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0019 - Ich - und der große Ausbruch

0019 - Ich - und der große Ausbruch

Titel: 0019 - Ich - und der große Ausbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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hinter einer Maschine.
    Eine Überraschung gab es, als der Head Sergeant die Burschen zu Gesicht bekam.
    »Crool. Benacchi, Rewers!« stellte er beim Anblick der drei, Zivilisten fest. »Ich dachte, ihr hättet noch die Nase vom letztefimal voll.«’
    »Alte Bekannte also aus Ihrem Revierbereich«, sagte ich. »Darum also kamen sie in diese Gegend, als sie aus dem State Jail ausbrachen.«
    »No, Sir«, sagte der Sergeant. »Die drei Jungs haben überhaupt nicht gesessen. Sie sind schon vor mehr als einem halben Jahr entlassen worden.«
    Es stellte sich dann heraus, daß die vier Ausbrecher aus dem State Jail die drei Gangster vom gemeinsamen Aufenthalt in der Pension Ewigkeit her kannten und daß sie sich nach ihrer Flucht zu ihnen durchgeschlagen hatten. Noch in der Nacht wurde dann beschlossen, das Ding mit dem Bankboten zu drehen, das Crool, Renacchi und Rewers wahrscheinlich schon seit langem vorhatten.
    Noch während des polizeilichen Verhörs setzte bereits das gegenseitige allgemeine Beschuldigen ein. Die Ausbrecher wollten von den legal Freigekommenen verführt worden, die Entlassenen von den Ausbrechern gezwungen worden sein.
    Na ja, es war Sache des Richters, sich durchzufinden. Wir hatten jedenfalls wieder vier Ausgebrochene und drei zukünftige Gäste der Pension Ewigkeit dazu.
    Als ich ins Hauptquartier zurückkam, saß Phil allein im Zentralbüro.
    »Dierks?« fragte ich.
    »Er zog das Kreuz-As«, lachte Phil. »Die höchste Karte im Spiel. Jetzt darf er einen Ausbrecherschlupfwinkel in Harlem ausräumen, der vor einer halben Stunde gemeldet wurde.«
    ***
    Sie werden Bound Village auf keiner Karte verzeichnet finden, - es sei denn, Sie könnten die Generalstabskarten des Pentagon einsehen. Dabei liegt der Ort nicht sehr weit von New York, kaum fünfundzwanzig Meilen in südöstlicher Richtung, Luftlinie gerechnet. Benutzt man jedoch die Straßen, so verlängert sich der Weg um mehr als zehn Meilen, -denn es gibt keine direkte Straße nach Bound Village. Von der Nebenstraße des westöstlichen Highways führt ein schmaler Weg ab, über den man nach Bound Village kommt.
    Bound Village besteht aus genau acht Häusern. In sieben davon wohnen Familien. Das achte Gebäude ist das Gemeindehaus, das die Bound Villager in gemeinsamer Arbeit errichtet haben und auf das sie nicht wenig stolz sind.
    Bound Villages Gemeindevorsteher wird alle vier Jahre neu gewählt, genau wie der Präsident, und in diesem Jahr war es Thomas Elvingstone, der eine Familie von acht Köpfen besaß, was rund fünfundzwanzig Prozent der Einwohnerschaft von Bound Village ausmacht, denn es wohnen dort genau neununddreißig Leute, die alle von der Landwirtschaft leben. Bound Village hat auch einen Sheriff.
    Er heißt Benderbeck, und eigentlich war er schon viel zu alt für den Posten, aber die Bound Villager wählten ihn jedes Jahr wieder, weil der Sheriff in ihrer Gemeinde doch nie Gelegenheit hatte, seines Amtes zu walten. Und der alte Richard freute sich jedes Jahr neu, daß ihm die Ehre zuteil wurde, den fünfzackigen Stern zu tragen.
    Bound Village war also ein Gemeindewesen, das seit Jahrhunderten in aller Friedlichkeit vor den Toren des Riesen New York gedieh und das von diesem Riesen nicht mehr Notiz genommen hatte, als daß der Milchpreis etwas gestiegen war, seitdem die in Bound Village erzeugte Milch in New York getrunken wurde. Freilich kam sie auf sehr vielen Umwegen dahin, und wahrscheinlich war es den Bewohnern dieses Dorfes nicht einmal bewußt, daß sie hier draußen arbeiteten, damit die Menschen in der großen Stadt leben konnten.
    An jenem Morgen nach der Revolte im State Jail rollte ein schwerer bestaubter Omnibus in das Dorf ein, dessen acht Häuser alle an der Straße lagen, die ihrerseits bei dem letzten Haus, gewissermaßen in einem Gemüsegarten endete.
    Genau betrachtet war es noch Nacht, als dieser Omnibus kam. Er rollte um vier Uhr an, er stoppte mitten im Ort neben dem Gemeindehaus.
    Die Bewohner von Bound Village schliefen noch alle. Vielleicht hörte der eine oder andere den Omnibus, aber niemand stand auf und ging ans Fenster.
    Die Leute, die aus dem großen Wagen kletterten, verhielten sich leise, aber hin und wieder klirrten die Gegenstände aneinander, die sie in den Händen trugen. Es waren genau vierzig Mann, mit dem Fahrer, der hinter dem Steuer blieb, einundvierzig.
    In der Dunkelheit des frühen Tages hoben sich ihre Gestalten nur schemenhaft ab. Einer von ihnen, ein großer schlanker Mann, der sich

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