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0016 - Das Mädchen von Atlantis

0016 - Das Mädchen von Atlantis

Titel: 0016 - Das Mädchen von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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versank sein Bewußtsein in der endlosen Schwärze. Die Untote aber stieg wieder in den Wagen. Sie lächelte sogar. Als wäre nichts geschehen…
    ***
    Die Schreibtischlampe war die einzige Lichtquelle in meinem Büro. Draußen trommelte der Regen gegen die Scheiben. Die Heizung war zurückgestuft worden oder auch defekt – ich wußte es nicht. Auf jeden Fall wurde es kalt im Zimmer. Ich warf mir das Jackett über. Meine Krawatte hing sowieso schon auf halb acht, der Aschenbecher quoll fast über, und in der Warmhaltekanne befand sich kein Schluck Kaffee mehr. Auch mir behagte der Job nicht. Es war ein verdammter Mist, hier zu sitzen und abzuwarten. Doch eine andere Möglichkeit sah ich nicht. Ich mußte mich jetzt auf Suko verlassen. Und der hatte sich lange Zeit nicht gemeldet. Vor mir lag das Walkie-talkie. Immer wieder starrte ich das graugrüne Gerät an, als könnte ich es hypnotisieren. Doch es gab keinen Ton von sich. Die Zeit verrann.
    Ich dachte an Jane Collins. Die Vorwürfe kamen automatisch. Hatte ich wirklich alles getan, um sie zu retten? Immer wieder stellte ich mir diese Frage.
    Meine Handflächen waren feucht. Zweimal hatte Superintendent Powell angerufen und sich nach dem Ermittlungsstand erkundigt. Meine Antworten fielen nicht gerade optimistisch aus. Ich hielt es nicht mehr länger aus. Wenn Suko sich nicht meldete, dann wollte ich es eben versuchen. Es war riskant, zugegeben, schließlich wußte ich nicht, in welch einer Situation sich mein chinesischer Freund befand. Aber das lange Warten war ebenso schlimm.
    Ich schaltete das Gerät auf Empfang und meldete mich. Keine Antwort.
    »Suko, zum Teufel, was ist los?«
    Nichts. Nur Kratzen und Rauschen aus meinem eigenen Sprechgerät. Mir wurde es mulmig zumute. Eine Gänsehaut lief über meinen Rücken und ließ mich frösteln. Wenn Suko etwas passiert war, wenn mein Plan in die Hose gegangen war und Jane Collins…
    Ich dachte gar nicht weiter, packte das Walkie-talkie ein und sprang auf.
    Mein Plan stand schon fix und fertig. Ich wollte es auf eigene Faust versuchen und in die Bond Street fahren. Diesmal würde ich mich von dem Weib nicht so leicht abwimmeln lassen. Ich war schon fast an der Tür, als das Telefon anschlug. Zwei Sekunden überlegte ich, ob ich überhaupt abnehmen sollte, dann siegte das Pflichtbewußtsein.
    Powell fragte, wie der Fall stand. Er war bereits zu Hause, trotzdem ließ er nicht locker.
    »Immer noch keine Spur von Jane Collins«, erwiderte ich und brachte einen Atemzug danach die nächste Hiobsbotschaft. »Jetzt meldet sich auch Suko nicht mehr.«
    Powell unterdrückte nur schwer einen Fluch. »Ihr Plan war wohl nicht der beste, wie?«
    Dick lag der Kloß in meinem Magen. Ich hörte sehr deutlich den Vorwurf, der in Powells Worten mitschwang. Aber, zum Teufel, was sollte ich denn machen?
    »Ich tue, was ich kann, Sir«, erwiderte ich bissig.
    »Und noch ein wenig mehr, John. Sie haben volle Rückendeckung. Nutzen Sie Ihre Möglichkeiten.«
    »Okay, Sir.« In Stichworten erklärte ich ihm mein weiteres Vorgehen. Powell war einverstanden.
    Danach hielt mich nichts mehr im Büro. Ich hatte bereits zuviel Zeit vertrödelt. Jetzt ging es zur Sache!
    ***
    Azarin fuhr wie der Teufel. Er hockte zusammengekrümmt und mit verbissenem Gesicht hinter dem Steuer des Austin und starrte durch die breite Frontscheibe.
    Durch die zerstörte Seitenscheibe pfiff der Fahrtwind. Schräg peitschte der Regen in das Innere des Wagens.
    Azarin war sauer. Sie waren ihm bereits auf den Fersen. Dieser verdammte Motorradfahrer, der jetzt im Graben lag, war bestimmt kein Einzelgänger. Wenn er noch etwas retten wollte, dann tat Eile Not.
    Er hatte noch Margas Worte im Ohr, wie sie ihm erklärte, daß der Polizist ergebnislos das Haus verlassen hatte. Triumphierend hatte Marga gesprochen.
    Der Mann jedoch schien kein Dummkopf zu sein. Er ahnte die Zusammenhänge und wußte, wo es lang ging. Hätte er ihm sonst den Motorradfahrer auf die Fersen gesetzt? Oder war der Motorradfahrer mit diesem Sinclair identisch? Der Name Sinclair war auch Azarin nicht unbekannt. Er hatte schon einiges über diesen Geisterjäger gehört, nur Marga nichts davon gesagt. Er wollte sie nicht beunruhigen. Wenn sie nur schon auf der Insel wären… Die Untote hockte neben ihm. Ihr Unterkörper sah schrecklich aus. Die Schrotkugeln steckten noch im Fleisch. Aber das machte nichts. Sandra spürte keine Schmerzen. Auf der Oxford Street mußte Azarin die Geschwindigkeit senken.

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