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0013 - Die Festung der sechs Monde

Titel: 0013 - Die Festung der sechs Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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einsetzen. Danke sehr!"
    Das war alles gewesen. Es war nicht verwunderlich, daß Minuten später die zahllosen Räume der STARDUST II von Gerüchten widerhallten.
    Unterdessen herrschte in der medizinischen Abteilung des Schlachtschiffes Hochbetrieb. Künstlich gezüchtete Hautfolien wurden der biochemischen Kultur entnommen und angebrannt. Diese Folien wurden über die kerngesunde Haut der drei Einsatz-Mutanten geklebt. Marshall fühlte sich danach nicht mehr wohl - in seiner Haut!
     
    4.
     
    Vor zwei Stunden irdischer Zeitrechnung hatte sich der gewaltige Glutball der Wega über dem Horizont emporgeschoben. Da die ferronische Zeiteinteilung zu kompliziert war, hatte man den wandernden Schatten einer charakteristischen Turmspitze als hinweisendes Hilfsmittel genommen.
    Chaktor, eingehüllt in die weiten, luftdurchlässigen Gewänder eines Werftarbeiters, blickte nur noch zu jenem, schmalen Schattenpfeil hinüber, der von der Antennenspitze des Fernsteuerturms über das Flachland geworfen wurde. Der Raumhafen lag weit östlich. An Chaktors Standort herrschte nur geringer Verkehr. Die breite Gleiterstraße lag fast leer unter den brennenden Strahlen der Riesensonne.
    Seine zwanzig Männer standen geschickt verteilt in guten Deckungen. Die Titanenbauten der Ausrüstungssilos boten einen logisch begründeten Anlaß, einige schwatzende Männer in ihrer Nähe verweilen zu lassen. Schwere Transporter wurden von der Automatik beladen. Dann fuhren sie zum Raumhafen hinüber, wo die Handelsflotte des Planeten Ferrol bereits wieder ihren Dienst aufnahm.
    Der Schatten näherte sich dem rechten Außenpfosten des Begrenzungszauns. Wenn er ihn traf, mußte der ausgemachte Zeitpunkt gekommen sein. Chaktor spähte zu den abgestellten Luftgleitern hinüber. Beide Fahrzeuge mußten genügen, um ihn und seine Männer in Sicherheit zu bringen.
    Unter seinem weiten Umhang klickte die Signalglocke seines Mikrofunksprechgerätes. Er meldete sich leise und ohne dabei den Kopf zu senken. Ferronische Laute drangen aus dem winzigen Lautsprecher. Chaktor fühlte die salzige Flüssigkeit in seinem Munde zusammenlaufen. Die Körperchemie der Ferronen gestattete kein Transpirieren durch die Hautporen. Die Stimme klang beherrscht. Dennoch war sie fordernd und hintergründig drohend.
    „Wir warten. Du wirst deine Aufgabe erfüllen müssen. Die Fahrzeuge stehen bereit. Ist schon etwas zu sehen?"
    Chaktor wußte, daß er sich jetzt keinen Fehler erlauben durfte. Dies war der Chef der Widerstandsbewegung persönlich. Niemand kannte seinen Namen; aber es war sicher, daß er in der Nähe des Thort von Ferrol seinen Platz hatte.
    „Noch nicht", gab der Flottenoffizier zurück. „Sie wird bestimmt kommen. Mein Rückzug wird abgesichert werden."
    „Es ist alles vorbereitet. Mache deine Sache gut."
    Damit war das kurze Gespräch beendet. Chaktor spähte hinüber zu seinen Leuten. Nur sie wußten, daß er, Chaktor, nicht wirklich zur oppositionellen Gruppe gehörte. Auch das war ein Gefahrenherd erster Ordnung. Sie mußten später spurlos untertauchen.
    Wieder sah er zum wandernden Schatten hinüber. Als die scharfe Spitze den Pfosten berührte, wurde weit draußen ein blitzendes Pünktchen erkennbar. Chaktors Haltung verkrampfte sich. Die Hände seiner Leute umkrallten die versteckten Flottendienstwaffen. Wie unbeteiligt schritt Chaktor an einer anderen Gruppe von Werftarbeitern vorüber. Dabei hielt er sein Gesicht sorgsam abgewendet. Sie kamen! Nun mußte es sich zeigen, wie gut oder wie schlecht Perry Rhodan kalkuliert hatte.
    Chaktor war ein hervorragender Zerstörerkommandant. Ihn konnte praktisch nichts mehr erschüttern, vorausgesetzt, er befand sich im leeren Raum. Hier, auf dem festen Boden des 8. Planeten, fühlte er sich unsicher und beengt. Aus flackernden Augen blickte er zu dem rasch größer werdenden Pünktchen hinüber. Dann kam das schrille Heulen des Triebwerks in der Form mehrfach gebrochener Schallwellen an. Chaktor begann hastiger auszuschreiten. Weiter vorn, dicht neben der breiten Straße, war freies und offenes Gelände. Dort mußte die Maschine landen.
    Der flache Gleiter kam in wilder Fahrt herbeigeschossen. Hinter der eigenartigen Kontrollanlage saß eine junge Frau mit zerfetzter Uniform und offenbar stark verbrannten Gesichtszügen. Ishi Matsu wußte, daß es sich um ein gewagtes Spiel handelte, das beim geringsten Versagen Kopf und Kragen kosten konnte. Überhastet griff sie an den nur faustgroßen Kernreaktor aus der

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