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0014 - Der schwarze Henker

0014 - Der schwarze Henker

Titel: 0014 - Der schwarze Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gasse, das Geschäft ohne Käufer… Plötzlich stand ein Mann neben ihr.
    Glenda wandte den Kopf nach rechts.
    Sie erschrak. Der Ausdruck in den Augen des Mannes sagte ihr genug. Dieser Kerl wollte etwas von ihr.
    Plötzlich packte er ihren Arm, und ehe Glenda sich noch versah, hielt er ein Messer in der Hand. Blitzschnell drückte er die Klinge gegen ihren Hals.
    »Wenn du schreist, steche ich zu!« zischte der Kerl.
    Glenda begann zu zittern. »Was… was wollen Sie von mir, Mister? Ich… ich habe kein Geld…«
    Der Mann lachte nur. »Ich will nicht dein Geld, sondern dich. Und ich bluffe auch nicht. Ich habe den Pfarrer erstochen und werde auch nicht zögern, dich zur Hölle zu schicken.«
    Glenda erschrak bis ins Mark. Die Wagen der Mordkommission! Sie hatte sich also nicht getäuscht. Der Mann hatte den Pfarrer umgebracht.
    Und John Sinclair?
    Ihre Gedanken wurden durch die zischende Stimme des Kerls unterbrochen. »Du gehst jetzt vor, als wäre nichts gewesen. Wenn man uns sieht, müssen die Leute meinen, wir wären ein Paar.« Er kicherte. »Falls man uns sieht.«
    Mit steifen Schritten setzte sich Glenda Perkins in Bewegung. Menschenleer war die Gasse. Hilfe war von niemandem zu erwarten.
    »Wer… wer sind Sie?« fragte Glenda mit spröder Stimme.
    »Ich heiße Riley. James Riley«, erwiderte der Mann. »Merk dir den Namen gut, denn ich bringe dich zu ihm.«
    »Zu wem?«
    »Zu Moro, dem Henker!« lautete die Antwort. »Er wartet auf dich, mein Täubchen. Sein Beil ist schon geschärft. Erst wirst du drankommen, und dann ist dein Freund an der Reihe.«
    »Er ist nicht mein Freund.«
    »Aber ein Feind des Henkers.«
    Glenda sagte nichts mehr. Obwohl sie vor Angst fast verging, hielt sie sich außerordentlich tapfer.
    Die Gasse war nicht sehr lang. Rasch hatten sie das Ende erreicht. Glenda sah einige Gehöfte und baufällige Schuppen. Flint dirigierte seine Gefangene über einen schlammigen Lehmweg. Er führte zwischen zwei Ställen hindurch. Aus einem Stall drang das Blöken von Schafen.
    Der Himmel hatte sich zugezogen. Die schweren Wolken trieben auf den Ort zu. Sie hingen tief, hüllten die Spitzen der Berge in einen grauen Schleier. Die Luft drückte. Aus den Wolken trieben lange Nebelschleier der Erde entgegen.
    Schon tanzten die ersten weißen Flocken hernieder. Die kühlen Tropfen berührten Glendas Gesicht und zerschmolzen. Innerhalb von Sekunden wurde der Schneefall stärker. Eine wirbelnde Wand tanzte über das Land. Im Nu verschwammen die Konturen der Gebäude im Flockengestöber.
    James Riley blieb immer dicht hinter seinem Opfer. Nach wie vor drückte er die Klinge gegen Ihren Hals. Die Chance zu entkommen, war für Glenda gleich Null. Sie gingen über freies Feld, wandten sich dann wieder nach rechts und erreichten die ersten Häuser. Nur undeutlich schälten sich die Umrisse aus dem tanzenden weißen Wirbel.
    Ihnen war niemand begegnet. Bei diesem Wetter zogen sich die Menschen in ihre Häuser zurück. Glenda kam es vor, als hätte sich alles gegen sie verschworen.
    Dicht an ihrem rechten Ohr strich der heiße Atem des Mannes vorbei. Hin und wieder umfaßte er mit seiner freien Hand ihren linken Arm. Sie spürte den Druck der Finger durch den Stoff ihres Mantels.
    Glenda bekam einen Vorgeschmack von der Kraft dieses Kerls zu spüren. Er würde kein Erbarmen kennen, das war sicher. Wer mit dem Henker paktierte, war um keinen Deut besser.
    »Wir sind bald da, Süße!« flüsterte er. »Nicht mehr lange, und du wirst ihn sehen.« Glenda gab darauf keine Antwort. Mit jedem Schritt den sie machte, schwand die Hoffnung mehr.
    Plötzlich blieb Riley stehen. Dann drückte er Glenda blitzschnell zur Seite, in die Deckung eines Holzstoßes. Noch im gleichen Moment preßte er seine schwielige Pranke vor ihren Mund, unterdrückte damit jeden Laut.
    Glenda sah den Grund. Sie entdeckte Kinder, die sich wie Geister aus dem Schneegestöber schoben, und hörte ihre hellen, lachenden Stimmen. In drei Yards Entfernung gingen die Kinder vorbei. Sie hatten Glenda und ihren Entführer nicht gesehen. Schon bald hatte die weiße Wand sie verschluckt.
    James Riley wartete noch einige Sekunden ab und zog dann seine Hand zurück.
    Tief saugte Glenda den Atem ein. Der Kerl hatte fest zugedrückt, ihr war schon schwindlig geworden.
    Sie hörte das leise Lachen an ihrem Ohr. »Keine Chance, Süße. Komm, weiter!« Glenda stolperte los. Wie von selbst kamen die Tränen. Sie schluchzte auf. Riley bemerkte das Zucken ihres

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