0014 - Das galaktische Rätsel
sollte teleportiert werden?
Und mit einem Schlag war die Antwort da: er und die anderen!
Der riesige Fiktiv-Transmitter besaß keine Öffnung. Die Kugel war massiv oder zumindest mit Apparaturen angefüllt. Man stieg nicht in den Transmitter, sondern er teleportierte mit Hilfe der von ihm erzeugten fünfdimensionalen Erfassungsimpulsstrahlen. Um ihn zu aktivieren, gab es nur einen einzigen Knopf. Er war groß und deutlich auf dem Sockel angebracht, wenig eingelassen und rot leuchtend.
Für einen Augenblick stieg Mißtrauen in Rhodan hoch. Ihm schien die Lösung zu einfach. Er brauchte nur hinzugehen und auf den Knopf zu drücken. Sein Gefühl sagte ihm, daß dieser Knopf die Rückkehr - wohin? - brachte, aber sein Verstand gab gleichzeitig zu bedenken, daß die Schwierigkeiten bei dem bisherigen Niveau des Galaktischen Rätsels zu gering sein würden. Wo aber lag die Sperre?
„Noch acht Minuten!" warnte Marshall deutlich.
Es war wärmer geworden. Immer noch zuckten die Blitze mit knallenden Schlägen quer über ihre Köpfe hinweg. Das Dröhnen des Gongs wurde lauter und erfolgte in kleineren Abständen. Irgendwo in weiter Ferne war auch wieder das bekannte Stampfen eines sich nähernden Roboters. Noch sieben Minuten!
Rhodan entschloß sich. Er hatte nichts zu verlieren, aber alles zu gewinnen.
„Bleibt hier stehen!" schrie er, um den Lärm zu übertönen. „Die Erfassungsstrahlen schließen alles ein, was in diesem Saal ist - oder nur organische Materie. Ich weiß es nicht. Der Knopf dort ..."
Erst jetzt sah er etwas, auf das er bisher nicht geachtet hatte. Vielleicht trat es aber auch erst jetzt in Erscheinung. Der rote Knopf leuchtete noch immer. Er hatte sich nicht verändert. Aber es war Rhodan, als flimmere er. So, als habe sich eine Glasglocke über ihn gelegt.
„Verdammt!" knurrte Bully unhörbar. „Es sind noch genau fünf Minuten! Wenn wir uns nicht beeilen ..."
Rhodan ahnte, was Bullys sich bewegende Lippen sagten. Er durfte keine Sekunde mehr zögern. Ohne sich umzudrehen, ging er auf die Kugel zu. Das Podium war brusthoch. Der eingelassene rote Knopf lag direkt unter Rhodans forschendem Blick. Sein Körper verdeckte jetzt die Lichtquellen und auch den Schein der Blitze. Die Glasglocke schien verschwunden. Mit einem Ruck entschloß er sich. Seine Hand näherte sich dem Knopf, während erste Schweißperlen auf seiner Stirn erschienen. Von der nächsten Sekunde würde ihrer aller Schicksal abhängen. Entweder kehrten sie nun nach Thorta zurück, oder sie waren dazu verdammt, in dieser Hölle entfesselter Automaten zugrunde zu gehen.
Fünf Zentimeter von dem Knopf entfernt stieß Rhodans Hand auf eine glatte, kühle und nicht sichtbare Barriere. Sie fühlte sich wie Glas an, aber Rhodan wußte sofort, daß es kein gewöhnliches Glas war. Der merkwürdige Stoff vibrierte und schien zu leben. Es war Rhodan, als flösse ein schwacher Strom durch seinen Körper. Er konnte den Knopf nicht erreichen.
„Noch drei Minuten!" Bully brüllte so laut, daß seine Stimme selbst den dröhnenden Gong übertönte. Zum erstenmal, so kam es Rhodan vor, lag ehrliche Verzweiflung und Hilflosigkeit in Bullys Worten. Die letzte Chance war vertan. Nur fünf Zentimeter entfernt war der rettende Knopf, aber unerreichbar. Eine undurchdringliche Mauer purer und doch neutralisierter Energie stemmte sich ihm entgegen. Es gab keine Hand, die durch diese Mauer hindurchgreifen konnte. Es war nun ganz heiß in dem Raum geworden. Die Luft war so stickig, daß das Atmen bereits schwerfiel.
Die kleine Betty keuchte und rang nach Sauerstoff. Das Stampfen des sich nähernden Todesroboters war lauter und unheilverkündender geworden. Das Verderben rückte heran, in vielfältiger Gestalt.
„Verdammt!" Bully schrie es heraus. „Noch neunzig Sekunden!"
Noch neunzig Sekunden bis zur Ewigkeit. Und sie hatten die Ewigkeit suchen wollen - das ewige Leben. Nun gab es nur noch den ewig währenden Tod für sie. Hatten sie ihr Ziel erreicht?
Urplötzlich hörte das Blitzen auf. Der Gong ertönte noch, aber nur leise und gedämpft. Das Stampfen des Roboters verstummte. Und dann vernahmen sie alle die unhörbare Stimme, die zu ihnen sprach. Sie kam aus dem Nichts und formte in ihren Gehirnen gedankliche Begriffe. So mußte es sein, wenn man Telepath war. Aber nicht nur die beiden Telepathen, sondern sie alle verstanden die Botschaft.
„Es verbleiben euch nur wenige Augenblicke! Wendet das oberste Wissen an, oder ihr seid
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