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002 - Die Angst erwacht im Todesschloss

002 - Die Angst erwacht im Todesschloss

Titel: 002 - Die Angst erwacht im Todesschloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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ausweichende Antwort.
    Larry reagierte nicht darauf. Pausenlos schoss er seine Fragen ab. Er
lockte sein Gegenüber förmlich aus der Reserve, ohne dass der andere merkte,
was er eigentlich alles antwortete. Die Antworten selbst ergaben nicht viel –
aber genug, dass Larry doch das eine oder andere klarer als zuvor sah. »Es ist
vergebens, Brent«, sagte der junge Bursche, und Larry war nicht mal überrascht,
dass er seinen Namen kannte. Man schien hier erstaunlich gut über einige Dinge
unterrichtet zu sein. »Sie kriegen kein Wort mehr aus mir heraus. Geben Sie's
auf!«
    Larry Brent schüttelte den Kopf. »Ich kriege alles heraus, mehr als Ihnen
lieb ist, und ich will Ihnen sagen ...«
    Abrupt unterbrach er sich. Er sah, wie es für den Bruchteil eines
Augenblicks in den Augen seines Gegenüber aufblitzte. Instinktiv warf sich
Larry herum, gleichzeitig seinen Gegner mit emporziehend. Der Bursche kam für
einen Augenblick an die Stelle, wo Larry Brent gestanden hatte.
    Ein gellender Aufschrei entfuhr den Lippen des Mannes mit dem blauen
Seidenhemd. Dann wurde sein Körper unter Larrys Händen schlapp.
    X-RAY-3 sah die Bewegung in dem quadratischen Stollen an der Wand, er sah
den Schatten, riss seine Smith & Wesson Laserwaffe heraus und drückte ab.
Der nadelfeine Lichtstrahl zuckte in die Nische, und Brent hörte einen dumpfen
Aufprall. Sand und Gestein rieselten von der Decke des Stollens herab. Eine
Armbrust kippte über den Rand der geheimen Öffnung.
    Larry Brent hörte Geräusche im Stollen. Es hörte sich an, als ob jemand
taumelnd einen unsichtbaren Pfad quer durch die Wand laufe.
    Er eilte darauf zu.
    »Halt!« rief er. Seine Stimme drang durch den Schacht und kehrte als Echo
zurück. »Stehenbleiben ... stehenbleiben, oder ich schieße!«
    Er machte seine Drohung wahr. Zwei-, dreimal jagte er zusätzlich den
Laserstrahl in den Geheimschacht und sah im Schein der dünnen Lichtbahn die
kahlen, unverputzten Stollenmauern. Aber ein Mensch war weit und breit nicht
mehr zu sehen.
    Da ging Larry Brent zu dem Verletzten zurück.
    Das Gesicht des Unbekannten war bleich, die Augen lagen tief in den Höhlen.
    Er schien während der letzten Minuten um Jahre gealtert zu sein.
    Er lag mit der rechten Gesichtshälfte auf dem Boden. Der Bolzen, der
eigentlich Larry Brent gegolten hatte, steckte ihm genau zwischen den
Schulterblättern. Blut tränkte das Hemd und tropfte zu Boden.
    Larry kümmerte sich um den Verletzten. Der schluckte schwer.
    »Ich glaube ... Sie behalten ... recht, Brent«, kam es wie ein Hauch über
seine Lippen. Ein Zucken lief durch den Körper des jungen Mannes. »Ich habe
Ihnen einiges zu sagen, Brent ... diese Hunde ... Sie haben mich im Stich
gelassen ... Banning ist tot ... Walker hat ihm aufgelauert und ihn in der
Waffenkammer getötet ... Banning schien etwas bemerkt zu haben. Walker wollte
verhindern, dass etwas ... bekannt wurde. Er hat den ganzen Laden hier
aufgezogen. Walker hat auch Ellen Shalling in den Tower gesperrt ... Sie ist
längst tot ... In diesem Eiskeller hält es keiner acht Tage aus ...« Der Atem
des Mannes ging flach, und kalter Schweiß rann über sein Gesicht. Seine Stimme
wurde merklich leiser. Larry bettete den Kopf des Verletzten höher. Auf den
ersten Blick war zu sehen, dass niemand mehr etwas für diesen Mann tun konnte.
Ein dünner Blutfaden rann aus dem rechten Mundwinkel des Verletzten.
    »Woher wusstet ihr, dass ich in das Schloss kommen würde?« fragte Larry
deutlich und mit fester Stimme.
    »Walker weiß alles ... ihm entgeht nichts. Er hat überall seine
Verbindungen ...« Ein Hustenkrampf schüttelte den Körper des Schwerverletzten.
Ein Blutschwall ergoss sich über seine Brust. »Walker ... der Boss ... er ...«
Wieder musste der Getroffene vor Schwäche aufhören zu sprechen. Ein unruhiges,
fieberndes Licht zeigte sich in seinen Augen.
    »Wer ist Walker? Wo ist er?« fragte Larry schnell. Tausend Fragen lagen ihm
auf der Zunge, doch er wusste, wie sehr er sich bescheiden musste.
    »Da ist noch etwas ...«, wisperte der Fremde. »Sie haben ihn getötet,
geköpft, weil ...« Er verlor wieder den Faden.
    Larry Brent hielt ständig den Arm des Mannes und fühlte den Puls. Er war
kaum noch zu spüren.
    »Walker ... Sie hatten von Walker gesprochen ...« fragte Larry noch mal.
    Da öffnete der Verletzte die Augen und hob den Kopf. Es schien, als nähme
er erneut seine ganze Kraft zusammen, um auf Larrys Fragen zu reagieren.
»Walker ... ist doch ...« Die

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