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0018 - Ich und die Bande der Halbstarken

0018 - Ich und die Bande der Halbstarken

Titel: 0018 - Ich und die Bande der Halbstarken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und die Bande der Halbstarken
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auch festnehmen, wenn Ihnen das lieber ist. Einen Haftbefehl bekomme ich unter Garantie.«
    »Geh mit, Paul«, sagte Vanny, der Ältere, der wohl einige einschlägige Erfahrungen gesammelt hatte. »Geh mit, es ist besser so… Du hast ja nichts gemacht.«
    »Schön, ich geh mit«, sagte Paul Vanny. »Aber ich steig nicht in Ihren Schlitten, ich laß mich nicht in ’nem Polizeiwagen wegbringen.«
    »Sie haben eine empfindliche Seele«, stellte ich fest. Ich konnte mir vorstellen, weshalb Paul Vanny so eigenartige Anschauungen hatte. »Aber von mir aus könnnen Sie auch an der Ecke einsteigen… Ich bin ja nicht so.«
    Ich verließ die Wohnung und wußte genau, daß Paul Vanny kommen würde. Und richtig, nach knapp drei Minuten erschien der junge Mann und setzte sich schweigend und wütend zu mir in den Wagen. Ich fuhr los und schaltete das Radio ein. Da der Polizeisender sowieso eingestellt war, kamen laufend die Suchmeldungen und Informationen aus dem Lautsprecher.
    »Was wollen Sie eigentlich von mir?« fragte Vanny plötzlich. »Ich hab’ meine Zeit nicht gestohlen. Wenn ich ausfahren will, kann ich mir immer noch ’n Taxi leisten.«
    »Was ich von Ihnen will…?« sagte ich. »Paulchen, können Sie sich das denn nicht vorstellen? Ich interessiere mich für den Mörder von Steve Clamdon. Ich suche nach dem Lumpen, der Mike Fall nach seiner Verwundung noch erstechen wollte.«
    »Und wer hat Ihrer Meinung nach damit zu tun?«
    »Wenn ich die Zeitungen richtig gelesen habe, dann doch nur der ›Droßler‹«, erwiderte Paul Vanny und lachte schallend auf, als habe er einen besonders guten Witz gerissen.
    ***
    Ich fuhr mit Vanny durch die Stadt, stellte ihm eine Menge Fragen und karrte ihn anschließend wieder zurück in die Pend Street. Vanny hatte sich ruppig und trotzig gegeben, aber ich hatte diese Tonart einfach überhört. Mir lag daran, daß sich der Bursche nicht interessant vorkam.
    Vanny war fürchterlich wütend, als ich den Wagen genau vor dem Haus Nr. 261 anhielt. Mir fiel auf, daß er auf einmal sehr bedrückt war und sich verstohlen umschaute, als er den Wagenschlag öffnete.
    »Das werde ich Ihnen noch heimzahlen«, sagte er ärgerlich, bevor er die Tür ins Schloß warf. Gehetzt rannte er auf die Haustür zu, hinter der er verschwand. Ich ließ meinen Wagen anrollen und zündete mir eine Zigarette an. Vanny kannte Clamdon angeblich nur flüchtig. Er bestritt auch, Maud Ranger am Vorabend nach der Schlägerei noch gesehen zu haben. Ich wußte, was ich von dieser Aussage zu halten hatte. Paul Vanny log wie gedruckt, und er mußte seine Gründe dafür haben.
    Da ich mich in der Nähe des Hospitals befand, schaute ich noch einmal nach Mike Fall. Der Junge war immer noch nicht zu sprechen. Laut ärztlicher Aussage war er aber bereits wieder zu sich gekommen und hatte sich etwas erholt.
    »Haben sich schon Besucher eingestellt?« fragte ich den verschlafen aussehenden Zivilisten, der in einer Besuchsecke saß und in einem Magazin herumblätterte. Es handelte sich um einen FBI-Beamten, der die Bewachung des Angeschossenen übernommen hatte.
    »Seine Eltern sind gerade im Zimmer«, erwiderte der Mann. »Sie werden aber jeden Moment wieder ’rauskommen müssen. Der Arzt hatte ihnen nur drei Minuten gegeben.«
    »Prächtig, diese Eltern brauche ich gerade«, sagte ich zufrieden. »Passen Sie auf wie ein Schießhund… Ich befürchte nämlich, daß man Mike Fall um jeden Preis umbringen will… Schießen Sie sofort scharf, wenn es brenzlich wird… Fall kann ein wichtiger Kronzeuge für uns werden…«
    »Glauben Sie, daß er etwas mit dem ,Droßler‘ zu tun hat?« fragte mich der Beamte interessiert.
    »Das ist sehr gut möglich«, erwiderte ich nach kurzem Zögern. »Ich sehe zwar noch nicht klar, aber ich habe mir bereits eine Theorie gebildet… Bis dahin also, sollte etwas sein, dann rufen Sie sofort die Zentrale an, klar?«
    »Alles klar«, erwiderte der Beamte und nahm wieder sein Magazin. Man sah ihm den Polizeibeamten tatsächlich nicht an. Er wirkte wie ein dicker, gemütlicher Besucher, der noch nicht vorgelassen worden war.
    »Ich bin Cotton vom FBI«, stellte ich mich wenig später den Eltern Falls vor. Das Ehepaar blieb überrascht stehen, und der Mann runzelte die Stirn.
    »Sie sind Cotton?« gab er zurück. »Waren Sie es, der auf Mike geschossen hat?«
    »Das war ich«, erwiderte ich ohne Verlegenheit. »Mike kann von Glück sagen, daß er noch lebt. Stopp, Mister Fall, bevor Sie ausfällig

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