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0015 - Der siebenarmige Tod

0015 - Der siebenarmige Tod

Titel: 0015 - Der siebenarmige Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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zugeritten ist. Die Maschine wollte ihn um jeden Preis abwerfen. Der Chinese klammerte sich verbissen fest. Er balancierte den Feuerstuhl auf den Rädern. Er fing Schläge und Stöße auf und war entschlossen, die Maschine nicht aus der Kontrolle zu verlieren.
    Der Maskierte war aus seinem Blickfeld verschwunden.
    Suko raste auf den schrägen Fahrweg zu. Der Hinterreifen schleuderte mit seinem grobstolligen Profil Steine zurück, die mit der Geschwindigkeit von Pistolenkugeln davonsausten.
    Suko erreichte das obere Ende des Fahrweges.
    Der Teufelsanbeter war nicht mehr zu sehen.
    Suko wollte sich trotzdem noch nicht geschlagen geben. Er brauste zwischen den Rohbauten hin und her, umrundete sie, suchte Spuren – zweimal stieg er sogar deswegen ab. Ohne Erfolg. Fast schien es, als hätte sich Lemuri persönlich seines Schützlings angenommen. Erst nachdem Suko alles nach dem Kerl abgesucht hatte, verließ er die Baustelle und kehrte zur schwarzen Kirche zurück.
    ***
    Mittlerweile war John Sinclair nicht untätig gewesen. Er hatte aus seinem Wagen mehrere Dämonenbanner und die magische Kreide geholt. Nach den Lehren der Weißen Magie sprach er die Kräfte des Bösen schwächende Formeln und durchschritt die schwarze Kirche. Mit Hilfe der Dämonenbanner, die er nach einer genau festgelegten Regel anbrachte, und zahlreichen kabbalistischen Zeichen machte er die Kirche für schwarze Messen unbrauchbar.
    Er zerstörte die böse Strahlung, die sich in dem Gebäude befand, und hatte danach die Gewißheit, daß kein schwarzes Gebet mehr, das an diesem Ort gesprochen wurde, die Hölle erreichen konnte.
    Das Knurren eines Motors veranlaßte John, sich umzudrehen.
    Suko fuhr mit seinem Motorrad bis vor das Kirchentor.
    Er kam mit schweren, stapfenden Schritten herein. Ein verärgerter Ausdruck lag auf seinem breiten Gesicht. Eine Seltenheit. »Ich hatte zwar einen Kerl genau im Visier«, erzählte er dem Freund, »aber der Teufelsbraten konnte sich gerade noch auf einer Baustelle verdünnisieren. Dabei wäre es so wichtig für uns gewesen, daß ich ihn erwischt hätte.«
    »Vielleicht habe ich mehr Glück als du«, sagte John.
    Suko blickte ihn verwundert an. »Womit?«
    »Ich konnte doch einen der Brüder demaskieren.«
    »Ja. Das weiß ich. Und?«
    »Wer wird schon Mitglied einer Satanssekte? Verschrobene Typen, Fanatiker und Kerle mit einem schmutzigen Charakter. Jene, die der dritten Kategorie angehören, können unter Umständen schon mal etwas ausgefressen haben, was beim Yard aktenkundig wurde. Darauf setze ich meine Hoffnung. Halt mir die Daumen. Vielleicht finde ich den Kerl, dem ich die Maske vom Gesicht gerissen habe, in unserer Verbrecherkartei wieder.«
    ***
    Der Wertiger stieß ein blutrünstiges Fauchen aus. Geoff McNamara sah die gefährlichen Krallen an den mächtigen Pranken der Raubkatze und faßte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht ans Herz. Der Schock lähmte ihn. Er drohte ihn umzubringen. Die schreckliche Bestie näherte sich dem alten Mann mit geschmeidigen Bewegungen. Aus ihrer Kehle drang ein gieriges Knurren.
    McNamara verlor vor lauter Angst den Kopf.
    Er wußte nicht mehr, was er machte.
    Die Mechanik des Selbsterhaltungstriebes schaltete sich ein.
    Sie zwang ihn auf die Beine. Er wandte sich in panischem Schrecken um und rannte davon.
    Das Untier folgte ihm brüllend.
    Geoff McNamara stürmte aus seiner Wohnung und die Treppe hinauf. Er hätte es nicht für möglich gehalten, daß er auf seine alten Tage noch so schnell laufen konnte.
    Atemlos erreichte er die nächste Etage.
    Dann kam der oberste Stock. Und gleich darauf keuchte der Nachtwächter auf das sonnenüberflutete Flachdach hinaus. Er hatte die Metalltür hinter sich zugeworfen, aber sie ließ sich nicht abschließen. Der Wertiger warf sich mit großer Kraft dagegen und sauste im nächsten Moment mit einem weiten Satz hinter McNamara her. Der alte Mann wich wankend vor dem Monster zurück. Nunmehr waren alle seine Kraftreserven aufgebraucht.
    Die überstürzte Flucht hatte ihm alle Kräfte geraubt. Er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten.
    Schwitzend erreichte er den Rand des Daches.
    Fünf Etagen ging es da abwärts.
    Geoff McNamara schauderte, als er einen gehetzten Blick in die Tiefe warf. Sah so sein Ende aus?
    Der Wertiger kam zum Sprung geduckt näher.
    »Warum?« stöhnte McNamara verzweifelt. »Warum tun Sie das? Was habe ich Ihnen getan? Warum soll ich sterben?«
    »Du weißt zuviel«, kam es aus dem Tigermaul, in dem die

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