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0014 - Der schwarze Henker

0014 - Der schwarze Henker

Titel: 0014 - Der schwarze Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mordfall zu untersuchen.«
    »Dann glauben Sie auch nicht an den Henker?«
    »In diesem Fall nicht. Bei dem Mädchen war das etwas anderes. Ich sauge meine Vermutungen nicht aus der Luft. Ich war es, der den Henker gesehen und der mit ihm gekämpft hat. Leider ist er mir entkommen. Wir haben es hier mit einem Fall zu tun, bei dem menschliche Logik versagt. Das sollte Ihnen klar sein!«
    Inspektor Harris war still geworden. Er hatte den Blick gesenkt. Auch von seinen Leuten sprach niemand ein Wort. Nur der Konstabler grinste. Anscheinend gönnte er Harris diesen kleinen Anschnauzer.
    »All right, Kollege, ich gebe mich geschlagen. Lassen Sie Ihren Ausweis stecken. Auch ich bin nicht von gestern. Ich habe mich über Sie erkundigt. Sie sind einigen meiner Kollegen bekannt. Die Meinung über Sie ist allerdings geteilt.« Er wandte sich an seine Männer. »Macht weiter.«
    Ich zog Harris zur Seite. »Können wir einen Augenblick ungestört reden?«
    »Ja.«
    Wir gingen ins Nebenzimmer. »Spielen wir mit offenen Karten«, sagte ich. »Der Henker ist eine Tatsache. Bekannt ist, daß er nur nachts existieren kann. Das heißt, er muß sich tagsüber versteckt halten.«
    »In seinem Grab?«
    »Nein, Kollege. Der Mord an dem Pfarrer beweist, daß der Henker unter den Einwohnern einen Komplizen hat.«
    »Aber warum hat er den Geistlichen umgebracht?« wollte der Inspektor wissen.
    »Er hat etwas geraubt. Und zwar die alten Kirchenchroniken, in denen die Geschichte des Jahres 1578 aufgeführt ist. Dort muß irgend etwas zu lesen sein, was für den Henker gefährlich werden kann. Deshalb der Mord an dem Pfarrer.« Inspektor Harris kratzte sich am Kopf. »Das ist mir ehrlich gesagt zu hoch.«
    Ich hob die Schultern. »In der nächsten Nacht werden wir klarer sehen.«
    Mein Blick fiel durch das Fenster. Es hatte zu schneien begonnen. Die Flocken fielen wie ein dichter Vorhang dem Boden entgegen und bedeckten ihn wie mit einem weißen Teppich. Ich konnte kaum die Mauern der Kirche ausmachen, so dicht fiel die weiße Pracht.
    Ich zündete mir eine Zigarette an. Harris gab mir Feuer. »Haben Sie einen Verdacht?« fragte er.
    Durch die Nase stieß ich den ersten Rauch aus. »Der Konstabler hat mir die Geschichte erzählt, wie sie überliefert wurde. Vor vierhundert Jahren waren vier Personen an der Vernichtung des Henkers beteiligt. Ein gewisser Neil Cromwell, dann ein Mann namens Flint Riley und jemand, der O’Casey hieß. Außerdem noch der damalige Pfarrer. Die Nachkommen der Leute leben heute noch hier in Pitlochry. Der alte Cromwell ist tot, das wissen Sie.«
    Harris nickte und meinte dann: »Ich habe die Leiche gesehen. Die Untersuchungen sind jedoch noch nicht abgeschlossen.«
    »Gut«, fuhr ich fort. »Dann leben noch die O’Caseys. Sie besitzen eine kleine Pension. Und ein Mann mit dem Namen Riley. Er steht wie die O’Caseys ebenfalls auf der Liste des Henkers, falls der Unheimliche einen Rachefeldzug durchführt.«
    »Und wer ist sein Helfer?« wollte der Inspektor wissen.
    »Das weiß ich noch nicht.« Ich war ehrlich genug, dies einzugestehen. »Ich war allerdings auf dem Weg zu diesem Riley, als der Konstabler mich zur Umkehr bewog. Vielleicht kann Riley mir Auskunft geben.«
    »Worüber?«
    »Zum Beispiel wie ich den Henker besiegen kann.«
    Der Inspektor hob die Schultern. »Ist das nicht ein Widerspruch? Sie sprachen vorhin davon, daß auch Rileys Vorfahren gegen diesen Henker gekämpft haben. Warum sollte er ausgerechnet mit dem Henker paktieren?«
    »Davon habe ich kein Wort gesagt.«
    Harris lächelte spitzbübisch. »Ich komme zwar nicht aus London, aber ich kann eins und eins zusammenzählen. Mir scheint, ich weiß, was in Ihrem Kopf vorgeht, Herr Kollege.«
    »Dann können Sie mich ja begleiten.«
    »Nein, das werde ich nicht. Ich habe hier meine Arbeit. Machen Sie die Ihre. Vielleicht treffen wir uns irgendwo.«
    »Ja, vielleicht.« Ich verabschiedete mich von meinem Kollegen. Überzeugt schien ich ihn nicht zu haben. Ich hatte ihn aber so weit bekommen, daß er mir keine Knüppel zwischen die Beine warf.
    Und das wertete ich auch als einen Erfolg.
    ***
    Alpträume wurden für Glenda Perkins Wirklichkeit. Was sie in dem Verlies erlebte, hatte sie hin und wieder in grauenhaften Traumnächten durchgemacht.
    Allein mit einem Monster, einer Bestie. Und wehrlos.
    Moro kam näher. Glenda hörte die Schritte. Das Gleiten über den rauhen Boden. Sand und Dreck knirschten unter den Schuhen des Henkers. Der goldene

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