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0014 - Der schwarze Henker

0014 - Der schwarze Henker

Titel: 0014 - Der schwarze Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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waren sauber, und in den Geschäften gab es alles zu kaufen, was das Urlaubsherz begehrte.
    Der Tourismus hatte eben auch hier den Ort und das Leben geprägt.
    Die Berge waren näher gerückt, Majestätisch bildeten sie im Westen und Norden einen steinernen Wall. Ich stoppte auf einem kleinen Parkplatz.
    »Lagebesprechung«, wandte ich mich an Glenda. »Suchen wir uns ein Hotel?«
    Glenda lächelte. »Ich möchte zuerst etwas trinken.«
    Ich war einverstanden. »Und wo?«
    Sie zeigte aus dem Fenster. Wir konnten in eine Seitenstraße hineinblicken. Die Reklame einer Discothek leuchtete auf. »Highlands Pub«, las ich.
    An der Einmündung der Gasse in die Hauptstraße war ein Hotel. Es sah ganz ordentlich aus, und wir beschlossen, uns dort einzuquartieren.
    Das Hotel besaß hinter dem Haus einen Parkplatz. Wir erreichten ihn durch, eine Einfahrt.
    Dort stellte ich meinen Bentley ab.
    Ein Hausboy kam angelaufen.
    »Wir haben Zimmer frei, Sir«, sagte er.
    »Wunderbar.« Ich lächelte.
    »Darf ich dann Ihr Gepäck tragen?«
    Ich gab ihm Glendas und meinen Koffer. Den Spezialkoffer trug ich selbst. Sein Inhalt war mir zu wertvoll, als daß ich ihn in andere Hände gab.
    Unsere Zimmer lagen nebeneinander. Es gab keine Verbindungstür. Ich wollte die Polizeistation des Ortes aufsuchen, doch Glenda ließ sich von ihrem Wunsch, etwas zu trinken, nicht abbringen.
    Wir schlossen einen Kompromiß. Falls ich Glenda nicht im Hotel fand, würde sie in der Discothek auf mich warten.
    »Ich brauche mal eine andere Umgebung«, erklärte sie mir.
    »Das kann ich verstehen.«
    Mir war es sogar ganz lieb, daß Glenda mir nicht auf Schritt und Tritt folgte. Allein war ich ungebundener, konnte mehr erfahren und unternehmen.
    Während Glenda hoch in ihr Zimmer ging, um sich frisch zu machen und umzuziehen, verließ ich das Hotel und wandte mich der Polizeistation zu, die ich schon auf der Fahrt in den Ort ausgemacht hatte.
    ***
    Hugh Cromwell arbeitete jeden Tag bis in die Nacht hinein. Wenn seine Belegschaft Feierabend machte, konnte er in aller Ruhe die schriftlichen Arbeiten bewältigen, die in einem mittleren Betrieb anfielen.
    Er ging meistens Aufträge und Rechnungen durch, legte Papiere bereit oder diktierte Briefe auf Band, die am anderen Tag von seinen Bürokräften abgetippt wurden. Hugh Cromwell war ein Wühler. Schon vom Äußeren her machte er einen willenstarken dynamischen Eindruck. Er war ein kantiger Typ mit einem breiten Stiernacken und einem Gesicht, das wie ein roher Felsklotz aussah. Wenn er sprach, hörte man das meistens drei Büros weiter.
    In Hemdsärmeln hockte Cromwell hinter seinem Schreibtisch. Die obligatorische Zigarre qualmte zwischen seinen dicken Lippen. Er hatte die Hemdsärmel hochgekrempelt. Breite Sorgenfalten kerbten seine Stirn.
    Das Angebot, das vor ihm lag, bereitete ihm Ärger. Eine Möbelfabrik bestellte drei Festmeter Fichtenholz, wollte jedoch nur einen Preis dafür zahlen, der um fünf Prozent unter dem Limit lag. Und damit war Cromwell nicht einverstanden. Andererseits war der Kunde ein Riese. Er gehörte zu den Großen in der Branche. Hugh Cromwell hatte geschäftlich noch nie mit ihm zu tun gehabt, hätte also jetzt die Chance, mit der Firma in Kontakt zu treten.
    Nur der verdammte Preis stimmte nicht.
    Hugh Cromwell fuhr mit allen zehn Fingern durch sein widerborstiges dunkles Haar. Er war kein großer Theoretiker. Er konnte rasch und sicher kalkulieren, doch ihm fehlten die Mittel, um gewisse Feinheiten zu erkennen.
    Große Hoffnungen hatte er in seinen Sohn gesteckt. Doch die waren geplatzt wie eine Seifenblase.
    Jack taugte nichts. Betriebswirtschaft hatte er studieren sollen. Es blieb beim Wunsch. Jack hatte nicht einmal einen vernünftigen Abschluß gemacht. Nur bei den Weibern, da war er der King. Da gab er an, warf Runde auf Runde und lebte vom Geld seines Vaters.
    Immer wenn Hugh Cromwell an seinen Sohn dachte, wurde er wütend. Er hämmerte mit der Faust auf den Schreibtisch. »Verdammt noch mal, dieser Kerl taugt auch zu nichts.« Cromwell mußte husten, da ihm Rauch in die Kehle gedrungen war.
    Die Büros lagen in einem barackenähnlichen Gebäude. Es stand im rechten Winkel zu der Fabrikhalle und dem sich daran anschließenden Lagerplatz. Dort stapelte sich das Holz zu palettenartigen Türmen. Ein Drahtzaun schützte das Gelände vor Dieben.
    Das heißt, er sollte es schützen.
    Der schwarze Henker ließ sich aber auch dadurch nicht aufhalten.
    Er kam wie ein Schatten. Lautlos,

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