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002 - Die Angst erwacht im Todesschloss

002 - Die Angst erwacht im Todesschloss

Titel: 002 - Die Angst erwacht im Todesschloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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hindurch, eilte quer durch den Saal
und erreichte, ohne dass es noch zu einem Zwischenfall kam, das Ende des
Musikzimmers. Er knallte sofort die Tür hinter sich zu.
    Doch die Spukgestalten konnten auch durch Türen und Wände kriechen. Sie
blieben Larry auf den Fersen.
    Doch nun, da er gewisse Zusammenhänge ahnte, ängstigten sie ihn nicht mehr.
    Diese Gespenster waren
geschaffen, um Verwirrung und Ängste zu erzeugen. Aber sie waren bestimmt nicht
für das verantwortlich zu machen, was hier im Schloss geschehen war.
    Holographische Bilder konnten niemanden töten. Hier hatten andere Kräfte
eine Rolle gespielt.
    Larry leuchtete in eine seitliche Nische und sah die schmale
Sandsteintreppe, die in die Tiefe führte.
    Dies war der Weg zur Waffenkammer.
    Gab es dort etwas Besonderes?
    Instinktiv fühlte er, dass er sich auf der richtigen Spur befand.
    Er stürzte der Treppe entgegen. Im nächsten Moment fühlte er auch schon
einen Schlag gegen die rechte Schulter. Larry wirbelte herum. Zwei kräftige
Arme griffen nach ihm und schlugen ihm die Laserwaffe aus der Hand, ehe er sie
abdrücken konnte.
    Dann waren zwei Gegner über ihm und tauchten wie eine Spukgestalt zwischen
den Fiktivbildern unter. Larry kämpfte, doch als sein verletzter linker Arm
einen Messerstich erhielt, fuhr ein Aufschrei über seine Lippen, und es wurde
ihm bewusst, dass die Rollen ungleich verteilt waren. Er konnte einen seiner
Gegner über die Schulter werfen. Da trat ein anderer in Aktion, ehe Larry ein
zweites Mal tätig werden konnte.
    Etwas Hartes krachte auf seinen Schädel. Larry Brent sackte sofort in die
Knie und blieb regungslos liegen. Seine beiden Gegner verloren keinen Moment.
    Die Fiktivbilder rundum lösten sich auf, die Geräusche, das Gelächter und
das Gekicher verebbten; eine unheimliche Stille breitete sich aus, eine Stille,
die nur von den schleifenden Geräuschen unterbrochen wurde, als man Larry
Brents reglosen Körper die ausgetretenen Stufen hinunterzerrte.
    Wortlos – es schien, als würden die beiden Männer wie auf ein stilles
Kommando handeln – zerrten ihn die Gegner seitlich in die Nische, in der sich
die Umrisse eines alten Brunnens abzeichneten. Einer der beiden rückte die
schwere Abdeckplatte zur Seite. Dann packten sie Larry, hoben ihn in die Höhe
und warfen ihn in die gähnende Tiefe.
    Der schlaffe Körper stürzte in den feuchten Abgrund, in dem das kalte
Wasser gegen die moosbewachsene Brunnenwand plätscherte ...
     
    ●
     
    Eine kalte Hand schien ihn erdrücken zu wollen. Ein leiser Aufschrei kam
über seine Lippen, als das Wasser seine Hüften einzuschnüren schien, als seine
Brust darin verschwand, und schließlich versank auch sein Kopf darin.
    Larry Brent wurde durch das eisige Wasser sofort in die Wirklichkeit
zurückgeholt.
    Er hatte das Gefühl, als würde ihm der Atem aussetzen und sein Herz
stillstehen. Dann stieg er prustend an die Wasseroberfläche, zitterte an Armen
und Beinen und starrte in die dunkle Höhle, ohne etwas wahrnehmen zu können.
    Sie hatten ihn in einen Brunnen geworfen. Soviel glaubte er erkennen zu
können.
    Wie tief war er gefallen? Zehn Meter? Zwanzig Meter? Die Wassertiefe musste
beträchtlich sein, sonst wäre er am Boden zerschmettert worden.
    Larry Brent schwamm eine Weile im Kreis. Die Kälte schlich durch seine
Haut, und er fror entsetzlich. Doch plötzlich merkte er, das Wasser stand nicht
still. Es gab demnach einen Zu- und Abfluss.
    Ein unterirdischer Bach?
    Larry suchte die Stelle, wo die Wasserbewegung am stärksten war, und
glaubte sich daran zu erinnern, dass er im Plan des Schlosses einen Brunnen
entdeckt hatte, der aus dem 13. Jahrhundert stammte.
    Als wirklicher Brunnen fungierte dieser Schacht schon lange nicht mehr. Man
konnte ihn gewissermaßen als einen Müllschlucker für das Schloss bezeichnen.
    Bewohner warfen die Speisereste und Abfälle in diesen Brunnen, und der
ständige Abfluss des unterirdischen Baches entführte diese aus dem Schloss und
trug sie zur Waveney.
    Larry verhielt den Atem.
    Minuten vergingen, während er verzweifelt darüber nachdachte, wie er die Situation
am besten meistern könne.
    Er fand, was er gesucht hatte.
    Es gab zwei tunnelartige Einschnitte in der Brunnenwand. Larry tauchte und
stieß in eine hinein. Die Öffnung war so groß, dass zwei ausgewachsene Männer
bequem nebeneinander schwimmen konnten. Fast anderthalb Minuten musste er den
Atem anhalten, dann fühlte er, dass die Decke über ihm verschwunden war.

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