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0015 - Der siebenarmige Tod

0015 - Der siebenarmige Tod

Titel: 0015 - Der siebenarmige Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Satanspriester schloß die Tür hinter sich, lehnte sich grinsend dagegen und nahm allmählich sein eigenes Aussehen an.
    Geoff McNamara traute seinen Augen nicht.
    »Sind Sie… ein Zauberer oder so etwas?« stammelte er überwältigt.
    »Ich kann Dinge tun, die du für unmöglich hältst, Geoff«, sagte Rozzo überheblich.
    »Wie machen Sie das?«
    »Der Teufel hilft mir dabei.«
    »Der T…« Jetzt brauste McNamara auf. »Verdammt noch mal, ich verlange eine Erklärung von Ihnen, Mr. Rozzo. Was wollen Sie? Aus welchem Grund haben Sie mich aus dem Bett getrommelt? Weswegen sind Sie hier?«
    »Ich bin wegen Tony gekommen«, sagte Rozzo ganz selbstverständlich. »Wegen Tony Shamrock, deinem Enkel.«
    »Wer hat Ihnen erlaubt, mich zu duzen?«
    »Diese Freiheit nehme ich mir einfach«, sagte Rozzo frech.
    »Ich möchte, daß Sie augenblicklich meine Wohnung verlassen!«
    »Ich gehe, wenn es mir paßt, alter Knacker!« fauchte Rozzo.
    McNamaras Gesicht lief rot an. »Was erlauben Sie sich…«
    »Halt endlich die Klappe, Alter! Du hast gehört, weswegen ich hier bin. Also, wo ist Tony Shamrock?«
    »Was wollen Sie von ihm?«
    »Das geht dich einen feuchten Kehricht an.«
    »Er ist mein Enkel.«
    »Na und?« blaffte Rozzo. »Wo steckt das Luder?«
    »Ich verbiete Ihnen, so über meinen Enkel zu reden!«
    »Hör mal, hast du immer noch nicht begriffen, daß du jetzt Pause hast?« schnauzte Rozzo den Nachtwächter an. Seine Hand schoß vor. Er packte Geoff McNamara beim Schlafrock und schüttelte ihn kräftig. »Tony Shamrock! Wo ist das Würstchen?«
    Der Alte riß sich zornig los und keuchte: »Tony ist nicht hier!«
    »Davon überzeuge ich mich gleich mal selbst!« sagte Rozzo und stürmte ins Wohnzimmer. McNamara folgte ihm. Sein Blick fiel auf das Telefon. Er näherte sich dem Apparat, ohne daß Rozzo es merkte. Nervös tastete er nach dem Hörer. Seine Finger schlossen sich darum, er hob ihn hoch. Rozzo suchte Tony indessen in der Kochnische und im Schlafzimmer. Und Geoff McNamara versuchte während der kurzen Abwesenheit des Eindringlings, den Polizeinotruf zu wählen.
    Rozzo kam zurück.
    »Tony ist tatsächlich nicht hier«, sagte er erstaunt.
    »Sie wollten mir ja nicht glauben«, erwiderte McNamara. Er versteckte den Telefonhörer aufgeregt hinter seinem Rücken. Eine Ziffer wäre noch zu wählen gewesen, aber der Nachtwächter hatte nicht den Mut, es jetzt zu tun.
    »Wo ist Tony?« wollte Rozzo schneidend wissen.
    »Weshalb suchen Sie ihn?«
    »Das Bürschchen hat was ausgefressen.«
    »Was?« fragte Geoff McNamara besorgt.
    »Verdammt noch mal, ich stellte hier die Fragen!« brüllte Rozzo zornig. Seine Miene verfinsterte sich. »Leg den Hörer auf, du Pfeife. Denkst du, ich weiß nicht, was du vorhast? Du möchtest die Polizei anrufen, aber das würde ich an deiner Stelle lieber bleiben lassen, oder hast du vor, Red Rozzo zu verärgern?«
    Der Nachtwächter staunte. Wie hatte Rozzo sehen können, daß er den Telefonhörer in der Hand hielt? Konnte dieser seltsame Kerl etwa durch ihn hindurchblicken?
    Der Hörer klapperte in die Gabel.
    »Weg vom Telefon!« brummte Rozzo.
    Geoff McNamara gehorchte.
    »Ich frage dich zum letztenmal!« zischte Rozzo. »Wo ist Tony Shamrock?«
    »Ich… ich weiß es nicht!« stieß McNamara gepreßt hervor. War der Junge wegen dieses Mannes zu Scotland Yard gegangen?
    Red Rozzo war mit wenigen Schritten bei dem Alten. McNamara riß abwehrend die Arme hoch, aber der Teufelspriester war schneller. Seine Hand klatschte Geoff McNamara hart ins schwammige Gesicht. Die Wucht des Schlages warf den Nachtwächter um. Rozzo zerrte den alten Mann sofort wieder hoch und schleuderte ihn gegen die Wand. McNamara stieß einen heiseren Schmerzensschrei aus. Ihm fehlte die Kraft, sich gegen Rozzo zu wehren. Vor zwanzig, dreißig Jahren hätte es der Satansbruder schwerer gehabt.
    »Wo ist Tony?« brüllte Rozzo.
    »Ich weiß es nicht!« gab Geoff starrsinnig zurück.
    Der Hüter des Bösen peinigte ihn abermals mit harten Schlägen. Erneut ging Geoff McNamara zu Boden. Der Alte befürchtete, daß dieser gefährliche Kerl ihn umbringen würde. Die Angst vor dem Tod zwang ihn zu reden. Nach einem schmerzhaften Tritt platzte es aus Geoff McNamara heraus: »Tony ist zur Polizei gegangen! Zu Scotland Yard!«
    Red Rozzo hielt keuchend inne. »Zu Scotland Yard ist der Lümmel also gegangen?«
    »Ja.«
    »Was will er da?«
    »Das weiß ich nicht – weiß ich wirklich nicht.«
    »Soll ich dir mal was

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