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002 - Die Angst erwacht im Todesschloss

002 - Die Angst erwacht im Todesschloss

Titel: 002 - Die Angst erwacht im Todesschloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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dem Band. »Zweigen Sie nicht ab!
Viele Feldwege führen direkt ins Moor. Bleiben Sie auf dem Hauptweg! Sie kommen
damit genau an Ihr Ziel. Das Schloss war früher zum Teil als Gästehaus
eingerichtet. Noch heute nimmt der Duke für einen oder mehrere Tage einen
Besucher auf. Das ist Ihre Chance, X-RAY-3! Man wird Sie aufnehmen, am besten
in der Nacht, wenn Sie erklären, dass Sie einen Motorschaden haben und nicht
weiter können. Der Wagen ist so präpariert, dass Sie diesen Schaden leicht
herbeiführen können, und man wird ihn dann wirklich nicht im Handumdrehen zu
reparieren vermögen. Sehen Sie im Schloss nach dem Rechten, versuchen Sie auf
jeden Fall die Spur von Ellen Shalling und Harry Banning zu finden! Wir
vermuten, dass tatsächlich ein furchtbares Verbrechen geschehen ist ... Wieder
mal eines von vielen, die in der Vergangenheit nicht geklärt werden konnten.
Wir haben Hoffnung, dass Sie uns diesmal weiterhelfen ...«
    Larry Brent wurde dann aufgefordert, eine Fotografie des Amuletts in die
Hand zu nehmen, das ein dreizehnjähriger Junge im Park des Schlosses gefunden
hatte. Immer wieder warf X-RAY-3 einen Blick auf die farbige, vergrößerte
Nachricht, die man von Ellen Shallings Handschrift angefertigt hatte.
    Larry fuhr nicht sonderlich schnell. Er brauchte sich zunächst auch nicht
sehr auf die Route zu konzentrieren. Die Straße lag menschenleer vor ihm, und
auf beiden Seiten war sie von kahlen Bäumen gerahmt, so dass sie aussah wie ein
erstarrtes Gemälde. Die Straße führte kerzengerade in die Tiefe des Moores. Im
Nebel sah Larry Brent kein Auto hinter sich, keines voraus.
    »... Sie haben Zeit, das dringend Notwendige zu studieren. Doch Sie dürfen
nichts von alledem ins Schloss mitnehmen. Prägen Sie sich die Unterlagen genau
ein! Vernichten Sie sie dann! Vernichten Sie auch das Tonbandgerät«, fuhr die
Stimme ruhig und aufmerksam fort. »Mit einfachem Knopfdruck können Sie es aus
der Halterung lösen. Werfen Sie es dann einfach aus dem Wagen! Es wird sich in
dem Augenblick, wo es auf den Boden fällt, von selbst vernichten. Wir wünschen
Ihnen für Ihre Aufgabe viel Erfolg, X-RAY-3! Es ist Ihr erster Einsatz, und wir
wissen nicht, wohin er Sie führen wird. Sie haben während der vergangenen
Wochen in der PSA sehr viel dazugelernt. Nützen Sie Ihr Wissen, ihren Mut und
Ihre Einsatzfreudigkeit! Und denken Sie immer daran, dass ungewöhnliche Fälle
das Gebiet sind, auf dem wir tätig werden müssen. Scotland Yard wünscht Ihnen
einen vollen Erfolg – vernichten Sie das Band, X-RAY-3! Die Hinweise sind zu
Ende! Wir verlassen uns auf Sie!«
    Ein leises Rauschen folgte, das Band schaltete sich automatisch ab.
    Mit der Rechten steuerte Larry den Morris sicher, während er mit einem
Knopfdruck die Halterung löste, um das Bandgerät mit der Linken aus dem
Handschuhfach zu ziehen. Er warf einen Blick auf die Uhr. Seit einer Dreiviertelstunde
etwa war er unterwegs. In dieser Zeit war der Nebel ständig dichter geworden.
    Larry Brent konnte kaum noch die kahlen Bäume am Straßenrand erkennen.
    Er kurbelte das Fenster ein wenig herunter und warf das Tonbandgerät nach
draußen. So hatte man es von ihm verlangt. Er fuhr langsam, um zu sehen, ob die
Selbstzündung funktionierte. Das Gerät berührte kaum den harten, feuchten
Boden, als eine Stichflamme in die Höhe schoss. Der Apparat schrumpfte
zusammen; in einer lautlosen Explosion löste er sich vollkommen auf.
    Larry Brent beschleunigte seine Fahrt trotz des Nebels. Er hielt den Morris
stark am linken Fahrbahnrand. Plötzlich sah er die gelben Scheinwerfer eines
anderen Fahrzeuges hinter sich. Nur für den Bruchteil eines Augenblicks waren
sie schemenhaft wahrnehmbar. Dann fiel der Wagen sofort wieder zurück, als habe
jemand schnell gebremst, um ihm nicht näher zu kommen. Der dichte Nebelvorhang
verschluckte jeden Lichtschein.
    Larry Brents Miene wurde hart. Das konnte ein harmloser Fahrer sein, der
zufällig in die gleiche Richtung fuhr wie er, doch ebenso gut konnte es sich
auch um jemanden handeln, der sich für sein Ziel interessierte. Die
rätselhaften Ereignisse im Zusammenhang mit den zurückliegenden Morden auf dem
Schloss des Duke ließen beinahe den Schluss zu, dass irgendwie jeder Mann dort
ständig beobachtet wurde.
    Galt dies nun auch für ihn?
    X-RAY-3 fühlte leichte Unruhe in sich aufsteigen. Sein Gefühl hatte ihn
selten getrogen. Er musste vorsichtig sein.
    Obwohl er daran dachte, dass praktisch niemand wissen konnte, mit

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