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0019 - Der Unsterbliche

Titel: 0019 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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werde euch rufen."
    Gucky wurde schlagartig munter. In überraschend klarer Reaktion hatte er längst erfaßt, daß es auf dem ganzen Schiff wahrscheinlich nur noch ein Lebewesen außer ihm, Gucky, gab, das zum Spielen bereit war. Wieso das so war, konnte sich der intelligente Trampbewohner nicht genau vorstellen. Anscheinend hing das mit dem Lebensalter der anderen Leute zusammen.
    „Wir können dem Dicken gefrorene Sachen in den Kragen fliegen lassen", jubelte er begeistert. „Der Chef sagt, das wäre für die Betriebssicherheit des Schiffes nicht besonders gefährlich."
    Betty Toufry wurde übergangslos zum Kind. Sie konnte sich in Sekunden verwandeln. Spielerisch leicht öffneten die beiden fähigen Telekineten die komplizierten Elektronenschlösser der Panzerschleusen. Die Schotten schwangen auf, ohne, daß jemand die Schaltknöpfe berührt hätte.
    „Ich war schneller", behauptete Gucky. „Willst du fliegen?"
    Reginald Bull sah den beiden so verschiedenartigen Lebewesen schweigend nach. Dieses großartige Verstehen zwischen einer Vertreterin der jungen Menschengeneration und einer ganz andersartigen Intelligenz aus den Tiefen der Milchstraße mochte identisch sein mit den ersten Grundsteinen für das große Gebäude des Verstehens und der gegenseitigen Achtung. Nur so konnte ein Sternenreich entstehen, nur so waren Konflikte vermeidbar.
    „Die ganz Kleinen sind sich immer einig, nicht wahr?" griff Rhodan Bullys Gedankengänge auf.
    Der untersetzte Mann fuhr zusammen. Argwöhnisch verkniff er die Augen.
    „Bist du neuerdings unter die Telepathen gegangen? Woher weißt du, daß ich eben ...?"
    „Vernünftige Menschen denken eben daran, wenn sie ein solches Bild sehen."
    „Der Chefkoch wird uns noch wahnsinnig", gab Captain Klein zu bedenken. „Gestern haben sie ihm den gesamten Kühlraum umgeräumt."
    Rhodan antwortete nicht mehr. Die kurze Ablenkung war erholsam gewesen, doch nun kamen wieder die Probleme. Hinter der transparenten Wand zur Ortungszentrale saßen die vorzüglich ausgebildeten Funker des Schlachtschiffes. Sie waren auf Grund ihrer kurzen Hypnoschulung fähig, die komplizierten Geräte einer hochstehenden Technik zu bedienen.
    Rhodan führte das linke Handgelenk mit dem Mikrosprechgerät an die Lippen. In der Ortungszentrale sprachen die Empfänger an. Laut und klar kam seine Stimme aus den Lautsprechern.
    „Deringhouse - wie weit sind Sie? Immer noch keine Ergebnisse?"
    Etwa fünfzig Meter entfernt drehte ein kaum erkennbarer Mann von hohem Wuchs den Kopf. Von seinem Platz aus konnte er einen Teil der Hauptzentrale übersehen.
    „Nichts, Sir", kam es leise aus dem Miniaturgerät. „Dieser Raumsektor ist wie leergefegt."
    „Sprechen die Massetaster auch nicht an?"
    „Gerade die machen überhaupt nicht mit, Sir. Wenn hier im Radius von einigen Lichtmonaten etwas herumschwebte, bekäme ich unweigerlich ein Echo. Nur die Feinsttaster zeigen die übliche kosmische Mikromaterie an. Alle kleine Ewigkeit ein einziges Atom. Ein Planet dürfte etwas größer sein."
    „Vielen Dank für die Belehrung, Major", gab Rhodan eisig zurück.
    „Ich bitte um Entschuldigung, Sir. Ich habe schon wieder vergessen, daß ich Nerven habe."
    Die Endauswertung des P-Systems kam durch. Rhodan beugte sich weit nach vorn. Die Transition war gelungen, Anpassungsmanöver und Bahnkorrekturen ebenfalls.
    Langsam richtete er sich wieder auf. Die STARDUST II kroch mit der lächerlichen Fahrt von 16,8 Kilometer pro Sekunde durch den Raum, der in diesem Sektor in der Tat völlig leer zu sein schien. Noch nicht einmal ein armseliger Meteor wurde von den besten Ortungsgeräten aller Zeiten erfaßt. Und - sie hätten ihn erfaßt, auch wenn er nur 20 Millimeter Durchmesser hätte!
    Das war eine äußerst bedrückende Tatsache. Rhodan sah sich bedächtig um.
    „Saure Gesichter, Vorwürfe in den Augen und rechthaberische Arroganz in der Haltung: das sind Sie in Reinkultur", stellte er fest.
    „Wir könnten jetzt schon auf Arkon gelandet sein", warf Thora heftig ein. „Sie wollen ja nicht hören, Perry! Niemals werden Sie das letzte Ratsei lösen, niemals! Bringen Sie mich und Crest endlich nach Hause, und erfüllen Sie damit Ihr längst abgegebenes Versprechen. Crest verzichtet auf das Geheimnis der biologischen Zellerhaltung. Sie, Perry, haben demnach keine Gründe mehr, unser Leben aufs Spiel zu setzen."
    „Sie vergessen die explodierende Wega. Außerdem stimmen unsere Berechnungen. Der gesuchte Planet ist in

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