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0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

Titel: 0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich zerpflückte die Blütenbande
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bringen, ob ich nach dieser veränderten Situation überhaupt noch weiter leben durfte.
    Ich konnte es mir leicht ausrechnen, wie Kendell reagieren würde, und ich traf meine Vorbereitungen.
    ***
    In der Nacht zum Montag paukte ich den Gangstern ihre Rollen ein.
    Wir legten jede Einzelheit der Papieraktion genau fest und jeder Gangster bekam seine bestimmte Arbeit zugeteilt. Es durfte keine Pannen geben. Es ging mir darum, dass die beiden Papierlaster ohne einen einzigen Schuss an die Seite gebracht werden konnten. Ich schärfte den Banditen noch einmal ein, dass bei dieser Aktion kein Schuss fallen durfte. Ich war nämlich nicht daran interessiert, dass einer von meinen Kollegen, die in den Lastern saßen, angeschossen oder sogar getötet wurden.
    Mich wunderte es, dass der geheimnisvolle Chef keinen Befehl erteilt hatte, den angeblichen Stern nach dem Überfall zu erschießen. Genau das aber hatte Barber vorgehabt und bestimmt war ihm dieser Hinweis vom Chef erteilt worden. Ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass man mich über diese spezielle Sache im Unklaren lassen wollte. Wahrscheinlich aber sollte nicht nur Stern, also Phil, sondern auch ich erledigt werden, sobald das Notenpapier den Besitzer gewechselt hatte.
    Altpapier in jeder Menge befand sich bereits auf zwei Lastwagen, die noch in derselben Nacht die Stadt verließen und sich in Nähe des Überfallopfers aufbauten. Sobald wir das Notenpapier abgeladen hatten, sollte die Makulatur auf die leeren Wagen gepackt und angezündet werden.
    Meine einzige Sorge galt den Fahrern der beiden Laster und den sie begleitenden Polizisten. Es handelte sich natürlich ausschließlich um FBI-Kollegen, aber sie mussten ja immerhin geschützt werden.
    Mein Eindruck, dass ich hereingelegt werden sollte, verstärkte sich später noch. Nachdem ich meine Ansprache gehalten hatte, verlangte mich der Chef am Telefon zu sprechen. Der Geldgeber der Blütenbande ließ sich von mir berichten, dass alles in Ordnung war. Von sich kam er überhaupt nicht auf die Führer der Laster, die Begleitpolizisten und auf Stern zu sprechen. Selbstverständlich schnitt ich daraufhin dieses Thema an.
    »Und was soll aus den Leuten werden, die wir hochnehmen«, fragte ich.
    »Sperren Sie sie ein«, sagte er. »Sie werden schon eine Lösung finden, denke ich. Hauptsache, dass das Notenpapier auf dem schnellsten Weg zur Druckerei kommt.«
    »Aber Stern kann uns später sehr gefährlich werden«, sagte ich.
    »Ich werde mir überlegen, was wir mit ihm machen sollen« wich der Chef aus. »Also, Hals- und Beinbruch, Burns… Wenn alles klappt, werde ich Sie nicht zu kurz kommen lassen.«
    Harper grinste mich freundlich an, als ich zu den Bandenmitgliedern zurückgekommen war. Er hatte sich von der Streifwunde prächtig erholt, die Binde, in der sein Arm lag, war nur noch ein kleiner, schmaler Stoffstreifen.
    In dieser Nacht ging ich noch einmal aus.
    Ich passte erst gar nicht auf, ob man mir folgte oder nicht. Ich rechnete von vornherein damit und richtete mich darauf ein. Wenn dieser Chef schon misstrauisch war, dann war ich es erst recht. Ich konnte nicht mit Sicherheit sagen, ob er dahinter gekommen war, dass ich ein FBI-Mann war. Aber dass er mich loswerden wollte, stand für mich fest. Ich sollte ihm nur noch die Kastanien aus dem Feuer holen, dann war meine letzte Stunde bestimmt gekommen. Sicher hatte Harper besondere Anweisungen von dem Unbekannten bekommen. Dieser Mann wollte seine Suppe allein kochen, aber ich hatte mir vorgenommen, sie ihm kräftig zu versalzen. Die Panzerweste zog ich mir in einem WC über.
    In einem großen Bierlokal, in dem eine Höllenstimmung herrschte, bekam ich Kontakt mit meinen Leuten. Ein unscheinbares Männchen schnorrte mich um ein Bier an. Es bückte sich hastig und griff gierig nach einem harten Dollar, der mir von der-Theke zu Boden gefallen war. Bei dieser Gelegenheit steckte mir der Kollege einen schmalen Zettel in den Aufschlag meiner Hose. Diesen Zettel las ich später vor einem Spielautomaten. Man teilte mir mit, dass die Panzerweste in einer Bar bereitläge.
    Daraufhin wechselte ich das Lokal.
    Den Zettel hatte ich längst zerkaut und gegessen. In meinem Beruf kann man eben nicht vorsichtig genug sein. In der angegebenen Bar ging ich für längere Zeit vor Anker. Nach gut einer halben Stunde erschien ein Pärchen, das sich an einen Nebentisch setzte. Der Mann erzählte seiner Freundin eine tolle Geschichte. Er fuchtelte mit den Händen in der

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