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0019 - Der Unsterbliche

Titel: 0019 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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schritt, herrschte tödliche Stille in der großen Zentrale. Es war auch noch still, nachdem er gegangen war. Nur Crest murmelte einen Satz: „Er wird einmal dem Großen Imperium vorstehen."
     
    4.
     
    Die arkonidischen Stereokompensatoren waren auf den großen Auswertungsbildschirm geschaltet worden. Die genaue Übereinstimmung mit den angefertigten Aufnahmen war damit gewährleistet.
    Immerhin hatte das Anpassungsmanöver runde vier Stunden Bordzeit verschlungen. Für die maschinellen Anlagen arkonidischer Forschungskreuzer und perfekt ausgerüsteter Großkampfschiffe bedeutete es eine Kleinigkeit, den Raumsektor einer fremden Sonne nach eventuell vorhandenen Planeten abzusuchen.
    Wenn welche vorhanden waren, so wurde die genaue Positionsbestimmung von den überlichtschnell arbeitenden Telekomtastern in durchschnittlich dreißig Minuten erledigt. Weitere dreißig Minuten pflegten die Festlegungen über Masse, Dichte, Rotations- und Umlaufgeschwindigkeit eines Himmelskörpers zu dauern.
    Perry Rhodan hatte in diesem besonderen Fall von vornherein auf die Zugrundelegung normaler Erfahrungswerte verzichtet. Er hatte weder besondere Hoffnungen aufkommen noch überspitzte Ideen heranwuchern lassen. Die vierstündige Anpassung an die sehr genau ermittelte Umlaufgeschwindigkeit des Planeten „Wanderer" hatte schon bewiesen, daß man hier mit ganz anderen Faktoren zu rechnen hatte.
    Die Männer an Bord des Schlachtschiffes hatten die bisher schwerste Aufgabe in Angriff genommen. Die Außenbord-Bildaufnahme lief seit Stunden. In getreuer optischer Wiedergabe flimmerten und gleißten unzählbare Sterne und fernste Welteninseln auf den Schirmen. Alle aber waren sie so weit entfernt, daß eine einzige dieser vielen Sonnen in näherer Beziehung zu dem gesuchten Himmelskörper stehen konnte.
    Rhodan befand sich mit den führenden Offizieren des Schiffes im Rechensektor der Zentrale. Die Triebwerke waren nach den letzten Korrekturen endgültig verstummt. Die Stereokompensatoren wiesen aus, daß sich die STARDUST II mit allergrößter Präzision auf jener Linie bewegte, die der unbekannte Planet als ellipsenförmige Bahn um einunddreißig in einer Linie liegende Sonnensysteme ebenfalls eingeschlagen hatte. Die Meßwerte stimmten bis zur zehnten Dezimalstelle. Trotzdem konnten sich Toleranzen ergeben haben, die bei den enormen Entfernungen eigentlich gar nicht ausbleiben durften.
    Crest beobachtete aufmerksam die Enddatendiagramme des positronischen Rechners. Es sah so aus, als wären keine Fehler unterlaufen. Thora stand steif und reglos neben den vielfältigen Geräten. Die fähigsten Mutanten des Spezialkorps waren vor einer Stunde in der Zentrale erschienen. Sie horchten und lauschten mit unbegreiflichen Sinnen auf ein Etwas, das man noch nie gesehen, noch nie berührt und selbst gedanklich noch nicht klar erfaßt hatte.
    Wanderer hatte Rhodan den gesuchten Planeten genannt. Wahrscheinlich war das die bisher treffendste Definition für eine Welt, die unter Beibehaltung ihrer errechneten Bahn in etwa zwei Millionen Jahren Erdzeit wieder im Wegasystem eintreffen mußte.
    Gucky, das Pelzwesen von Tramp, kauerte dicht hinter Rhodan auf dem fugenlosen Bodenbelag. Die glänzenden Augen tasteten prüfend und etwas verlangend die vielen Schalter und Hebel ab. Rhodans warnende Handbewegung hatte bei Gucky ein trübsinniges Entblößen seines großen Nagezahnes ausgelöst. Hier durfte man also unter keinen Umständen „spielen".
    Hell seufzend wuchtete die kleine Intelligenz das abnorm dicke Hinterteil vom Boden hoch.
    „Ich gehe zum Chefkoch", zwitscherte das Wesen. „Wenn Sie mich brauchen, Chef, soll mich John Marshall rufen."
    Rhodan sah dem davonwatschelnden Burschen nach. Gucky konnte unter Umständen zum wertvollsten Mitarbeiter innerhalb des Korps werden. Gucky blieb vor dem jüngsten Mitglied der Besatzung stehen. Betty Toufry stand erst im zehnten Lebensjahr, aber wenn man ihre großen, dunklen Augen sah, wußte man, daß sie in rein psychischer Hinsicht kein Kind mehr war.
    „Gehst du mit?" fragte Gucky. „Hier ist nichts los."
    Das schmale, von dunklen Haaren umkränzte Gesicht lockerte sich in einem strahlenden Lächeln.
    „Darf ich?" fragte Betty. Anne Sloane, die auch an Bord Mutterstelle an Betty vertrat, zwang sich zu einer gelockert klingenden Antwort. Rhodan hatte kurz herübergenickt. Das genügte.
    „Macht aber keinen Unfug. Die großen Küchenkessel sind nicht dazu da, um den Koch hineinzuwerfen. Ich

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