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0019 - Ich - und der große Ausbruch

0019 - Ich - und der große Ausbruch

Titel: 0019 - Ich - und der große Ausbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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der erste Funkstreifenwagen. Es kam zu einem Feuergefecht, in dessen Verlauf die Ganoven zum Rückzug in die Fabrik gezwungen wurden.«
    »Sind Leute in der Fabrik, Zivilisten?«
    »Nein, die erste Schicht beginnt erst um acht Uhr dreißig. Die meisten Zuschauer sind Arbeiter der Fabrik.«
    »Wieviel wurde geraubt?«
    »Vierzigtausend Dollar.«
    »Ganz schön. Steht fest, daß es Ausbrecher aus dem State Jail waren?« Der Head Sergeant nickte. »Ich habe selbst gesehen, daß zwei von ihnen Zuchthausuniform trugen.«
    »Drei Mann also?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, sieben. Drei, die völlig in ziviler Kleidung steckten, führten den Überfall aus, aber als der Wagen anhalten mußte, flüchteten sieben Leute in die Fabrik.«
    »Alle bewaffnet?«
    »Das kann ich nicht genau sagen.«
    Ich war zufrieden, winkte unsere Leute zusammen, nahm den Revolver aus der Halfter und sagte: »Na, dann wollen wir mal.«
    Das Gittertor zur Fabrik, das einem Überklettern keine Schwierigkeiten bot, war inzwischen von den Cops geöffnet worden. Dahinter lagen zwei Fabrikhallen im rechten Winkel zueinander. Die dritte Seite wurde durch das Büro- und Lagergebäude gebildet. Wir bildeten zwei Gruppen. Die eine drang in das Bürogebäude ein, die andere, die ich führte, begann mit der rechten Werkhalle.
    Es war eine mittlere Maschinenfabrik. In langer Reihe standen die Dreh-, Fräs- und Schneideautomaten hintereinander, und auf den ersten Blick war niemand zu sehen, als wir die Halle betraten.
    Zwischen den Maschinenreihen führten' schmale Gänge, genau drei. Wir trennten uns noch einmal. Einen Gang nahm ich, die beiden anderen je zwei von unseren Leuten.
    Wir brachten die Länge der Halle ungefähr bis zur Hälfte hinter uns, ohne daß sich etwas ereignet hätte. Unbeweglich wie schlafende Tiere standen die Maschinen. Unsere Schritte dröhnten laut auf dem Asphaltboden.
    Dann ging es ohne Warnung los. Zwanzig Schritte vor mir zuckte hinter einer Drehbank ein Mann hoch und feuerte. Ich warf mich nach links in eine Lücke zwischen zwei Maschinen. Unser Mann mit der Maschinenpistole ballerte eine erste Garbe in die Gegend, Revolver mischten sich dazwischen, und jetzt war das Feuerwerk im Gang.
    Geduckt kroch ich zwischen den Automaten herum, um den Gangstern näher an die Haut zu kommen. Ich erreichte die Drehbank, von der aus der erste Mann auf mich geschossen hatte, aber er war schon weiter. Schräg rechts vor mir hockte ein Bursche in Zuchthauskluft und starrte angespannt nach links, wo sich unsere Leute nach vorn arbeiteten. Jetzt geriet ihm ein G-man ins Blickfeld, und ich sah, wie er die Pistole hob.
    »Weg mit der Waffe!« brüllte ich ihn an. Er erschrak so, daß er hochfuhr, sich herumwarf, auf mich anlegte.
    Ich feuerte. Er taumelte rücklings gegen die Maschine, berührte einen Hebel, und während er am Sockel zusammenbrach, begann die Maschine lauter und lauter zu heulen und sich im Leerlauf zu drehen.
    Kurz und gut, wir drängten die Ausbrecher auf diese Weise aus der Maschinenhalle in die nächste quer anstoßende Halle hinein, in der nur Verpackungsautomaten standen. Sie verloren dabei noch einen Mann, den Crux mit seiner Maschinenpistole so schwer traf, daß er später in einem Krankenhaus starb. Doody von unserer Gruppe erhielt einen Oberschenkelschuß und fiel aus.
    Als wir in der Verpackungshalle Fuß gefaßt hatten, entstand eine Feuerpause. Bis zu diesem Augenblick war schon eine ganz beachtliche Menge Kugeln verschossen worden. Wir hatten jeder einen guten Platz hinter irgendeinem Ding gefunden, das als Deckung ausreichte, und ich versuchte es mit Vernunft. Ich forderte sie zur Übergabe auf. Sie reagierten nicht, nicht einmal mit einem Fluch.
    Ich gab Crux ein Zeichen. Er setzte seine Kugelspritze wieder in Tätigkeit, und in ihrem Schutz arbeiteten wir uns vorwärts. Dann begann es auch vom anderen Ende der Halle her zu knallen. Unsere Gruppe, die im Verwaltungsgebäude begonnen hatte, war bis zu diesem Raum vorgedrungen. Die Gangster sahen sich in der Zange, und jetzt dauerte es nur Sekunden, bis sie die Nerven verloren.
    »Wir ergeben uns!« schrie eine Stimme.
    »Okay!« rief ich zurück. »Waffen weg! In den Mittelgang kommen! Hände über den Kopf!«
    Fünf Mann hoch tauchten sie auf! Zwei in Zuchthauskluft, drei in normaler Kleidung, alle sehr bleich. Einer blutete an der Wange, an der ihn eine Kugel gestreift hatte.
    Handschellen hatten wir genug bei uns. Die Aktentasche mit dem geraubten Geld fand sich

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