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002 - Die Angst erwacht im Todesschloss

002 - Die Angst erwacht im Todesschloss

Titel: 002 - Die Angst erwacht im Todesschloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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beiden letzten Worte waren nur noch ein Röcheln.
Dann sank der Mann zurück.
    Der Fremde war tot!
     
    ●
     
    Larry richtete sich auf. Seine Stirn war mit kaltem Schweiß bedeckt. Der
Blick des Agenten ging hinüber zu dem quadratischen Geheimstollen, der genau in
dieses Zimmer mündete. Waren auf diese Weise etwa auch die anderen zehn Gäste
vor drei Jahren ums Leben gekommen? Auf dem Tonbandbericht war erwähnt worden,
dass auch sie von Bolzen einer Armbrust getötet wurden. Die unheimlichen Morde
wurden bösen Geistern und Dämonen zugeschrieben, die es in dem alten, seltsamen
Schloss geben sollte ...
    Larry Brent wollte diesen Dämonen auf den Leib rücken.
    Er stieg in die Öffnung und ließ seine Taschenlampe aufblitzen. Der Stollen
war gerade so hoch, dass man gut hindurchkam. Den Smith & Wesson Laser in
der Rechten, die Taschenlampe in der Linken, so ging Larry Brent durch den
Geheimgang. Er war auf jede Gefahr gefasst und darauf eingerichtet, sofort zu
reagieren, wenn es den geringsten Anlass dazu geben sollte.
    Doch nichts geschah. Unbehelligt erreichte er das Ende des Stollens. Dann
vernahm er ein Geräusch. Irgendwo vor ihm in der Dunkelheit wurde leise eine
Tür zugezogen.
    Larry Brent ließ den Scheinwerferkegel kreisen. Er starrte in einen großen,
vollkommen leeren Raum, der total verstaubt war. Spinngewebe hing in langen
Fäden von der Decke herab. Es bewegte sich im leichten Luftzug, der von der Tür
kam. Die Spinnfäden berührten Larrys Haut und Haare und blieben daran hängen.
Larry sah Fußspuren auf dem dicken Staubteppich zu seinen Füßen und einen
Bolzen, den sein rätselhafter Gegner verloren oder weggeworfen hatte.
    Er huschte zur Tür und öffnete sie, während er gleichzeitig hinter ihr in
Deckung ging.
    Wieder geschah nichts. Der PSA-Agent spähte vorsichtig um die Ecke – und
starrte zu seiner Verwunderung auf den Gang, durch den er selbst gekommen war,
als man ihm sein Zimmer zuwies.
    Leise Schritte, Atmen. Dann klappte irgendwo in der Nähe erneut eine Tür.
    Larry Brent rannte durch die Dunkelheit, den Kegel der Taschenlampe über
Boden und Wände führend. Der Gang machte einen Knick nach rechts. Hier herum
musste derjenige gekommen sein, dessen Bolzen ihn verfehlt hatte. Es war ein
Seitenanbau, der in einen völlig anderen Trakt des Schlosses führte.
    »Bitte – bleiben Sie stehen!« Larry Brent wirbelte herum und sah am anderen
Ende des Ganges einen Mann in dunkelblauem Hausmantel. In der Rechten hielt der
Fremde einen Leuchter.
    Der Mann war groß und schlank, beinahe hager zu nennen, mit eindrucksvollem
Aristokratenkopf.
    Der Duke of Huntingdon!
    Larry ging ihm entgegen, senkte den Strahl der Taschenlampe und starrte auf
den bleichen Schlossherrn.
    »Sie sind Gast meines Hauses, Sir. Ich liebe es nicht, wenn Fremde in der
Nacht in meinem Schloss herumstrolchen. Bitte suchen Sie Ihr Zimmer auf!« Der
Duke sprach mit ruhiger Stimme.
    Larry nickte gelassen. »Ich werde nicht in mein Zimmer zurückkehren, Sir«,
erwiderte der Agent dann. »Man hat mich überfallen. Man wollte mich –
ermorden!«
    Er beobachtete bei diesen Worten sein Gegenüber genau. Deutlich war zu
sehen, dass der Duke zusammenzuckte. Er ließ ihn diesmal gar nicht zu einer
Entgegnung kommen, sondern fuhr gleich zu sprechen fort. »Wohin führt die Tür
am Ende dieses Ganges?«
    »In das Musikzimmer«, gab der Duke of Huntingdon zur Antwort. »In ein
Musikzimmer aus dem 16. Jahrhundert. Warum? Was wollen Sie dort?«
    »Und wo befindet sich die Waffenkammer?«, fragte Larry weiter. Er hatte
keine Zeit zu verlieren. Sie drängte. Eine rätselhafte Gruppe interessierte
sich brennend für ihn und setzte alles daran, auch ihn aus dem Weg zu räumen.
    »Was wollen Sie denn in der Waffenkammer?« Die Frage des Duke klang
verwundert.
    »Dort hat man Harry Banning getötet, Sir!«
    Wieder achtete Larry genau auf die Reaktion des Duke. In dem bleichen, vom
Licht der flackernden Kerzen etwas verzerrt wirkenden Gesicht des Mannes war
Ratlosigkeit und pures Entsetzen zu lesen.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden – Mr. Brent«, sagte der Schlossherr, seine
Stimme klang merkwürdig belegt. »Mr. Banning hat das Schloss verlassen.« Er
starrte Larry Brent an wie einen Geist. »Wie kommen Sie überhaupt auf Mr.
Banning zu sprechen? Sie sind Amerikaner, Sie sind fremd, wieso ...« Larry
Brent ließ ihn nicht zu Ende sprechen. »Woher wissen Sie, dass ich Amerikaner
bin, Sir?«
    »Ich habe mit John gesprochen, gleich nach

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