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0016 - Das Mädchen von Atlantis

0016 - Das Mädchen von Atlantis

Titel: 0016 - Das Mädchen von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mann selbst wohnte mit seiner Familie über dem Verkaufsraum. Suko sah noch Licht hinter einem Fenster schimmern.
    Die Untote durchschritt das Tor. Sie ließ es hinter sich offen. Suko ging weiter. Vier, fünf Schritte machte er, als er wie angewurzelt stehenblieb.
    Urplötzlich wurde die Dunkelheit von zwei grellen Scheinwerferstrahlen aufgerissen. Die Lichtlanzen geisterten durch den Regenvorhang und fixierten das untote Mädchen.
    Jemand war gekommen, um Sandra abzuholen. Suko war gespannt, wer dieser Unbekannte war. Er ging etwas schneller und konnte erkennen, daß die Beifahrertür des Wagens aufgestoßen wurde. Alles schien normal zu verlaufen. Das Mädchen ging bereits auf den Wagen zu und wollte einsteigen. Da wurde in der beleuchteten Wohnung des Gärtners das Fenster aufgerissen. Eine Gestalt tauchte auf, beugte sich nach draußen.
    »He, was ist denn da los?« brüllte die Stimme des Mannes. Und im nächsten Augenblick ein Schrei. »Mein Gott, das ist doch die Tote, die heute eingeliefert worden ist…«
    Suko ahnte, daß es Ärger geben würde. Und er sollte sich nicht darin täuschen…
    ***
    Nicht nur Suko hatte die Worte des Mannes verstanden, sondern auch die Untote und der Mann im Wagen.
    Sandra reagierte. Sie blieb vor der Tür stehen, hatte ihre rechte Hand um den oberen Holm gelegt und drehte den Kopf.
    Der Mann am Fenster war verschwunden, tauchte jedoch in der nächsten Sekunde wieder auf.
    Mit einer Waffe.
    »Geister! Teufelszeug!« brüllte er. »Ich werde euch lehren, hier herumzuspuken. Auf den Pelz brenne…«
    Die nächsten Worte gingen im Krachen der Waffe unter.
    Selbst bei der schlechten Sicht konnte Suko die armlange Mündungsflamme erkennen, die aus dem Gewehrlauf stach.
    Schrotflinte! rekapitulierte er.
    Der Typ am Fenster bewies, daß er nicht nur schießen, sondern auch treffen konnte. Trotzdem mußte er die Nerven verloren haben. Welcher normale Mensch schießt ohne Warnung?
    Die Ladung erfaßte das Mädchen. Sie schleuderte Sandra von der Tür weg zu Boden. Die anderen Schrotkörner zerbliesen die Scheibe, als wäre sie aus Papier.
    »Da hast du’s!« brüllte der Mann. Er fuchtelte noch immer mit seinem Schießprügel herum.
    ***
    Suko lief mit seiner Harley noch ein paar Schritte weiter vor und blieb dann stehen. Er kickte hastig den Ständer der Maschine herunter und bockte sie auf. Dann rannte er.
    Der Mann am Fenster entdeckte den Chinesen. »Du auch!« keifte er, riß seine Schrotflinte an die Schulter und drückte wieder ab.
    Krachend entlud sich die Waffe, schleuderte aus dem zweiten Lauf die volle Ladung.
    Sukos Hechtsprung war zirkusreif. Er federte nach rechts zur Seite weg, prallte auf das nasse glitschige Pflaster und rollte sich vor die Kühlerschnauze des Wagens, in dem der Unbekannte saß.
    Dort, wo Suko eben noch gestanden hatte, fetzten die Schrotkörner in den Straßenbelag.
    Was weiter geschah, sah der Chinese nicht, da ihm der Wagen die Sicht nahm. Sandra kam auf die Füße. Unverletzt!
    Die Schrotkugeln hatten zwar ihr Leichenhemd zerfetzt und steckten in ihrem Körper, doch nicht ein Tropfen Blut quoll aus den Wunden.
    Sie stand auf, als wäre nichts gewesen. Der Mann, der sie abholte, beugte sich zur Seite und streckte seine Hand aus der offenen Tür. Er packte das Mädchen am Handgelenk und zog es in den Wagen. Eine Sekunde später heulte der Motor auf. Suko federte aus seiner Deckung wieder hoch. Er versuchte einen Blick in den Wagen zu erhaschen, sah zwar schemenhaft das Gesicht des Mannes hinter dem Steuer, konnte ihn aber nicht identifizieren.
    Der Wagen fuhr an. Schnell, rasant. Die Hinterreifen schleuderten über den Asphalt. Wasser spritzte hoch und zur Seite weg, übergoß Suko mit einem Sprühregen.
    Suko fluchte, drehte sich auf der Stelle um und lief zurück zum Friedhof, wo er gerade seine Harley abgestellt hatte. Der Mann am Fenster war verschwunden. Wahrscheinlich hatte er den Schock fürs Leben erlitten.
    Suko schwang sich mit einem Satz in den Sattel der Harley. Er kickte die Maschine an.
    Der Motor kam sofort. Satt brummte er auf. Aus dem Auspuffrohr drangen weißgraue Wolken.
    Noch immer regnete es. Der breite Strahl des Scheinwerfers riß den Regenvorhang ein wenig auf. Tausende von Tropfen glitzerten wie Diamanten.
    Suko fuhr auf das Tor zu. Es stand zum Glück so weit auf, daß er ohne Schwierigkeiten hindurchfahren konnte. Der Wagen war – vom Friedhof gesehen – nach rechts weggefahren. Suko schwenkte in die gleiche Richtung ein,

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