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002 - Flucht von Phönix

002 - Flucht von Phönix

Titel: 002 - Flucht von Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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Inneren. Trotzdem brachte er es nicht über sich, bei der Zerlegung des Worpas mitzuhelfen.
    Auch als sie den Rückweg zum Dorf antraten, wo sie jubelnd begrüßt wurden, war Pieto noch wie in Trance. Was er getan hatte, war viel mehr gewesen, als nur das Erlegen eines Wildes.
    Er hatte endgültig die Schwelle zwischen Jugend und Männlichkeit überschritten. Von nun an war er endgültig in die Volksgemeinschaft aufgenommen. Niemand würde mehr geringschätzig auf ihn herabsehen. Das war eine Erfahrung, die er erst einmal verdauen musste.
     
    *
     
    »Es sieht nicht gut aus«, stellte Tanya Genada zum wiederholten Male fest. »Allmählich müssen wir wirklich etwas unternehmen.«
    »Niemand hindert dich daran«, entgegnete Ken Randall gereizt. Die Situation zehrte auch an seinen Nerven. »Schließlich hat Fisher dich genauso durch die Mangel gedreht wie mich. Warum solltest du also nicht ausnahmsweise mal die rettende Idee haben?«
    Tanya versuchte, ein spöttisches Lächeln aufzusetzen. Es verunglückte kläglich, wie Randall mit Zufriedenheit registrierte. Die Situation war zwar in keiner Weise dazu angetan, an solche Nichtigkeiten auch nur einen Gedanken zu verschwenden, aber es bereitete ihm trotzdem eine grimmige Freude, zu sehen, wie die selbstsichere Fassade der Survival-Spezialistin abbröckelte.
    Dabei wusste er genauso gut wie sie, dass sie unbedingt etwas unternehmen mussten, wenn sie nicht in zwei Tagen als Opfer für irgendwelche heidnischen Götter enden wollten.
    Es war geradezu lächerlich. Sie, die hoch gezüchteten und in allen Kampfarten erprobten Survival-Spezialisten hatten sich von primitiven Barbaren überrumpeln lassen. Randall erinnerte sich, dass er von Anfang an wenig Vertrauen in die Technik des Star Gates gesetzt hatte. Mit diesem Gerät hatte der Konzern Mechanics Inc. für den sie beide arbeiteten, den alten Menschheitstraum vom Transmitter verwirklicht. Sie hätten in das Star Gate auf der Erde treten sollen und ohne Zeitverzögerung in der Gegenstation auf dem Mond herauskommen sollen.
    Hätten …
    Bis zur Stunde konnte Ken Randall sich noch nicht erklären, was eigentlich geschehen war. Drei Tage vor ihnen, am 12. Juli 2063, hatte ihr Kollege Haiko Chan den zeitlosen Sprung ohne Komplikationen durchgeführt. Mit ihnen beiden und fünf Wissenschaftlern hatte das Experiment wiederholt werden sollen.
    Wohl waren sie planmäßig auf der Erde neutralisiert worden, sie waren auch in einer anderen Station materialisiert, aber dabei hatte es sich nicht um das Star Gate auf dem Mond gehandelt. Es war überhaupt kein von Menschenhand erbautes Star Gate gewesen, sondern eine Station, die auf einem ihnen unbekannten Planeten stand, der aller Wahrscheinlichkeit zufolge nicht einmal im solaren Sonnensystem lag. Kaum hatten sie die Station verlassen, waren sie von barbarischen Eingeborenen angegriffen und nach kurzem Kampf überwältigt worden.
    Und nun befanden sie sich im Dorf dieser Barbaren und sollten geopfert werden, weil man sie für Dämonen hielt. Es war wirklich geradezu lächerlich.
    »Ich möchte nur wissen, wie es Janni und den anderen geht«, drang Tanyas Stimme in seine Gedanken.
    »Wie soll es ihnen schon gehen? Sie werden in einer anderen Hütte genauso gefangen gehalten wie wir.«
    »Hoffentlich sind sie überhaupt noch am Leben. Zum Teufel, wir müssen hier raus. Wenn ich nur die Fesseln aufbekäme, würde ich es diesen behaarten Idioten schon zeigen.«
    Unwillkürlich glitt Randalls Blick zu den drei Wächtern. Diese saßen neben der einzigen Tür des Raumes und verfolgten gelangweilt die Unterhaltung der beiden Menschen, von der sie kein Wort verstanden. Neben ihnen lagen armlange Schwerter.
    Die Bulowas – wie die Eingeborenen sich selbst nannten – waren von dunkler Hautfarbe und stark behaart. Ein natürlicher Schutz vor der starken UV Strahlung der Sonne. Die Barbaren waren kleiner als Menschen, sie reichten Randall nur knapp bis zum Kinn.
    Durch die dünnen Wände drangen die Stimmen weiterer Wächter, die vor der Tür lauerten.
    Aber die Wächter waren nicht ihr eigentliches Problem. Widerstrebend musste Ken Randall sich eingestehen, dass seine Begleiterin recht hatte. Noch einmal würden sie sich nicht so überrumpeln lassen. Obwohl sie nur zu zweit waren, waren sie den Bulowas selbst ohne Waffen bei weitem überlegen. Alles scheiterte nur an den Fesseln aus einem extrem harten, kunstvoll verknoteten Strick. Sie, die jede elektronische Handschelle, jedes irdische

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