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0018 - Ich und die Bande der Halbstarken

0018 - Ich und die Bande der Halbstarken

Titel: 0018 - Ich und die Bande der Halbstarken
Autoren: Ich und die Bande der Halbstarken
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sah mich erstaunt an und nickte mehrmals. Er griff wortlos nach dem dicken Buch, in dem er schon einmal herumgeblättert hatte und ließ seinen Zeigefinger über die Spalten gleiten.
    »Sie studiert im Süd-Bungalow. Sie brauchen nur den Weg nachzugehen. Sie kommen dann automatisch dorthin. Sagen Sie, Sir, wenn es sich um etwas Kriminelles handeln sollte, dann wenden Sie sich doch besser erst einmal an den Direktor, nicht wahr?«
    »Es handelt sich nur um eine Auskunft«, erwiderte ich und drückte dem Mann mit dem Zwicker einen Geldschein in die Hand. Dann schritt ich über den mit Kies bedeckten Weg zum Süd-Bungalow hinüber.
    Auf einer niedrigen Mauer saßen etwa fünfzehn bis zwanzig Mädchen, die alle recht keß angezogen waren und durchschnittlich 17 Jahre alt sein mochten. Ich mußte dicht an den Mädchen Vorbeigehen, die mir nach Art der gleichaltrigen Jungen nachpfiffen. Ich mußte unwillkürlich grinsen, als ich so Spießruten lief.
    »Ich suche Miß Ranger«, fragte ich eines der Mädchen. »Haben Sie eine Ahnung, wo ich sie finden kann?«
    »Ist Maud Ihre Flamme?« fragte mich das Mädchen.
    »Ich bin verrückt auf sie«, erwiderte ich sofort auf den Ton eingehend.
    »Dann haben Sie aber Pech gehabt«, sagte das Mädchen, das eine freche Nase bpsaß. »Maud hat geschwänzt, sie ist gar nicht zur Stunde gekommen.«
    »Dann brauche ich ihre Freundin. Ich habe Maud etwas Wichtiges zu bestellen.«
    »Unterhalten Sie sich doch mit Lonny Stewart über den Fall«, schlug mir das Girl vor. »Sie sitzt da hinten auf der Bank. Ja, die dort. Sie trägt die ärmellose Bluse.«
    Ich bedankte mich und schlenderte zu den Bänken hinüber, die längs einer Hauswand im Schatten standen. Als ich mich Lonny näherte, sah sie plötzlich auf, und ihre Augenbrauen zogen sich zusammen. Sie musterte mich sehr kritisch und schaute dann wieder in ihr Magazin, das auf ihren Knien lag.
    »Lonny Stewart?« fragte ich sie und setzte mich zu ihr auf die Bank. Ich schob mir den Hut ins Genick und schlug die Beine übereinander.
    »Was dagegen?« fragte sie unwillig. Ich schaute sie von der Seite an. Sie war vielleicht 18 Jahre alt. Ihr schmales Gesicht besaß einen pikanten Zug. Sie war keine Dutzendschönheit, sondern eigenwillig und wußte es auch. Sie strich sich das blonde Haar aus der Stirn und blätterte desinteressiert in dem Magazin herum.
    »Ich suche Maud Ranger«, sagte ich. »Zigarette?«
    »Ihre Zigaretten brauche ich nicht«, antwortete sie schnippisch. Unsere Blicke trafen sich, und ich las in ihrem, daß sie sehr mißtrauisch und wachsam war. Aus welchem Grund, das wußte ich nicht zu sagen, noch nicht!
    Ich zündete mir eine Zigarette an und räkelte mich auf der Bank zurecht.
    »Schade«, meinte ich. »Sie als ihre beste Freundin müßten doch eigentlich wissen, wo ich sie finden kann. Waren Sie nicht gestern noch auf ihrer Party?«
    »Waren Sie denn dort? Als ich da war, habe ich Sie nicht gesehen.«
    »Ich kam später«, erwiderte ich. »Und ich wäre besser nicht gekommen. Als ich auf tauchte, war die Hölle los«
    »Ich habe davon gehört«, sagte sie. »Von Paul?« fragte ich harmlos. »Von den anderen«, erwiderte sie. »Wer sind Sie eigentlich. Seit wann kennen Sie Paul?«
    »Seit gestern«, erwiderte ich wahrheitsgemäß. »Vielleicht kann aus der Bekanntschaft noch was werden, vielleicht.«
    Sie wollte antworten, aber in dem Moment war ein Pfiff zu hören. Ruckartig ging ihr Kopf herum, und sie sah zur Terrasse hoch, auf der Sonnenschirme standen. Und unter diesen Sonnenschirmen saßen eine Menge Studenten.
    »Was ist?« fragte ich. »Reagieren sie auf Pfiffe?«
    »Unsinn«, meinte sie verlegen. »Ich hatte mich nur so erschreckt. Aber jetzt muß ich gehen. Ich muß mich noch umziehen, ich habe gleich Reitunterricht.«
    »Fallen Sie nur nicht vom Gaul ’runter«, frozzelte ich und tat so, als habe ich nichts gemerkt. Ich nickte ihr' zu, verließ die Bank und schleuderte in den Bungalow. Ich schaute Lonny Stewart nach, die zur Terrasse lief und sich kurz an einem Tisch aufhielt. Danach verschwand sie in der Kantine.
    Ich brauchte kein Genie zu sein, um dahinterzukommen, daß ich auf der richtigen Spur war. Ich wußte, daß sich an den Schulen und Colleges Gruppen gebildet hatten, die wie Pech und Schwefel zusammenhingen. Es war offensichtlich, daß man mir gewisse Ermittlungen erschweren wollte. Nun, ich kannte das und nahm so etwas nie tragisch.
    Ich ging zurück zu meinem Wagen und verließ das College,
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