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002 - Die Angst erwacht im Todesschloss

002 - Die Angst erwacht im Todesschloss

Titel: 002 - Die Angst erwacht im Todesschloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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eben
abgefertigt hatte. »Er heißt Larry Brent. Er ist groß und blond. Alter etwa
sechsundzwanzig Jahre. Er trägt einen dunkelblauen Anzug. Maßarbeit. Er ist der
einzige Passagier in der eben gelandeten Maschine aus New York, auf den die
Beschreibung passt.«
    »Wir werden sehen, Collins!« Die Stimme auf der anderen Seite des Apparates
klang gelangweilt. »Vor einer halben Stunde haben Sie uns schon zwei Amerikaner
gemeldet. Sie stammten ebenfalls aus New York ... Nun, aller guten Dinge sind
drei. Wahrscheinlich werden wir im Lauf des Tages noch mehr Meldungen von
Leuten aus New York bekommen, die eine Reise nach London gebucht haben. Aber
wer weiß? Vielleicht ist der Mann, der jetzt aus dem Flughafengebäude tritt,
tatsächlich der Richtige.«
    Der mit Collins angesprochene Zöllner wischte, über die verschwitzte Stirn.
»Aber ... ich habe doch nichts falsch gemacht ...« stammelte er. In seinen
Augen stand die nackte Angst. »Ich hatte den Auftrag, jeden aus New York
kommenden Passagier zu melden. Das war alles. Das habe ich gemacht.« Er
versuchte, seiner Stimme Festigkeit zu verleihen, doch es wurde nur ein
klägliches Wimmern daraus.
    Der Mann am anderen Ende der Strippe lachte. »Schon gut, Collins! Ich
hoffe, Sie haben keinen übersehen – das ist viel wichtiger für uns. Es wäre
wirklich peinlich – peinlich für Sie und Ihre Familie ...
    Ah, da kommt ja unser Mr. Brent. Genau über die Straße ...« Der Sprecher
schien das Flughafengebäude direkt im Auge zu haben. »Etwa einsachtzig groß,
schlank, blonde Haare ... Genau wie Sie gesagt haben. Der Mann trägt einen
dunkelblauen Anzug.«
    Collins nickte unwillkürlich zu diesen Worten. »Ja, das ist er«, sagte er
nervös. »Wir werden uns um ihn kümmern, Collins. Er nähert sich jetzt einem
dunkelblauen Morris und spricht mit einem Mann. Der drückt ihm die Hand. Ah, er
hat ihm die Autoschlüssel zugesteckt. Ob es damit wohl seine Richtigkeit hat?
Oder hat er dabei noch etwas übergeben, was ich von hier aus nicht sehen kann?
Nun, Collins – ich habe fast das Gefühl, dass Sie uns diesmal den richtigen
Tipp gegeben haben. Aber trotzdem – bleiben Sie weiter auf Ihrem Posten! Man weiß
ja nie, was noch kommt ...«
     
    ●
     
    Larry Brent trat das Gaspedal tief herunter. Er befand sich an der
Peripherie Londons. Der dunkelblaue Morris reagierte auf die kleinste Bewegung.
Die Lichterketten der Außenbezirke fielen zurück und verschwanden wie Schemen
hinter zitternden Nebelschleiern.
    Larry fuhr direkt in das Gebiet des Suffolk-Moores.
    Er hatte das Gefühl, vor wenigen Minuten noch in New York gewesen zu sein.
Alles war so unfassbar schnell gegangen. Doch besondere Situationen erforderten
besondere Reaktionen. Dies hatte der Chef der PSA beinahe wörtlich zu ihm
gesagt. Und nur der Leiter der Psychoanalytischen Spezialabteilung wusste,
weshalb eine rasche Entscheidung notwendig war.
    Larry hatte wie abgesprochen seinen Mittelsmann getroffen. Dieser war vom
Innenministerium benachrichtigt worden und hatte den Auftrag bekommen, Larry
Brent die Schlüssel für den Morris zu übergeben und sich wieder abzusetzen.
Weitere Instruktionen enthielt dieser Wagen, der nur Larry Brent ausgehändigt
werden durfte.
    Mit einem Druck auf den Knopf öffnete X-RAY-3 das Handschuhfach. Lautlos
glitt das flache Tonbandgerät nach vorn. Sofort begann sich die Spule zu
drehen. Eine leise Stimme berichtete von den Vorfällen im Todesschloss und dann von den letzten Ereignissen, die die PSA zum
Eingreifen veranlassten. Zwei Menschen waren im Schloss verschwunden. Man hatte
eine Nachricht entdeckt, die von Ellen Shalling stammte. Larry fand durch den
Hinweis auf dem Tonband weitere wichtige Unterlagen, die in einem schmalen
Geheimfach unmittelbar unter dem Armaturenbrett steckten.
    X-RAY-3 betrachtete die Bilder, während das Tonband ständig weiterlief und
ihn die Stimme mit seiner Aufgabe vertraut machte. Die Fotografien zeigten den
Duke mit seinen Töchtern. Auf einem anderen Bild waren Harry Banning und Ellen
Shalling zu sehen. Es gab auch eine zusammengefaltete Karte, die eine Skizze
des Schlosses enthielt. Ein weiterer Bogen trug eine Landkarte, die klar und
deutlich das Suffolk-Moorgebiet zeigte sowie den genauen Standort des Todesschlosses.
    Larry wurde darauf hingewiesen, unter allen Umständen den genau
eingezeichneten Weg zu gehen.
    »... denn der Weg durch das Moor ist lebensgefährlich, überhaupt um diese
Jahreszeit, X-RAY-3«, warnte ihn die Stimme auf

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