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0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

Titel: 0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich zerpflückte die Blütenbande
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Blüten in alle Teile der Staaten verschicken konnte, ohne dass das besonders auf fiel. Aber war es überhaupt möglich, dass ein Mann wie Kendell ein Verbrecher sein sollte. Der Name der Firma hatte Klang in den Staaten. Es war fast undenkbar, dass solch ein Mann, sich in solche Geschäfte eingelassen haben sollte. Aber natürlich mussten wir vom FBI den Dingen auf den Grund gehen, das war klar.
    Ich fuhr zusammen, als unten auf der Straße ein schneller Motor zu hören war. Eine Frau schrie gellend auf, Schüsse fielen und dann entfernte sich wieder ein Wagen in schneller Fahrt. Mit einem Satz war ich am Fenster. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite wurde ebenfalls ein Zimmer hell. Meine Kollegen waren auf dem Posten und glaubten wohl, mir sei etwas passiert. Ich konnte mich aber jetzt nicht bemerkbar machen. Mein Blick galt der verkrümmten Gestalt, die auf dem Gehweg lag und sich nicht mehr rührte.
    In der Nachbarschaft wurden Fenster geöffnet, Rufe waren zu hören, Männer brüllten laut nach der Polizei. Es stand für mich fest, dass Jane Tunner liquidiert worden war. Wahrscheinlich war sie von Harper abgefangen und erschossen worden, bevor sie für die Bande größeres Unheil anrichten konnte. War dieser Mord ein Beweis dafür, dass Kendell der Chef der Blütenbande war? Hatte er ihr auf diese Art für immer den Mund stopfen wollen, damit Jane Tunner seinen Namen nicht mehr nennen konnte?
    Ich schloss die Fenster und drehte das Licht ab. An einer Unterhaltung mit der Polizei war ich nicht interessiert, aber ich saß noch lange wach in einem Sessel und überprüfte meine Pläne. Der Hinweis auf Kendell war sehr viel wert, meine Kollegen mussten nun vorsichtig arbeiten und ein erstes, provisorisches Netz über Kendell ziehen. Ein Zugreifen war unter den augenblicklichen Umständen sinnlos. Wir hatten keine Beweise gegen Kendell in Händen und er hätte sich ins Fäustchen gelacht, wenn wir offiziell gegen ihn eingeschritten wären.
    Am anderen Morgen war ich schon früh auf den Beinen. Zuerst musste ich einmal Kontakt mit meinen Kollegen aufnehmen und Kendell ins Schlaglicht rücken. Dann hatte ich die Vorbereitungen für die Montagaktion zu überprüfen. Ich durfte ja meinen Gangsterchef auf keinen Fall enttäuschen.
    Harper kam am Morgen, nachdem ich meine Meldung abgesetzt hatte. Er grinste mich verständnissinnig an, als er sich setzte.
    »War ne unruhige Nacht, wie?«, fragte er.
    »Wenn mich nicht alles getäuscht hat, ist sogar geschossen worden«, erwiderte ich.
    »Ich hab auch getroffen«, sagte er. »Sie können verdammt froh sein, Burns, dass sie Sie nicht abgeknallt hat… Sie war ’ne lange Zeit oben bei Ihnen, wie?«
    »Haben Sie lange Zeit unten vor der Pension gewartet?«
    »Mindestens zehn Minuten«, war seine Antwort. »Was hat Sie Ihnen denn so erzählt? Sie muss doch mächtig ärgerlich gewesen sein, oder?«
    »Sie hat mir verraten, wer der Chef ist«, sagte ich und setzte alles auf eine Karte.
    »Was hat sie getan?«
    »Sie hat mir gesagt, dass Kendell der Chef ist«, wiederholte ich noch einmal. »Sie wollte mich weich machen, damit ich Ihn für sie erschießen sollte.«
    Harper war im Gegensatz zu Phil Decker kein Schauspieler. Er hätte nicht einmal Chancen als Statist gehabt. Er war aufgesprungen, als ich den Namen Kendell genannt hatte. Er sah mich entgeistert an und ich wusste sofort, dass Jana Tunner mich doch nicht ungewollt belogen hatte. Kendell musste der Bandenchef der Blütenmacher sein.
    »Die muss verrückt gewesen sein«, sagte Harper endlich und versuchte ironisch zu lachen. »Ich möchte bloß mal wissen, wer ihr diesen Bären aufgebunden hat.«
    »Sie hat den Namen von Barber erfahren.«
    »Dann hat er sie auf den Arm genommen, weil sie zu neugierig geworden war. Glauben Sie ihr kein Wort, Burns. Sie hat ja keine Ahnung, was wirklich gespielt wird.«
    »Haben Sie denn eigentlich eine Ahnung?«
    »Natürlich weiß ich, wer der Chef ist«, sagte er protzig. »Aber ich weiß auch, dass die Tunner verkohlt worden ist.«
    »Wer der Chef ist, ist mir vollkommen gleichgültig«, erwiderte ich ab winkend. »Hauptsache, dass Geld verdient wird, Harper. Und sollte Kendell doch der Boss sein, dann bin ich sogar beruhigt. Dann haben wir einen Mann an der Spitze, der die Blüten unauffällig verteilen kann«
    Harper war nicht mehr in Form, sich mit mir zu unterhalten. Er hatte es sogar sehr eilig, mein Zimmer zu verlassen. Er wollte sich wohl Anweisungen holen und in Erfahrung

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