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002 - Die Nacht der Mumie

002 - Die Nacht der Mumie

Titel: 002 - Die Nacht der Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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einer Brotfabrik geholt hatte. Die Reklameaufschrift hatte er mit einer schwarzen Folie überklebt. »Wie gefällt dir die Karre?«
    »Mir egal, wie sie aussieht«, erwiderte Gordie Bedford. »Hauptsache, sie läßt uns nicht im entscheidenden Moment im Stich.«
    »Das garantiert nicht. Ich hab’ mir was Gutes ausgesucht.«
    »Wunderbar«, sagte Bedford und stieg auf der Beifahrerseite ein.
    Zwei Minuten später bogen sie schon in die Bloomsbury Street ein. Teddy Todd wies auf eine schwarze Ledertasche, die wie die Bereitschaftstasche eines Artzes aussah. »Da ist alles drin, was wir brauchen.«
    Bedford grinste. »Das gefällt mir so an dir. Man kann sich immer auf dich verlassen.«
    Das Ziel der Verbrecher war das Museum der Freunde ägyptischer Kultur in der Fleet Street. Ein altehrwürdiges Gebäude.
    Groß. Mit geräumigen Sälen, in denen häufig auch Sonderausstellungen abgehalten wurden – wie eben gerade wieder.
    Todd fuhr an dem Haus vorbei, bog um die Ecke, steuerte den Kastenwagen in eine düstere Gasse und erreichte die Rückfront des Museums. Er ließ das Fahrzeug auf den Gehsteig rumpeln und tippte anschließend kurz auf die Bremse.
    »Da sind wir«, sagte er.
    »Stell den Motor ab. Licht aus«, sagte Gordie Bedford.
    »Schon geschehen«, erwiderte Teddy Todd.
    Bedford warf einen Blick in den Außenspiegel. Todd wollte aussteigen. Er griff nach der Ledertasche. Doch Gordie Bedford hielt ihn zurück. »Warte noch einen Augenblick.«
    »Worauf?«
    »Da ist ein Mann!«
    »Verdammt.« Todd schaute in den Außenspiegel auf der Fahrerseite. Der Mann, den Gordie Bedford entdeckt hatte, taumelte den Gehsteig entlang. »Der ist schwer besoffen«, stellte Todd fest.
    Der Mann lehnte sich an die Hausmauer. Bedford regte sich nicht. Er beobachtete nur den Betrunkenen.
    »Warum geht er denn nicht weiter?« brummte Todd ungeduldig.
    »Er muß erst einen neuen Anlauf nehmen.«
    Der Betrunkene stieß sich von der Mauer ab. Aber er kam nicht weit. Nur bis zur Kannte des Bürgersteigs. Dort blieb er stehen, beugte sich vor und würgte.
    »Auch das noch«, sagte Teddy Todd. »Hoffentlich ist er damit bald fertig. Ich sitze hier wie auf glühenden Kohlen.«
    »Immer mit der Ruhe, mein Junge. In einer halben Stunde ist der Coup gelaufen.«
    Der Betrunkene wischte sich mit dem Handrücken über den Mund, wandte sich um und torkelte davon. Bald konnten ihn die beiden Verbrecher nicht mehr sehen.
    »Nun aber raus«, sagte Teddy Todd und verließ als erster den Kastenwagen.
    Sie kletterten auf das Dach des Fahrzeugs. Todd öffnete seine
    »Arzttasche« entnahm ihr einen Glasschneider und einen Gummisauger und schnitt einen Kreis in das Fensterglas. Vorsichtig klopfte er auf die Schnittstelle, und dann hob er das abgebrochene Glas mit dem Sauger heraus.
    Das Loch war groß genug für ihn, um hindurchgreifen zu können. Er tastete nach dem Fensterriegel, drehte ihn, das Fenster ließ sich öffnen, und die beiden Verbrecher stiegen in das Museum ein.
    Sie huschten zielstrebig durch den finsteren. Saal.
    Plötzlich erstarrten sie.
    Schritte.
    »Der Nachtwächter!« flüsterte Teddy Todd. »Er macht seine Runde!«
    Gordie Bedford sagte nichts. Er nickte nur, griff in die Hosentasche, holte ein Springmesser heraus und ließ die Klinge aufschnappen.
    ***
    Dan Jackson, der Nachtwächter, ein junger dunkelhaariger Mann mit Brille, schritt langsam durch die Räume des Museums der Freunde ägyptischer Kultur. Jackson war ein aufgeweckter Bursche, intelligent und strebsam. Er war mit einer Frau verheiratet, die er nicht mochte, die ihm aber einen Jungen geschenkt hatte, den er über alles liebte.
    Bis vor einem Jahr hatte Jackson in einer Londoner Großdruckerei gearbeitet. Da er aber Wirtschaftswissenschaft studieren wollte, hatte er sich diesen Job gesucht. Natürlich war das mit finanziellen Einbußen verbunden, und da Jacksons berufstätige Frau nicht genug Geld nach Hause brachte, spendete er so oft wie möglich Blut, denn auch dafür bekam man ein paar Shilling.
    Er lernte verbissen und ließ sich von seinem großen Ziel nicht abbringen. Er wußte, daß er es schaffen konnte, und er brachte dafür jedes Opfer.
    Das Licht seiner Stablampe glitt über die Exponate. Der Rundgang war für Dan Jackson reine Routine. Er erwartete keine Sensation. Alles war ruhig im Museum. Nach dem Rundgang wollte sich Jackson gleich wieder in seine Lehrbücher vertiefen. Es gab noch so vieles, das er nicht wußte, und sein Wissensdurst war

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