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0014 - Der schwarze Henker

0014 - Der schwarze Henker

Titel: 0014 - Der schwarze Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Die Splitter spritzten in Cromwells Gesicht, rissen die Haut auf und ließen das Blut als kleine Perlen aus den Wunden quellen.
    Jetzt erst reagierte der Fabrikant. Er wollte sich zur Seite werfen, doch der Henker war schneller. Mit einem heftigen Ruck riß er die Tür auf.
    Seine linke Hand schnellte vor. Die harten knochigen Finger gruben sich in die Schulter des Mannes.
    Cromwell wimmerte. »Du bist tot!« keuchte er. »Du bist tot. Der Pfeil aus der Armbrust…«
    Der Henker lachte nur dröhnend. Der Pfeil hatte ihn nicht getötet, sondern nur gelähmt. Jetzt war er wieder erwacht. Wütend schleuderte er Cromwell aus dem Rolls.
    Der Fabrikant fiel zu Boden und blieb auf dem Bauch liegen. Er wollte hochspringen und weglaufen, doch die Muskeln und Reflexe gehorchten ihm nicht mehr. Zu tief saß der Schock.
    Weit holte der Henker aus. Hielt jetzt mit beiden Händen das Beil umklammert. Dann raste die Klinge herunter.
    Hugh Cromwell spürte nichts mehr. Nicht einmal den Schmerz. Blitzschnell kam der Tod.
    Der schwarze Henker richtete sich auf. Vor seinen Füßen lag der Torso. Moro bückte sich, nahm den Kopf an sich und verschwand in der Dunkelheit.
    Sein Ziel war der Leichenacker.
    Sekunden später stürzte der Nachtportier auf die Tür zu. Er war in den hinteren Büros gewesen, hatte trotzdem das Splittern der Seitenscheibe gehört.
    So schnell er konnte, rannte er nach draußen. Und kam zu spät.
    Er sah, was geschehen war, entdeckte das Blut, den zerstörten Wagen und merkte kaum, daß ihm die Knie weich wurden.
    Mit einem Seufzer sackte er zu Boden, kippte auf die rechte Seite und blieb ohnmächtig liegen.
    Der gräßliche Anblick war für den braven Mann zuviel gewesen…
    ***
    »Hallo schönes Kind!« Jack Cromwell blieb dicht vor Glenda stehen. So dicht, daß er sie fast berührte.
    Der junge Mann hatte sein Siegerlächeln aufgesetzt. Bei dem wurde jede Frau schwach, da war er sich sicher.
    Doch diesmal erlebte er eine Enttäuschung. »Lassen Sie mich in Ruhe!« fauchte Glenda ihn an, drängte sich an ihm vorbei, betrat die Discothek und suchte einen freien Platz.
    Jack Cromwell war zu überrascht, um überhaupt reagieren zu können. Das war ihm noch nie vorgekommen. Eine Frau hatte ihn einfach stehenlassen.
    Er fühlte sich in seinem Stolz verletzt und in seiner Ehre gekränkt. Außerdem hatte sich der Vorgang unter den Augen zahlreicher Zeugen abgespielt. Das machte die Blamage noch größer.
    Jack Cromwell nahm sich vor, es Glenda zurückzuzahlen. Er würde sie noch bekommen.
    Am Dialekt hatte er erkannt, daß sie nicht von hier stammte. Auch nicht aus der näheren Umgebung. Die Sprache hörte sich nach London oder Süd-England an. Und Girls, die aus dieser Gegend in Pitlochry Urlaub machten, hatte Jack schon immer vernascht. Da war bisher keine standhaft geblieben.
    Erst einmal ging er zurück an die Theke. Auf dem Weg dorthin fing ihn Linda ab. Um ihre Lippen spielte ein schadenfrohes Lächeln. »Hat wohl nicht ganz geklappt, das mit der Neuen – oder?«
    Jack Cromwell blickte sie nur an. Linda wollte nach seinem Arm fassen, doch Jack stieß sie zur Seite. »Hau ab, du stinkst mir.«
    Linda schoß die Röte ins Gesicht. »So kannst du mit mir nicht sprechen, Jack Cromwell. Ich bin nicht deine Magd. Und wenn du noch einmal ankommst, lasse ich dich abblitzen wie den letzten Penner.«
    Jack Cromwell hatte genügend Wut drauf, um Linda zu schlagen. Er beherrschte sich aber machte abrupt kehrt und ging zur Theke. Er sah nicht, daß Charlie, der Disc-Jockey, hinter ihm hergrinste.
    Inzwischen hatte Glenda einen freien Platz gefunden. Sie setzte sich zu einem jungen Pärchen, das sich nur für sich interessierte und nicht auf die Umgebung achtete.
    Glenda bestellte eine Cola.
    »Sie müssen aber einen Whisky dazunehmen«, sagte die kurzberockte Bedienung. »Okay.«
    Den Alkohol ließ Glenda stehen, die Cola trank sie in kleinen Schlucken. Mittlerweile spürte sie, wie ein Gefühl der Entspannung ihren Körper ergriff. Die lange Fahrt steckte ihr noch in den Knochen und auch die Musik trug dazu bei, daß sie begann, sich wohlzufühlen. Hin und wieder wurde sie zum Tanz aufgefordert, doch Glenda hatte keine Lust, ihre Glieder beim Rock zu verdrehen.
    Sie bestellte sich noch eine Cola.
    Von dem Typ, der sie am Eingang belästigt hatte, sah sie nichts mehr. Leider kannte sie Jack Cromwell nicht. Der gab sich mit einer Abfuhr nicht zufrieden. Schon leicht angeheitert steuerte er Glendas Tisch an.
    Das

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