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0014 - Der schwarze Henker

0014 - Der schwarze Henker

Titel: 0014 - Der schwarze Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wehren, darauf können Sie sich verlassen.«
    »Wenn Sie Hilfe brauchen, Sir…«
    Ich stand auf. »Dann melde ich mich bei Ihnen, okay?«
    Die beiden Beamten strahlten. Wahrscheinlich hatten sie zum erstenmal in ihrem Leben mit einem Beamten von Scotland Yard gesprochen. Für sie schien es eine Ehre gewesen zu sein.
    Ich verließ die Polizeistation.
    Glenda würde sicherlich schon auf mich warten.
    Ohne es eigentlich zu wollen, dachte ich über sie nach. Ich kannte sie jetzt etwas mehr als zwei Jahre, und ich wußte auch, daß sie für mich schwärmte.
    Das war ein offenes Geheimnis beim Yard. Ich allerdings war ihr nie zu nahe getreten. Liebe im Büro ist nun mal ein schlechtes Geschäft. Außerdem gab es da noch ein blondhaariges Wesen, das mir mehr als gut gefiel.
    Das Girl hieß Jane Collins, war Privatdetektiven und hatte mit mir schon manchen Kampf bestanden. Dabei waren wir uns auch menschlich näher gekommen.
    Ich schüttelte die Gedanken ab und konzentrierte mich auf die vor mir liegende Aufgabe.
    Mittlerweile war es dunkel geworden. Ich hatte etwas über eine Stunde in der Polizeistation gesessen. Außerdem verspürte ich Hunger. Seit dem Mittag hatte ich nichts mehr in den Magen bekommen. Ich beschloß, Glenda zum Essen einzuladen. Ich ging an unserem Hotel vorbei und steuerte die Discothek an. Auf der Hauptstraße herrschte kaum mehr Betrieb. Die Läden hatten geschlossen und auch die Reklamelichter brannten nicht mehr.
    In den Seitenstraßen war es dunkel. Da vermeinte man, eine andere Welt zu betreten. Die Häuser dort stammten zum Teil noch aus dem letzten Jahrhundert, doch niemand dachte daran, auszuziehen.
    Das rote Licht der Discothek-Reklame übergoß mich mit seinem blutigen Schein. Zahlreiche Wagen standen auf dem Parkplatz, Ich sah aber auch Motorräder und Fahrräder.
    In der Discothek schien der Bär los zu sein. Das Geschrei drang bis auf die Straße. Seltsamerweise jedoch keine laute Musik, wie es sonst üblich war.
    Das ließ mich stutzen.
    Rasch stieg ich die Stufen der Treppe hoch und ging auf die Eingangstür zu. Mit der linken Hand drückte ich die Tür auf und betrat den verqualmten Laden. Meine Augen mußten sich erst an die Lichtverhältnisse gewöhnen. Dann sah ich die Rücken der Gäste vor mir, hörte das Geschrei.
    Die Girls – sie waren meist kleiner als ihre männlichen Begleiter – wippten auf den Zehenspitzen.
    Eine Rothaarige schrie: »Los, zeig es ihr! Gib es der Hure aus London!« London?
    Das Wort alarmierte mich. Ich wußte nicht, was sich hinter der Menschenmenge abspielte, aber sehr viele Mädchen aus London schien es in diesem Ort wohl nicht zu geben. Da war ich ganz sicher.
    Ich drängte mich vor, schob die Gaffer rücksichtslos zur Seite, bekam einen spitzen Ellenbogen in die Rippen und teilte selbst aus.
    Dann hatte ich den Kreis gesprengt.
    Was ich sah, war nicht gerade dazu angetan, meine Freude zu steigern.
    Ein ziemlich großer Kerl mit breiten Schultern und dunklen Haaren war dabei, einem Mädchen den Pullover über den Kopf zu streifen. Und das Girl war Glenda Perkins.
    Sie versuchte, sich immer wieder unter den »Griffeln« des Kerls hinwegzuwinden, doch der Typ ließ nicht los. Mit einer Hand hielt er Glenda fest und mit der anderen…
    Da schlug ich drauf. Hart und ansatzlos.
    Der Bursche heulte auf. Er ließ Glenda so schnell los, daß sie zu Boden stürzte. Wir sahen uns in die Augen.
    »Schätze, das reicht«, sagte ich leise.
    Vom Boden her hörte ich Glenda meinen Namen rufen. Ich achtete nicht darauf, vernahm aber trotzdem die Erleichterung, die in ihrer Stimme mitschwang.
    Der Typ starrte auf seine Hand und holte tief Luft. Sein Brustkorb spannte sich verdächtig.
    Plötzlich wurde es still. Der Disc-Jockey hatte die Musik abgedreht.
    Glenda rappelte sich hoch und zupfte ihren Pullover zurecht. »Laß uns gehen«, sagte sie.
    Doch dagegen hatten die anderen etwas. Ich hätte mit ihr sogar das Lokal verlassen, weil ich keinen Ärger wollte. Doch die schon leicht alkoholisierten Gäste wollten die Schau.
    »Schlag ihm doch die Visage breit!« kreischte eine hohe Mädchenstimme. »Los, Jack, gib’s ihm!« Ich merkte mir den Schreier. Es war der Disc-Jockey.
    Jack Cromwell fühlte sich im Kreis seiner Kumpane stark. »Okay dann«, sagte er und ließ seine rechte Faust heranfliegen.
    Viel zu langsam. Ich tauchte weg. Der Schlag rasierte an meinem Ohr vorbei. Gleichzeitig hebelte ich mit dem linken Fuß das Standbein meines Gegners vom Boden.
    Flach

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