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002 - Die Nacht der Mumie

002 - Die Nacht der Mumie

Titel: 002 - Die Nacht der Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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unbeschreiblich.
    Der nächste Saal.
    Hier hatte man eine Sonderausstellung etabliert.
    Rat Nem-Marun und seine Zeit.
    Rat Nem-Marun war ein grausamer Hoherpriester im alten Ägypten gewesen, der nicht nach dem Willen der Götter, sondern nach den Gesetzen der Unterwelt gelebt hatte. Viele Menschen waren diesem blutrünstigen Mann zum Opfer gefallen. Schwarze Mächte hatten ihn unterstützt, deshalb war es äußerst schwierig gewesen, ihm das Handwerk zu legen.
    Dan Jackson ging auf die Mumie zu, die mitten im Saal stand.
    Er tauchte den bandagierten Toten in das Licht seiner Stablampe.
    Rat Nem-Marun befand sich erst seit einer Woche im Museum, und genau seit dieser Zeit hatte Dan Jackson ein unangenehmes Gefühl, wenn er diesen Saal betrat.
    Denn es gab Legenden.
    Schauermärchen, sagten die einen, die anderen aber behaupteten, an diesen Geschichten wäre sehr viel Wahres dran.
    Man hatte Rat Nem-Marun getötet und wollte seinen Körper verbrennen, doch das Feuer verschmähte ihn. Auch die Krokodile wollten ihn nicht haben. Sie ergriffen vor dem Leichnam die Flucht, als man ihn in den Fluß warf.
    Also balsamierte man den grausamen Hohepriester ein und umhüllte seinen Körper mit Bandagen. Man baute ihm ein Grabmal und mauerte ihn in eine Totenkammer mit meterdicken Wänden ein.
    Danach versuchte man den Hohepriester der Hölle zu vergessen.
    Aber er kehrte zurück, durchbrach die Mauer der Totenkammer.
    Die Mumie setzte die Schreckenstaten fort. Wieder verloren zahlreiche Menschen ihr Leben. Abermals versuchte man, Rat Nem-Marun zu vernichten! Wieder erfolglos.
    Da tauchte ein Priester auf, in dessen Besitz sich ein geweihter Skarabäus befand. Der heilige Käfer aus schwarzem Stein hing an einer goldenen Kette, und es hieß, daß man damit alles Böse besiegen könne.
    Als Rat Nem-Marun erneut zuschlug, war der Priester zur Stelle.
    Er stürzte sich von hinten auf die Mumie und hängte ihr die schwere, kunstvoll gearbeitete Goldkette um den Hals.
    Wie vom Blitz getroffen erstarrte der Hohepriester der Hölle. Die Gefahr war gebannt. Rat Nem-Marun war erledigt. Doch nicht vernichtet. Jedermann wußte, daß die Mumie zu neuem höllischem Leben erwachen würde, wenn man den schwarzen Skarabäus von ihrer Brust entfernte.
    Niemand wagte es, den heiligen Skarabäus fortzunehmen, denn damit hätte er ein furchtbares Unheil heraufbeschworen. Rat Nem-Marun überdauerte die Zeiten, und heute wurde er den Menschen des zwanzigsten Jahrhunderts auf Wanderausstellungen präsentiert.
    Die Leute kamen in Scharen, um ihn sich anzusehen und sich vor ihm zu gruseln. Es war ein eigenartiges Gefühl für sie, vor einer Mumie zu stehen, die jederzeit wieder zum Leben erweckt werden konnte. Man brauchte ihr nur den schwarzen Skarabäus abzunehmen.
    Zum Glück war niemand so verrückt, dies zu tun…
    Dan Jackson stand vor der Mumie, und ein leichter Schauer durchlief ihn. Es hätte ihn interessiert, wie die Mumie unter den Bandagen aussah, aber er berührte sie nicht, sondern hielt einen sicheren Abstand von zwei Metern. Das Gold der schweren Kette blitzte im Licht der Stablampe. Auch der glatte steinerne Skarabäus reflektierte den Schein.
    Jackson schüttelte den Kopf.
    Eigenartig. Für gewöhnlich glaubte er keine Spuk- und Geistergeschichten. Daß die Legenden, die sich um diese Mumie rankten, jedoch nicht erfunden waren, nahm er bedenkenlos als wahr hin.
    Warum?
    Fühlte er, daß höllisches Leben in dieser bandagierten Gestalt war?
    Er verglich Rat Nem-Marun mit einem Vulkan, von dem man glaubte, er wäre erloschen. Aber unter der erkalteten Oberfläche brodelte noch das Magma, die Kraft der Hölle, die sofort wieder hervorbrechen würde, wenn man den heiligen Skarabäus entfernte.
    »Möge es dazu niemals kommen«, flüsterte Dan Jackson und leckte sich nervös die Lippen.
    Plötzlich vernahm er ein Geräusch. Er erschrak. Was hatte sich bewegt? Die Mumie? Blödsinn. Was war es aber sonst gewesen?
    Der Nachtwächter drehte sich um. Das Licht seiner Stablampe machte die Bewegung mit. Der Strahl schnitt waagrecht durch den Raum.
    An Puppen hingen alte Priestergewänder.
    Dahinter schien sich jemand zu verbergen.
    Dan Jackson war kein Feigling. Mit festem Schritt näherte er sich den Puppen. Als er nur noch drei Schritte von ihnen entfernt war, sah er einen Mann. Blaß, abstehende Ohren, wasserhelle Augen, gut gekleidet. Das Licht der Lampe traf den Eindringling voll.
    »He! Sie! Kommen Sie raus! Was haben Sie hier zu

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