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002 - Die Angst erwacht im Todesschloss

002 - Die Angst erwacht im Todesschloss

Titel: 002 - Die Angst erwacht im Todesschloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Seidenvorhang fand Larry den Zugang zur
Toilette und zum Bad.
    Zum ersten Mal betrachtete er sich im Spiegel und musste sich eingestehen,
dass er doch recht ramponiert aussah.
    Der Anzug war reif für die Müllabfuhr. Es war nur gut, dass er seinen
Koffer aus dem Morris mitgenommen hatte. So konnte er wenigstens die Kleider
wechseln.
    Ein Geräusch ließ ihn herumwirbeln.
    Der Diener war ins Zimmer getreten, verabschiedete sich sehr freundlich von
Larry und wünschte ihm eine gute Nacht.
    »Ich bin Ihnen gern behilflich, Mr. Brent, und wenn Sie etwas brauchen –
bitte klingeln Sie ... Sie fühlen sich sonst in Ordnung?«
    Larry nickte. »Ja, ich komme schon allein zurecht. Vielen Dank.«
    Als John gegangen war, wusch er seine Wunde ab, behandelte sie mit dem
antiseptischen Mittel und legte den Verband an. Er war kaum damit fertig, als
es an die Tür klopfte. Rasch zog Larry ein frisches Hemd über und öffnete.
    Margarete, die jüngste Tochter des Duke, stand vor ihm. Auf einem Tablett
stand eine dampfende Schüssel, aus der es verführerisch nach Fleischbrühe roch.
Die junge Frau trug einen blauen Morgenmantel; sie hatte oben an der Brüstung
gestanden und seine Ankunft beobachtet.
    Larry erinnerte sich sofort wieder.
    »John hat mir alles erzählt«, sagte sie leise. »Ich habe Ihnen deshalb
rasch eine gute Fleischbrühe zubereitet, Mr. Brent. Mehr kann ich im Augenblick
leider nicht für Sie tun.«
    X-RAY-3 meinte, dass diese Umstände nicht nötig gewesen seien, war aber
sehr dankbar für die unerwartete Stärkung. Er fühlte sich merklich wohler
nachdem er die Schüssel geleert hatte.
    Im Gespräch erkannte Margarete sofort, dass er Amerikaner war. »Und was
führt Sie in das alte England?«, fragte sie nachdenklich. Sie stand wieder an
der Tür, das Tablett in der Hand.
    Während Larry gegessen hatte, saß sie ihm am Tisch gegenüber, schweigend
beobachtete sie ihn.
    »Sie werden es nicht glauben, Miss«, erwiderte Larry. »Ich war eigentlich
neugierig auf Ihr Schloss. Wir Amerikaner haben die Vorstellung, dass alte
Burgen und englische Schlösser von Geistern bewohnt werden. Ich mache einen
Trip durch Schottland, Wales und schließlich noch nach Irland. Ich bin
Reporter. Ich möchte über alte Bauwerke schreiben. Und dieses Schloss, das Castle
des Duke of Huntingdon, hat es mir bei meinen Recherchen besonders angetan.
Dass ich nun hier bin, war eigentlich geplant. Doch nicht auf die Weise ...«
    Er merkte, wie ihre Augen sich ein wenig verengten. »Über das Schloss gibt
es bestimmt sehr viel zu schreiben, Mr. Brent«, meinte sie leise und abwesend.
»Vielleicht auch von Geistern – wer weiß?« Sie versuchte zu lächeln, aber es
gelang ihr nichtganz. Sie wünschte ihm gute Besserung und zog dann die Tür
hinter sich zu.
    Larry Brent war allein.
    Er hatte nicht die Absicht zu schlafen.
    Es war ihm daran gelegen, ein wenig auszuruhen, um sich von den Strapazen
der letzten Stunde zu erholen.
    Frisch angekleidet legte er sich aufs Bett.
    Alle Lichter im Zimmer waren gelöscht. Larry schloss die Lider und ließ vor
seinem geistigen Auge noch einmal den Plan abrollen, den er vom Schloss im
Gedächtnis hatte. Das Amulett war in einem Busch in der Nähe des
Kinderpavillons gefunden worden. Alles wies darauf hin, dass es oben aus einem
Fenster geworfen worden war. In der Nähe des Pavillons befand sich ein Tower.
    Ob er es dort mal versuchen sollte?
    Er musste noch warten und sich ruhig verhalten, bis im Schloss wieder alles
schlief. Er döste vor sich hin und zuckte ab und zu zusammen, wenn er
unerwartet einschlief, aber es noch rechtzeitig merkte. Was er jedoch nicht
registrierte, war, dass sich in der Dunkelheit lautlos eines der großen
Ölgemälde bewegte und langsam zur Seite glitt.
    Ein Schatten wurde in der quadratischen Öffnung der Wand sichtbar ...
     
    ●
     
    Iwan Kunaritschew wollte gerade sein Büro verlassen, als die Rufanlage
ertönte. Der Russe meldete sich.
    X-RAY-1 sprach zu ihm.
    Die Stimme des PSA-Leiters klang besorgt. »X-RAY-3 ist in Gefahr, X-RAY-7.
Soeben erhielt ich eine Funkbotschaft. Larry Brents Ankunft ist jemandem
bekannt geworden. Wer dahintersteckt, wissen wir nicht. Der Einsatz eines
PSA-Agenten im Schloss des Duke ist jedoch nur Scotland Yard in London bekannt
gewesen. Nur von hier aus kann, nein, muss etwas durchgesickert sein. Eine
andere Erklärung habe ich im Moment nicht. Doch für uns hier ist es wichtig,
Näheres zu wissen. Es tut mir leid, X-RAY-7, dass Sie Ihren

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