0019 - Das Horror-Taxi von New York
gegen die Türkante.
Sofort setzte Denver nach. Haßverzerrt war sein Gesicht. »Du hältst mich nicht auf!« knirschte er. »Du nicht!«
Beide Fäuste hatte er gegeneinandergelegt.
Im letzten Moment riß Morley die Arme hoch, blockte den Schlag ab und nahm ihm den größten Teil der Wirkung. Trotzdem wurde er zu Boden geschleudert.
Und dann war Denver über ihm.
Wie Lanzen schnellten die Hände vor. Morley sah die drohenden Hände dicht vor seinem Gesicht auftauchen und spürte den Druck um seinen Hals.
Augenblicklich wurde ihm die Luft knapp.
Gleichzeitig kam die Panik. Wie eine Flamme schoß sie in ihm hoch. Tim hatte Angst.
Er versuchte sich zu befreien, wollte den Druck lösen, er schaffte es nicht. Denver war stärker.
Schon wirbelten die roten Kreise vor seinen Augen, kündigten das Nahen der Bewußtlosigkeit an. Tims Abwehrbewegungen wurden schwächer. Sein letzter Gedanke galt Laurie Ball. Er hoffte nur, daß sie es schaffen würde, dann wußte er nichts mehr.
Jeff Denver löste seine Hände von Tims Hals. Der Mann war wütend. Es klappte nicht so wie er sich es vorgestellt hatte. Jetzt wußte auch das Mädchen zuviel.
Er mußte sie finden.
Jeff Denver ging zur Tür, blickte in den Hausflur. Die Luft war rein. Die Auseinandersetzung war von keinem der Nachbarn bemerkt worden.
Jeff Denver grinste triumphierend. Morley hatte sich verraten, weil er sagte, wohin das Mädchen laufen sollte.
Ins Plaza-Hotel.
Dort wohnte auch John Sinclair. Jeff Denver grinste, als er an den Geisterjäger dachte. Wahrscheinlich war Sinclair schon nicht mehr am Leben, denn die beiden Geschöpfe, die sich an seine Fersen geheftet hatten, galten als unbesiegbar. Wenigstens für Menschen. Denver war eigentlich ganz zufrieden und sah deshalb ziemlich beruhigt in die Zukunft.
***
Weniger beruhigt war Laurie Ball.
Sie hatte – als Tim sie aus der Wohnung stieß – einfach abgeschaltet. Sie wußte wohl, daß etwas Schreckliches passiert war, aber was genau, das war ihr egal.
Auf jeden Fall hatte das Mädchen den Namen des Hotels behalten. Das Plaza. Sie kannte den Bau sogar, hatte in der Halle mal einen Filmstar interviewt und sich hinterher gegen dessen Zudringlichkeiten wehren müssen.
Noch nie in ihrem Leben war Laurie Ball so schnell mehrere Treppen hinuntergelaufen. Drei, vier Stufen nahm sie auf einmal kam einmal mit dem Ballen falsch auf und wunderte sich, daß sie sich nichts dabei verstaucht hatte.
Dann stand sie draußen. Kinder drängten die Eingangsstufen hoch. Laurie gebrauchte die Arme, um sich Durchlaß zu verschaffen. Es war sonst nicht ihre Art, aber die Angst spielte mit.
Sie sprang auf den Bürgersteig, blieb für wenige Sekunden stehen und warf einen Blick an der Fassade hoch.
Keine Scheibe splitterte – es war ruhig im Haus.
Laurie schluckte. Dann begann sie zu laufen. Rannte, so schnell es ging. Sie schleuderte die Schuhe von den Füßen – diese Dinger mit den hohen Korkabsätzen – nahm die Schuhe in die Hand und hetzte barfuß weiter.
Ein Straßenköter wetzte hinter ihr her, sprang sie an. Laurie gab ihm einen Tritt. Er verzog sich jaulend.
Eine Kreuzung. Laurie keuchte, blickte sich oft um. Keiner verfolgte sie. Nur ungläubig blickende Passanten sah sie. Zwei Jeans-Typen wollten sie festhalten. Laurie reagierte schnell, drosch mit einem Rundschlag den Kerlen ihre Schuhe in die Gesichter.
Sie hatten genug.
In Höhe der Kreuzung standen die beiden Taxis. Nebeneinander in sorgfältig abgegrenzten Parktaschen.
Neugierig blickten ihr die Driver entgegen. Sie saßen auf der Kühlerhaube des ersten Wagens und feixten.
Keuchend blieb Laurie stehen.
»Wohin denn, Süße?«
Sie holte erst tief Luft.
»Plaza-Hotel, aber rasch!«
Laurie hatte sich an den älteren der beiden Fahrer gewandt. Er erschien ihr vertrauenswürdig.
»Okay. Steigen Sie ein.«
Laurie warf sich in den Fond. Die dünne Bluse klebte am Körper. Deutlich schimmerten die Brustwarzen durch den weißen Stoff.
Ein erregender Anblick.
Der zweite Fahrer grinste draußen vor der Scheibe.
»So beeilen Sie sich doch!« rief Laurie. »Machen Sie schnell. Ich habe keine Zeit mehr…«
Der Wagen fuhr an. Laurie blickte sich um, sah die Straße hinab, über die sie gelaufen war.
Keine Spur von diesem Denver.
Das Mädchen atmete auf. Ihr Herz raste, klopfte hoch bis zum Hals. Wie eine Schicht lag der Schweiß auf ihrem Körper. Laurie dachte an Tim. Was mochte mit ihm geschehen sein? Sollte dieser Denver ihn etwa.
Sie
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