geworden war. Die Ereignisse der letzten Stunden hatten mir immerhin klar bewiesen, dass irgendetwas bei den Blütengangstern nicht stimmte. Und ich hatte keine Lust, hereingelegt zu werden. Es stand für mich fest, dass bei einer allgemeinen Schießerei zurückgeschossen werden musste, fiel unser Plan dadurch auch in sich zusammen oder nicht. Menschenleben waren wichtiger als ein gut durchdachter Trick.
    Endlich erschien der Motorradfahrer, der mir anzeigte, dass die beiden Laster im Anrollen waren. Ich hob den Arm und die Gangster sperrten sofort die Straße. Was sie taten, sah sehr echt aus. Die Laster mussten zwangsläufig in einen Seitenweg abbiegen. Der Gegenverkehr dagegen wurde über einen anderen Feldweg umgeleitet. Uns kam zustatten, dass diese Straße nicht besonders stark befahren wurde. Einige schnell auf gestellte Bauzelte sorgten dafür, dass man auch rein äußerlich etwas von der angeblichen Straßenarbeit sehen konnte.
    Die beiden Lastwagen kamen in Sichtweite.
    Ich hatte meine Waffe gelockert und war breit, sofort zu schießen. Die beiden Wagen bogen prompt in den Felsweg ein und wurden dann plötzlich durch ein zusätzliches Sperrschild gestoppt, wie es geplant gewesen war. Phil als Jack Stern öffnete eine Wagentür und sprang auf die Erde. Er kam auf mich zu und rief laut, was denn eigentlich los sei.
    Im gleichen Moment rollte der geplante Überfall über die Bretter. Die Blütengangster erschienen und schüchterten die Fahrer ein. Der Polizeistreifenwagen, in dem ausschließlich FBI-Beamten saßen, ließ sich weisungsgemäß hereinlegen. Die uniformierten Kollegen nahmen die Hände hoch und ließen sich entwaffnen. Sie konnten das tun, denn in Wirklichkeit verfügten sie noch über zusätzliche Waffen, die man nur nicht auf Anhieb sah.
    »Los… Die beiden anderen Wagen ranbringen«, rief ich in meiner Eigenschaft als Chef der Gangster. Sie erschienen auch prompt. Sie glichen den Lastern, die gekommen waren. Es handelte sich um Wagen, die verschließbare Lasträume hatten. Bisher war noch kein Schuss gefallen und ich glaubte schon, ich hätte mich getäuscht. Zu meiner Überraschung aber wurde das Altpapier nicht aus- und umgeladen. Im Gegenteil, die scheinbar entwaffneten Kollegen mussten in diese voll bepackten Blechkästen kriechen, die dann von außen verschlossen wurden. Die Gangster handelten so schnell und sicher, dass mir klar wurde, wie gut man mich ausgebootet hatte.
    Der eigentliche Chef der Bande hatte also vor, das Papier um jeden Preis wegschaffen zu lassen. Es war ihm gleichgültig, ob die Polizei hinter diesen Raub sofort oder erst in einigen Tagen kam. Sie dürfen mir glauben, dass

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