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0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

Titel: 0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich zerpflückte die Blütenbande
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Polizei würde so oder so nach dem Papier suchen, ob sie nun Asche auf den Lastern findet oder nicht. Man hätte schnell gemerkt, dass die verbrannten Wagen und die Papierreste nicht identisch sind mit dem, was man zuerst besaß. Sie müssen jetzt nur dafür sorgen, dass das Papier in Sicherheit gebracht wird. Sie befinden sich in der Nähe des Wassers. Schaffen sie es auf diesem Weg zur Druckerei. In der Nacht könnten Sie es schaffen.«
    »Geht in Ordnung«, erwiderte ich. »Und was soll nun aus Stern werden? Soll ich ihn…?«
    »Sind Sie verrückt?«, fragte der Unbekannte mich entrüstet. »Ich bin ja heilfroh, dass bisher kein Blut geflossen ist. Wir wollen uns das auch für die Zukunft ersparen. Können Sie Stern nicht in ihre Organisation einbauen?«
    »Ist Ihnen das Risiko nicht zu groß?«
    »Sie müssen natürlich dafür sorgen, dass er keinen Unsinn anstellen kann«, erwiderte der Unbekannte. »In dem Falle müssten sie natürlich schießen. Wir haben jetzt das Papier, und wir wollen vorerst einmal untertauchen.«
    »Soll mit dem Druck sofort begonnen werden?«
    »Aber sicher«, erwiderte der Unbekannte. »Je schneller wir fertig werden, desto besser. Ich komme wahrscheinlich gegen morgen Abend einmal vorbei. Bei der Gelegenheit werden wir uns dann auch kennen lernen, denke ich.«
    Ich hing ein und teilte Harper mit, was wir tun sollten. Er nickte sachverständig, als ich von einem Boot sprach, das wir für den Transport brauchten.
    »Unten an der Kaimauer liegt bereits ein Motorboot«, sagte er. »Damit werden wir das Zeug wegschaffen lassen.«
    »Dann müssen wir aber mehrmals fahren«, sagte ich skeptisch.
    »Das fällt hier im Hafen aber bestimmt nicht auf, Chef«, erwiderte Harper. »Soll ich loslegen lassen?«
    Ich durfte nichts dagegen haben, dass das Papier verladen wurde. Phil und ich sahen zu, wie die Gangster unter Harpers Leitung mit dem Ausladen des Papiers begannen. Sie schleppten die Rollen von den Lastern herunter zum Kai, wo tatsächlich bereits ein dickbauchiges Motorboot lag.
    »Die erste Fahrt werde ich mitmachen«, sagte ich zu Harper.
    »Stern nehmen wir doch wohl mit, oder?«, fragte er sofort.
    »Der soll hier bleiben«, entschied ich. »Er braucht nicht zu wissen, wo sich die Druckerei befindet.«
    »Wie Sie’s sagen, Chef«, fügte sich Harper. Wir bestiegen das Motorboot, das bald darauf lostuckerte. Wir fielen bei dem Betrieb, der auf dem Wasser herrschte, wirklich nicht auf. Es musste Schichtwechsel sein, eine Menge kleiner und größerer Boote brachten die Arbeiter von und zu den Arbeitsstellen, die zum großen Teil auf dem Wasser waren.
    Unser Kahn schlängelte sich am Ufer entlang und bog dann später in ein Hafenbecken ein. Nach knapp fünf Minuten hatten wir die zweite Anlegestelle erreicht. Die Papierrollen wurden in Sichtdeckung an Land geschafft und abgelagert. Harper und ich blieben zurück, während das Boot zurück zur Papierquelle fuhr. Diese Führten wurden insgesamt weit über zehnmal durchgeführt. Inzwischen war es dunkel geworden und wir brauchten uns nicht mehr so zu tarnen. Trotzdem aber war ich sicher, dass die Boote von meinen Kollegen überwacht wurden. Es war einfach unvorstellbar, dass man uns aus den Augen verloren haben konnte.
    »Können wir mit dem Druck beginnen?«, fragte mich Harper, als wie neben den beiden Druckmaschinen standen.
    »Schnellstens sogar«, erwiderte ich. »Aber achten sie auf Stern, ich traue ihm nicht über den Weg.«
    »Wollen Sie denn Weggehen?«
    »Ich werde einen Schluck nehmen«, erwiderte ich. »Kommen Sie auf ’nen Sprung mit, Harper?«
    »Aber selbstverständlich«, er war sofort einverstanden. »Die Jungens werden schon mit dem Kram allein fertig werden, denke ich. Lange bleiben wir ja wohl nicht weg, wie?«
    »Ich bin auf die ersten Blüten gespannt«, meinte ich. »Hoffentlich hauen die Zehnerplatten hin.«
    »Die sind sogar erste Klasse«, erwiderte er. »Ich mache Ihnen nen Vorschlag, Chef. Warten wir doch die erste Blüte ab und bezahlen wir damit gleich unsere Zeche, einverstanden? Sie werden dann sehen, dass selbst der misstrauischste Wirt nicht aufmerksam werden wird.«
    Selbstverständlich war ich mit diesem Vorschlag einverstanden Es dauerte höchstens eine halbe Stunde, bis wir die ersten Blüten in Händen hatten. Sie waren tatsächlich ausgezeichnet. Harper hatte nicht übertrieben, die Druckplatten waren beste Klasse, ganz zu schweigen natürlich von dem echten Papier.
    Harper zerknitterte einige Noten,

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