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0019 - Das Horror-Taxi von New York

0019 - Das Horror-Taxi von New York

Titel: 0019 - Das Horror-Taxi von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Arm. Wahrscheinlich gab ihr die Berührung Schutz und Sicherheit.
    Ich erreichte als erster den Raum. Laurie sah mir über die Schulter. Ich wollte sie noch warnen.
    Da stieß sie bereits einen gellenden Schrei aus. »Tim!« brüllte sie, rannte auf die leblos am Boden liegende Gestalt zu und fiel neben ihr auf die Knie.
    Ich brauchte nur in die gebrochenen Augen zu schauen, um erkennen zu können, daß Tim Morley tot war.
    ***
    Ich ließ Laurie weinen. Es war das beste für sie. Dann – nach Minuten – zog ich sie zur Seite.
    »Kommen Sie«, sagte ich. »Sie können ihm nicht mehr helfen.«
    Laurie barg ihren Kopf an meiner Schulter. »Aber ich bin schuld«, flüsterte sie. »Wäre ich dageblieben, würde er vielleicht noch leben.«
    »Oder Sie wären jetzt auch tot«, erwiderte ich. »Nein, Laurie, es war schon richtig, was Sie getan haben.«
    Ich schaute mir die Leiche an. Tim Morley war erwürgt worden, das sah man deutlich. Hart sog ich die Luft ein. Auch mir war der Mord auf den Magen geschlagen. Ich hatte Tim zwar nur kurze Zeit gekannt, ihn jedoch als sympathischen Burschen eingestuft.
    »Was… was machen wir denn jetzt?« fragte Laurie.
    Ich gab ihr ein Taschentuch. Während sie sich die Nase schneuzte, erklärte ich ihr meinen Plan.
    »Wir werden rasch von hier verschwinden.«
    »Aber die Polizei. Wir müssen doch Bescheid sagen…«
    »Keine Angst«, beruhigte ich sie. »Die Polizei rufen wir an. Von der Telefonzelle aus. Ich möchte nur nicht, daß wir unser Inkognito aufgeben. Es hat nichts damit zu tun, daß ich mit der New Yorker Polizei nicht zusammenarbeiten will, aber in diesem Fall kommt es auf jede Sekunde an. Lange Verhöre würden uns nur aufhalten, und dann kann es zu spät sein. Die unbekannten Gegner haben bereits zugeschlagen.«
    »Sie wollen allein kämpfen?« fragte Laurie erstaunt.
    »Ja.«
    »Aber das ist gefährlich.«
    Ich begann damit, unsere Fingerabdrücke abzuwischen. Komisch kam ich mir schon dabei vor, aber was soll’s? Für mich gab es keine Alternative, wenn ich den Fall aufklären wollte.
    Dann verließen wir die Wohnung.
    An der nächsten Straßenecke fanden wir eine Telefonhaube. Ich steckte meinen Kopf darunter und tippte die Nummer der Polizei in die Tastatur. Rasch gab ich die Meldung durch. Dann hängte ich auf.
    Laurie sah mir ängstlich entgegen. »Alles glatt gegangen?« fragte sie.
    »Natürlich.« Ich lächelte.
    »Und jetzt?«
    »Fahren wir zu Jeff Denvers Wohnung.«
    »Aber ich weiß nicht, wo er wohnt.«
    »Sicher hat er Telefon.«
    »Bestimmt sogar.«
    Wir hielten vor einem Coffee-Shop. Ich bestellte starken Kaffee. Ein wirklicher Durstlöscher bei dieser Hitze. Dann lieh ich mir eines der Telefonbücher aus, wo ich auch den Buchstaben D fand.
    Es gab zahlreiche Denver. Auch mehrere Jeffs. Doch durch die gedruckte Berufsangabe hinter den Namen konnte ich seine Adresse herausbekommen. Er wohnte gar nicht mal weit weg. Östlich vom Central Park. In der 66. Straße East.
    Ich schrieb die Adresse auf eine Serviette. Laurie schaute mir über die Schulter. »Was hoffen Sie dort zu finden?«
    »Entweder Jeff Denver oder zumindest einen Anhaltspunkt über seine Tätigkeit, wenn ich es mal so ausdrücken darf.«
    »Ich möchte mitkommen.«
    Zuerst steckte ich die Serviette weg. Dann sah ich das Mädchen an und schüttelte den Kopf. »Nein, Laurie, es ist zu gefährlich.«
    »Sie werden mich nicht mehr los. Ich kann verflucht dickköpfig sein. Meine irischen Vorfahren haben mir das vererbt. Wenn Sie mich nicht mitnehmen, fahre ich auf eigene Faust hin. Die Adresse kenne ich ja.«
    Ich gab mich geschlagen. Zähneknirschend. Die kleine Laurie hatte mich tatsächlich überlistet. Ein raffiniertes Biest.
    Wir tranken unsere Tassen leer.
    »Wie haben Sie sich entschieden, John?« Sie sagte jetzt John. Mir war das recht.
    »Okay, Laurie, kommen Sie mit.«
    »Danke.« Sie schluckte und lächelte dann. »Wissen Sie, John, ich hatte zwar nie ein Verhältnis mit Tim Morley, aber wir haben uns ausgezeichnet verstanden. Er war ein Kumpel, ein dufter Kollege. Mit ihm konnte man Pferde stehlen, und er ist mir nie zu nahegetreten. Ich möchte, daß sein Mörder gefunden wird.«
    Ich nickte. »Darauf können Sie sich verlassen, Laurie.« Ich gab mich zuversichtlich, doch dieser Optimismus war nur Schau. Wenn wir in Jeff Denvers Wohnung keinen Anhaltspunkt finden, stehen wir da wie der Ochse vor dem Berg.
    Nur sagte ich das Laurie Ball nicht. Ich wollte nicht ihren Hoffnungsfunken

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