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0018 - Ich und die Bande der Halbstarken

0018 - Ich und die Bande der Halbstarken

Titel: 0018 - Ich und die Bande der Halbstarken
Autoren: Ich und die Bande der Halbstarken
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das bewußte Foto aus der Hand. Auch hier genügte ein Blick, um Stan aus der Fassung geraten zu lassen.
    »Wo haben Sie das Foto her?« fragte er mich und seine Stimme klang grell. »Sagen Sie mir, woher Sie dieses Foto haben?«
    »Können Sie sich das nicht denken?« erwiderte ich. Ich beobachtete ihn aufmerksam. Alle Achtung, er hatte sich schnell wieder in der Gewalt. Er nickte Lonny Stewart beruhigend zu, lachte allerdings etwas gequält auf, als er sich wieder in den Sessel fallen ließ.
    »Ach so«, meinte er dann, »es handelt sich um unsere Ferien draußen in Light-Rock. Die Bilder hat Mike gemacht, oder irre ich mich?«
    »Die Bilder hat Mike gemacht«, antwortete ich ruhig. »Derselbe Mike, der jetzt angeschossen und angestochen im Krankenhaus liegt. Sie werden lachen, Stan, darauf mache ich mir einen ganz besonderen Vers.«
    »Da bin ich aber gespannt«, fragte er mich.
    »Sie sollen gern meine Karten kennenlernen«, redete ich weiter. »Zu der gleichen Zeit, Stan, als Sie mit Ihren Freunden und Freundinnen draußen in Light-Rock waren, zu der gleichen Zeit wurden Gäste aus dem Spielkasino ausgeplündert. Soweit festgestellt werden konnte, wurden dabei 40 000 Dollar von jugendlichen Gangstern erbeutet. Ein ulkiges Zusammentreffen, finden Sie nicht auch?«
    »Wollen Sie damit etwa sagen, daß ich…?«
    Ich schüttelte lächelnd den Kopf. Ich hatte auch hier meinen Köder ausgeworfen und mußte darauf warten, was die Fische taten.
    Ich steckte das Foto wieder zurück in meine Brieftasche und drückte die Zigarette aus. Es war sehr still im Raum geworden. Ich hörte nur das etwas erregte Atmen von Lonny Stewart, die mit meiner plötzlichen Feststellung nicht so recht fertigwerden konnte. Stan, der wieder hochgesprungen war, versuchte die Situation mit einem befreienden Lachen zu retten, aber ich hörte nichts anderes, als ein heiseres Krächzen. Es war deutlich, daß diese beiden jungen Leutchen mächtig in der Klemme saßen. Aber sie waren noch nicht weich genug, um mir ihre Geschichte zu erzählen.
    Als ich nach einer weiteren Viertelstunde wieder draußen vor dem Haus stand, um in meinen Jaguar zu klettern, pfiff mir plötzlich eine Garbe aus einer MP um die Ohren. Ich konnte von Glück sagen, daß der Schütze schlecht gezielt hatte, denn die Bleigeschosse zerhackten nur die Vorderfront des Hauses. Ich aber lag bereits in Deckung hinter einem Ford und erwiderte das Feuer, das aus einem schwarzen Buick gekommen war. Daß ich getroffen hatte, merkte ich erst wenige Sekunden später. Der Buick verlor die Richtung und zerschellte donnernd an einer Hausmauer. Als ich mich dem brennenden Wagen näherte, hörte ich das Aufpeitschen eines Schusses. Dann verhallten hastende Schritte in der Dunkelheit der Straße. Einige Sekunden später sah ich, was passiert war.
    ***
    »Paul Vanny ist einwandfrei erschossen worden«, sagte Leutnant Hyden, als er in das Büro zurückkehrte, wo ich mich niedergelassen hatte. Ich hatte das zwar gewußt, aber ich war nun ganz sicher. »An den Folgen des Unfalls allein hätte er nicht so schnell sterben können. Vanny erlitt einen Schädelbruch, Quetschungen und einige Rippenbrüche. Erst der Schuß hat ihn restlos erledigt.«
    »Und was ist mit der MP, die ich sichergestellt habe…?«
    »Sie zeigte die Abdrücke von Vanny«, erwiderte Hyden. »Sie waren massenhaft vorhanden…«
    »Hyden, tun Sie mir den Gefallen und lassen Sie Schußspurenvergleiche anstellen«, bat ich und stand auf. »Ich möchte wetten, daß die Mordwaffe hier im Haus registriert ist.«
    »Sie haben also eine Ahnung, wer der Mörder ist?«
    »Ich möchte annehmen, daß es sich um einen gewissen Benny handelt, den ich schon mal hinter Schloß und Riegel gebracht habe.«
    »Mit dem Namen läßt sich allerdings eine Menge anfangen«, sagte Hyden. »Benny ist kein unbeschriebenes Blatt mehr… Vielleicht finden wir seine Fingerabdrücke auch auf dem Schonbezug, den Sie vom Steuer heruntergerissen haben…«
    »Wenn er nicht gerade Handschuhe getragen hat, bestimmt«, sagte ich. »Hyden, ich kann mich darauf verlassen, daß Ihre Leute bereits ausgeschwirrt sind, ja?«
    »Sofort nach Ihrem Anruf von der Unfallstelle aus habe ich meine Jungens auf die Reise geschickt. Sie können vollkommen beruhigt sein… Ich wünsche Ihnen Hals- und Beinbruch, Cotton.«
    Es war etwas nach 22 Uhr geworden, als ich den Sportpalast Frees erreichte. Die Boxabteilung unten im Haus war geschlossen, dafür hörte man aber schon auf der
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