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0018 - Die Hexenmühle

0018 - Die Hexenmühle

Titel: 0018 - Die Hexenmühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beileibe nicht das erstemal einer Untoten gegenüber, die mir ans Fell wollte. Aber noch nie war ich so hilflos gewesen.
    Ich konnte ja nicht einmal den kleinen Finger bewegen, geschweige denn eine Hand.
    Elena knöpfte mein Hemd weiter auf. Den dritten Knopf, den vierten. Sie faßte den Hemdkragen mit spitzen Fingern, sorgte dafür, daß mein Hals freilag.
    Ich atmete schneller.
    Verdammt, warum half mir denn niemand? Sollte diese Bestie mir so einfach das Blut aussaugen können?
    Mein Herz hämmerte zum Zerspringen. Pfeifend saugte ich die Luft ein.
    Ich versuchte den Kopf zu drehen, um der Untoten ins Gesicht zu schauen, doch der Strick vor meinem Hals hielt mich fest. Elena kam sehr dicht an mich heran. Unsere Köpfe berührten sich. Ich spürte wieder die grausame Kälte, die von ihr ausging. Jetzt – jetzt mußte es geschehen!
    Elena fetzte mit einem Ruck mein Hemd auseinander, wollte mit ihren blutgierigen Zähnen an meinen Hals, da fuhr sie mit einem irren Schrei auf den Lippen zurück.
    Sie riß beide Arme hoch, deckte ihr Gesicht ab, trampelte auf dem Boden herum und schrie markerschütternd.
    Als ich meine Blicke senkte, sah ich den Grund.
    Es war das Kreuz auf meiner Brust.
    Hell brach sich das Mondlicht auf dem silbernen, geweihten Metall.
    Elena mußte dieser Anblick zur Raserei gebracht haben. Sie schlug um sich und fluchte. »Nehmt es weg! Nehmt es weg, verdammt!«
    Der Befehl galt den beiden Männern. Sie rannten gleichzeitig auf mich zu.
    Horace Hiller erreichte mich als erster. Er packte das Kreuz. »Tun Sie’s nicht!« zischte ich.
    »Doch!« brüllte er und riß an der Kette. Er fetzte sie förmlich entzwei. Das Kreuz fiel ihm in die Hand, doch er ließ es fallen wie ein Stück glühendes Eisen.
    War er schon so verbohrt?
    In diesem Augenblick sah ich den Schatten der zweiten Fledermaus. Das Riesentier segelte vom Dach der Mühle hinunter, erreichte die Erde und setzte neben uns auf.
    Sofort begann die Verwandlung.
    Alle beobachteten wir den Vorgang. Auch Horace Hiller. Seine Augen quollen ihm fast aus den Höhlen, als er auf die Frau stierte, die plötzlich vor uns stand.
    Es war ein schwarzhaariges Wesen mit etwas hochstehenden Wangenknochen und herrlichen, dunklen Augen. Doch auch dieses Mädchen hatte spitze Vampirzähne.
    Sie grinste uns an.
    Plötzlich stöhnte Hiller auf. »Marion!« ächzte er. »Meine Tochter – ich…« Er konnte nicht mehr weitersprechen, und im nächsten Augenblick überstürzten sich die Ereignisse…
    ***
    Alma Hiller atmete heftig. Sie hatte beobachtet, wie ihr Mann diesen Sinclair angriff, und sie hatte auch gesehen, wie die Fledermaus landete.
    »Schrecklich«, hauchte der alte Paddy neben ihr.
    Alma hörte ihn gar nicht. Sie hatte nur Augen für die Mühle und den Platz davor.
    Und sie sah die Metamorphose der Fledermaus, sah, wie sie sich veränderte und aus ihr ein junges Mädchen wurde.
    Ein Mädchen, das Alma kannte.
    Sehr gut sogar.
    Denn Marion war ihre Tochter.
    Sie stöhnte auf, umklammerte das Kreuz noch fester. Tränen verschleierten ihren Blick. »Marion«, flüsterte Alma Hiller erstickt. »Marion…«
    »Was willst du jetzt machen?« fragte Paddy.
    Alma warf ihm einen Blick zu. »Hast du den Pflock bereit?« wollte sie wissen. Ihre Stimme hatte jetzt einen metallenen, entschlossenen Unterton.
    »Ja, hier ist er.«
    »Dann weißt du ja, was ich tun werde.«
    »Aber es ist deine Tochter, Alma.«
    »Sie ist ein Vampir, ein Blutsauger, ein Geschöpf der Nacht. Versteh doch endlich!«
    »Schon gut.« Paddy hatte die Augen weit aufgerissen, um besser sehen zu können. »Sollen wir denn nicht eingreifen?«
    »Moment noch!«
    Die beiden alten Leute hatten sich in eine Bodenvertiefung gedrückt. Normalerweise konnten sie nicht gesehen werden. »Achtung, Paddy! Jetzt!«
    Alma hatte das letzte Wort kaum ausgesprochen, da spritzte sie aus ihrer Deckung hoch. Sie rannte auf die Mühle zu wie ein Racheengel. Das Kreuz hielt sie vor sich. Weit öffnete sie den Mund und schrie die Worte hinaus.
    »Ihr verdammten Blutsauger! Wartet nur, ich komme jetzt. Ich hole euch und bereite eurem verdammten, unseligen Leben ein Ende. Die Macht des Guten wird euch niederringen!«
    Paddy konnte kaum Schritt halten, so rasch lief die alte Frau voran.
    Elena, Marion, Horace Hiller und auch Simon Patrick drehten wie an der Schnur gezogen die Köpfe. Und jeder von ihnen sah die Frau mit dem Kreuz heranhetzen.
    Horace Hiller fing sich zuerst.
    »Alma!« brüllte er. »Bist du

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