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002 - Die Nacht der Mumie

002 - Die Nacht der Mumie

Titel: 002 - Die Nacht der Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sarkastisch.
    »Hat Gordie Bedford wirklich einen Mord verübt?«
    »Möchten Sie, daß ich darauf einen Eid ablege?«
    »Nein, nein, wenn Sie es sagen, stimmt es sicher. Ich denke, irgendwo muß man eine Grenze ziehen. Wenn ich Mord höre, hakt es bei mir aus, damit will ich nichts zu tun haben.«
    »Sehr vernünftig.«
    »Gordie war hier«, sagte der feiste Wirt.
    »Wann?« fragte ich sofort.
    Der Mann schürzte die Lippen. »Vor wenigen Minuten erst.«
    »Und wo ist er jetzt?«
    »Sie sind gegangen.«
    »Sie?«
    Der Wirt nickte. »Gordie und sein Freund Teddy Todd. Die beiden schienen etwas vorzuhaben. Fragen Sie mich aber bitte nicht, was. Das weiß ich nämlich nicht.«
    »Dann eine andere Frage: Wohin sind die beiden verschwunden?«
    »Keine Ahnung, Mr. Ballard. Wirklich nicht.«
    Ich ließ mir von dem Wirt eine genaue Beschreibung der beiden Verbrecher geben – und die Adresse von diesem Teddy Todd. Der Knabe hatte ein Haus in Clerkenwell gemietet. Ich hoffte, Gordie Bedford dort anzutreffen, legte Geld für den Scotch auf den Tresen und schickte mich an, zu gehen.
    »Und was wird aus Ihrem Drink?« fragte der Wirt.
    »Gießen Sie ihn sich hinter die Binde.«
    Das ließ sich der Feiste nicht zweimal sagen. Er packte das Glas mit seiner Pranke und schüttete sich den Schnaps in die Gurgel. Ich verließ Barry’s Pub und setzte mich in meinen Peugeot.
    Ich fuhr nach Clerkenwell.
    Teddy Todds Haus war ein schäbiger Kasten und glich einem verwunschenen Schloß. Der Mann war nicht zu Hause, und auch von Gordie Bedford kriegte ich nichts zu sehen.
    Also wartete ich und vertrieb mir die Zeit mit meinen Lakritzenbonbons.
    ***
    Der Nachtwächter fiel wie ein gefällter Baum um. Gordie Bedford klappte das blutige Messer zusammen und ließ es in seiner Jeanstasche verschwinden.
    »War das nötig?« fragte Teddy Todd. Er wies dabei auf Dan Jackson.
    »He, hast du die Absicht, jetzt etwa weiche Knie zu kriegen? Der Knabe hätte uns eine Menge Ärger gemacht, wenn ich ihm das Messer nicht zwischen die Rippen gejagt hätte.«
    Gordie Bedford war hart. Manchmal härter, als es Teddy Todd lieb war. Ein Menschenleben bedeutete Bedford gar nichts. Er erledigte jeden, von dem Schwierigkeiten zu erwarten waren. Sein Erfolgsrezept war, blitzschnell zuzuschlagen. Zu einem Zeitpunkt, wo der andere noch nicht damit rechnete. Unwillkürlich fragte sich Todd, wie viele Menschen Gordie schon auf dem Gewissen hatte.
    Von vier Morden wußte er. Aber Gordie sprach nicht über alles mit ihm.
    Bedford hob die Stablampe des Nachtwächters auf.
    Er strahlte damit die Mumie an. »Komm, jetzt holen wir uns den Knaben.«
    Teddy Todd schluckte trocken. Der Tote aus längst vergangenen Zeiten war ihm unheimlich. Er würde sich überwinden müssen, ihn anzufassen.
    Bedford grinste. »Meine Güte, jetzt möchte ich keinen Blick in deine Unterhose werfen. Du müßtest dein Gesicht sehen. Die nackte Angst schaut dir aus den Augen. Hab dich doch nicht so, Teddy. Rat Nem-Marun ist seit undenklichen Zeiten tot. Der kann dir nichts mehr anhaben. Seine Zeit ist vorbei.«
    Sie näherten sich der Mumie, die auf einem Sockel stand und dadurch noch größer wirkte, als sie es wirklich war.
    Gordie Bedford streckte die Hand aus. Er griff nach dem heiligen Skarabäus, hob ihn an und betrachtete ihn genau. »Was würde das Ding mit Kette wohl bringen, he?«
    »Weiß ich nicht. Interessiert mich auch nicht, weil wir damit sowieso kein Extrageschäft machen werden. Abgemacht ist, die Mumie bei unserem Auftraggeber so abzuliefern, wie sie hier steht. Das bedeutet, auch mit der Kette.«
    »Patrick Palmer muß verrückt sein, sich das eine halbe Million Pfund kosten zu lassen.«
    »Er hat das Geld und er ist verrückt.«
    »Bringen wir es hinter uns«, sagte Gordie Bedford und ließ die Kette mit dem Skarabäus los. Er faßte die Mumie fest an.
    »Gestatten, Kamerad«, sagte er und kippte den bandagierten Leichnam.
    Teddy Todd unterstützte ihn. Die Mumie war schwer. Schwerer als ein Mensch dieser Größe. Und hart unter den Bandagen, als bestünde sie aus Granit. Sie trugen Rat Nem-Marun durch den Saal.
    Eine schaurige Prozession. Vor dem Fenster legten sie die Mumie zunächst auf den Boden.
    Todd kletterte nach draußen, sprang vom Kastenwagen, schaute sich gehetzt um und öffnete sodann die Hecktüren. Anschließend turnte er wieder auf das Dach des Kastenwagens.
    Gordie Bedford beugte sich aus dem Fenster. »Ist die Luft rein?«
    »Wie in den Schweizer Alpen«,

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