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0016 - Das Mädchen von Atlantis

0016 - Das Mädchen von Atlantis

Titel: 0016 - Das Mädchen von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entlangliefen, so zerrann die Hoffnung auf eine Rettung.
    Fünfzehn Minuten später befand sich die Maschine in der Luft. Richtung Süden. Ziel: Griechenland!
    »Adieu, London«, flüsterte Jane Collins. Und dann: »Adieu, John Sinclair…«
    ***
    Direkt vor dem Haus fand ich keinen Parkplatz. Ich mußte schon zurückfahren, fand nach ungefähr zwanzig Yards eine Lücke und rangierte den Bentley schräg hinein. Anders war es nicht zu machen. Ich stieg aus. Wie tot lag die sonst so belebte Bond Street vor mir. Nach Mitternacht war nichts mehr von der Hektik des Tages zu spüren. Nicht einmal die unermüdlichen Touristen und Schaufenstergucker waren noch unterwegs.
    Ich ließ den Mantel im Wagen, da es aufgehört hatte zu regnen. Rasch ging ich zu der Agentur zurück. Ich kam an einem Wäschegeschäft vorbei, passierte einen Herrenausstatter, und dann lösten sich zwei Typen aus einer Hausnische, die mir gar nicht gefielen.
    Ich ihnen wohl auch nicht. Breitbeinig bauten sie sich auf dem Bürgersteig auf. Lederjacken, Jeans, eng wie Röhren, T-Shirts. Fast eine Berufskleidung. Das Grinsen der Kerle wirkte herausfordernd.
    Ich wollte sie nicht noch mehr provozieren, lächelte, ging auf die Straße und schlug so einen Bogen um die beiden. Sie waren erst überrascht. Dann hörte ich eine Stimme. Die Worte klangen wie ›feige Sau‹ oder so ähnlich. Dafür sagte der andere etwas, das ich genau verstand.
    »Den ziehen wir mit der Schnauze über das Pflaster!«
    Ich hörte hinter mir die Schritte. Die Mugger trugen Nägel unter den Absätzen. Sie würden mich in irgend einen Hauseingang ziehen, zusammenschlagen und berauben. Ich ließ sie kommen, orientierte mich am Geräusch ihrer Schritte. Dann kreiselte ich herum, zog meine Beretta noch in der Bewegung und ließ die Kerle in die Mündung blicken. Die Mugger stoppten wie vor einer Wand. Sie hatten Schlagringe über ihre rechten Fäuste gestreift. Ich sah das Metall im Licht der Straßenbeleuchtung blitzen. Dann zog ich mit der linken Hand meinen Ausweis. Sie standen so nah, daß sie die Buchstaben entziffern konnten. Vielleicht hatten sie schon des öfteren solche amtlichen Papiere gesehen.
    »Haut ab!« sagte ich. »Haut ja ab. Wenn ihr mir noch einmal vor die Augen kommt, loche ich euch ein!« Sie sahen sich an, machten auf den Absätzen kehrt und rannten dann hastig davon.
    Ich steckte die Waffe wieder weg. Mir fehlte leider die Zeit, sonst hätte ich die Kerle zum nächsten Revier geschleppt. Doch mein Fall war vorrangig. Da ging es um mehr. Ich fand die Haustür offen. In der Agentur schien wohl niemand mit einer ernsthaften Gefahr zu rechnen. Im Haus selbst war es still. Ich knipste das Flurlicht an, huschte auf Zehenspitzen die Treppen hoch und stand vor der Glasur. In meiner Tasche knisterte ein bereits unterschriebener Haussuchungsbefehl. Damit hatte ich eine rechtliche Handhabe, in die Wohnung einzudringen. Ich klingelte.
    Überraschend schnell hörte ich Schritte. Wahrscheinlich hatte die Frau noch nicht im Bett gelegen. Ruckartig wurde die Tür aufgerissen. Im nächsten Moment starrten Marga und ich uns an. Ihr rotgeschminkter Mund verzog sich. »Sie?« zischte die Frau und wollte die Tür zuschmettern.
    Blitzschnell stellte ich meinen Fuß dazwischen. Die Tür knallte gegen das Hindernis, wurde zurück geprellt und der Frau aus der Hand gerissen. »So nicht, Madam«, sagte ich und betrat die Wohnung. Ich drückte Marga zur Seite.
    Sie begann zu zetern, lief an mir vorbei, blieb stehen und breitete die Arme aus. »Keinen Schritt weiter!« keifte sie. Ich blieb stehen.
    Schon beim Eintreten war mir der penetrante Benzingeruch aufgefallen, der sich schwer auf die Atemwege legte. Ein schrecklicher Verdacht keimte in mir hoch. »Haben Sie Benzin verschüttet?« fragte ich. »Wollen Sie Ihre Wohnung anzünden?«
    Marga lachte schrill. »Ideen haben Sie, Bulle. Was wollen Sie überhaupt?«
    »Ich suche Jane Collins!«
    »Sie ist nicht hier!« Die Frau begleitete die Antwort mit einem triumphierenden Lachen.
    »Aber sie war hier«, schloß ich aus ihrer Reaktion.
    »Machen Sie, daß Sie rauskommen!«
    Ich schüttelte den Kopf. »Der Durchsuchungsbefehl steckt in meiner linken Tasche«, erwiderte ich. »Ich dringe hier also nicht ungesetzlich ein. Diese Wohnung wird von mir durchsucht, egal, ob es Ihnen paßt oder nicht!«
    Sie überlegte. Dann sagte sie: »Finden werden Sie nichts!«
    »Das lassen Sie mal meine Sorge sein.« Ich drehte mich zur Seite und ging auf

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