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002 - Die Angst erwacht im Todesschloss

002 - Die Angst erwacht im Todesschloss

Titel: 002 - Die Angst erwacht im Todesschloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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letzten Urlaubstag
opfern müssen. Sie haben sich Ihre Ruhe verdient. Doch jetzt ist alles anders
gekommen. Ich möchte Sie als zweiten Agent ins Schloss schicken. Jedoch auf
einem anderen Weg und ohne dass eine Mitteilung an Scotland Yard erfolgt. Eine
Sondermaschine wird Sie an der englischen Küste absetzen. Von dort aus werden
Sie über die Waveney zum Schloss vorstoßen und versuchen, mit X-RAY-3 Kontakt
aufzunehmen. Äußerste Vorsicht und größtes Fingerspitzengefühl sind geboten!«
    In dem kräftigen, etwas geröteten Gesicht des russischen PSA-Agenten zuckte
kein Muskel.
    »Okay, Sir«, sagte er einfach. »Ich bereite sofort meine Ausrüstung vor
...«
     
    ●
     
    Larry Brent merkte, wie seine Lider schwer wurden. Seine Muskeln zuckten,
seine Atemzüge wurden tiefer. Doch plötzlich schien es, als ob ein eisiger
Hauch sein Gesicht streife.
    Larry war sofort hellwach.
    Er war eingeschlafen; nun aber fühlte er förmlich, dass sich jemand in der
Nähe aufhielt. Er spürte die Blicke, die ihn musterten und ... da handelte er
auch schon. Er verlor keine Sekunde.
    Instinktiv warf er sich aus dem Bett. Keine Sekunde zu früh.
    Er fühlte den Luftzug über sich. Ein Pfeil surrte in die Wand. Er sah eine
Gestalt in der Öffnung der Wand hocken und beobachtete, wie sie mit nervösen
Fingern die Armbrust spannte und den Bolzen einlegte.
    Da war Larry auch schon auf den Beinen. Wie ein Panther flog er durch die
Luft. Seine Hände griffen in die Öffnung – und er fühlte glatten, seidigen
Stoff. Sein Gegner war durch diesen plötzlichen Angriff so überrascht, dass er
eine Sekunde zu spät reagierte. Mit leisem Aufschrei versuchte er noch
zurückzuweichen. Doch Larrys Finger spannten sich wie Stahlklammern um die
Armgelenke des rätselhaften Angreifers und zogen ihn aus der quadratischen
Wandnische.
    Der andere wollte sich losreißen. Die Armbrust entfiel seinen Händen; der
Bolzen löste sich und zischte auf eine Bronzestatue zu. Der Pfeil prallte
klirrend ab und blieb in der Wand stecken.
    Larry Brent biss sich auf die Lippen.
    Wie Höllenfeuer brannte die Wunde in seiner Schulter. Doch er durfte nicht
schlappmachen. Nicht jetzt!
    Seine Rechte fuhr in die Höhe. Er konnte seinen Gegner abwehren. Ehe der
begriff, was geschah, wandte Larry einen Griff aus der Aikidotechnik an. Ein
gellender Aufschrei hallte durch den halbdunklen Raum, in dem sich diese
gespenstische, unwirkliche Szene abspielte.
    Der Fremde stürzte zu Boden, dass die Dielen ächzten. Larry packte ihn am
Kragen, riss ihn in die Höhe und warf den Mann auf das Bett. Schweratmend und
stöhnend blieb der andere liegen.
    X-RAY-3 drückte gegen den Lichtschalter, und der helle Schein durchflutete
das Zimmer. Larry warf einen flüchtigen Blick auf den eckigen Geheimstollen,
der tief in die Wand führte und neben dem das große Ölgemälde hing. Dann fiel
der Blick des PSA-Agenten auf den jungen Burschen, der eine dunkelgraue
Cordhose und ein blaues Seidenhemd trug.
    Der Fremde war höchstens zwanzig, hatte buschige Augenbrauen und dunkle,
stechende Augen. Sein Gesicht war streng gezeichnet, brutale Züge herrschten
vor.
    »Ich glaube, Sie haben mir einiges zu erzählen«, sagte Larry Brent mit
scharfer Stimme. »Ich bin schon gespannt auf Ihre Geschichte ...«
    »Nicht, dass ich wüsste«, antwortete der andere bissig. »Normalerweise
reden Tote nicht mehr, Mister. Schade, dass ich Sie verfehlt habe. Diese
unangenehme Begegnung hätte ich mir ersparen können.«
    Larry Brent hielt die Smith & Wesson Laserwaffe noch immer in der Hand,
steckte sie dann aber weg. Mit schnellem Griff zog er den Mann, der
beabsichtigt hatte, ihn zu töten, aus dem Bett und stellte ihn gegen die Wand.
Der verhinderte Schütze war durch den Aikidogriff noch immer kampfunfähig.
Beide Arme hingen herab, als gehörten sie nicht zu ihm. Er war unfähig, sie zu
heben.
    »Ich habe Zeit«, sagte Larry hart, ohne sein Gegenüber aus den Augen zu
lassen. »Ich habe die ganze Nacht Zeit. Und dann werde ich doch wissen, was ich
wollte. Ich habe nicht das Gefühl, dass es mir so ergehen wird wie zum Beispiel
Harry Banning oder seiner Verlobten Ellen ...«
    Larry bluffte. Doch das war genau das Richtige. Er sah, wie sein Gegenüber
förmlich zusammenzuckte und ein ungläubiger Ausdruck auf seinem Gesicht
erschien. »Banning und seine Verlobte?« fragte der junge Bursche mit dumpfer
Stimme. »Was wissen Sie denn davon?« Doch sofort hatte er sich wieder unter
Kontrolle und gab eine freche,

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