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002 - Stadt der Verdammten

002 - Stadt der Verdammten

Titel: 002 - Stadt der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Häuserruinen und über Trümmerfelder und wurde von Wulfanen und Gejagudoo angegriffen. Erst gegen Morgen schlief sie endlich ein.
    Lautes Rufen weckte sie. Sie sprang auf und griff nach ihrem Schwert. Benommen sah sie sich um. Der verwaschene Sonnenfleck stand schon hoch über dein östlichen Horizont. An der Dachkante hockten zwei Jäger und deuteten hinaus auf die weite Lichtung. Sie waren es, die so aufgeregt riefen.
    Aruula ging hinüber und trat hinter sie. Sorbans hünenhafte Gestalt erschien neben ihr; die ganze Horde strömte zusammen.
    Drei Speerwürfe weit auf der Lichtung schoss plötzlich eine Fontäne aus Dreck und Steinen in die Luft. Etwas Schwarzes wühlte sich aus dem Boden. Neben Aruula schrie eine Frau. Sorban stieß einen Fluch aus. »Junge Gejagudoo«, flüsterte ein Halbwüchsiger.
    »Der Steinboden hält sie nicht ab«, sagte Sorban heiser.
    »Er ist zu brüchig«, entgegnete Aruula.
    Ein Gejagudoo nach dem anderen bohrte sich aus dem Boden. Durch Gebüsch und Gras krochen die Erdschlangen auf den großen Ruinenkomplex zu.
    »Bogenschützen!«, brüllte Sorban.
    Aruula rannte zur anderen Seite des Daches. Und sah genau das, was sie befürchtet hatte: Auch vom Waldrand her wühlten sich Gejagudoo durch die weiche Erde heran. Sie lief an der Dachkante entlang. Auch vom Pilzturm her krochen sie durch das Gestrüpp!
    »Überall Gejagudoo!«, schrie Aruula. »Sie kommen von allen Seiten…!«
    ***
    Im Morgengrauen erwachte Matt, als Jandra durch die Lücke in der Efeuhecke in den Raum schlüpfte. Sie zeigte auf ihren Bauch und machte kauende Mundbewegungen.
    Matt rieb sich die Augen und streckte sich. Das Pflaster an seinem Bein hatte sich über Nacht gelöst, aber es war kein weiteres Blut ausgetreten, und auch sonst war kaum noch eine Schwellung zu sehen. Matt zog es ganz ab, bevor er Proviant aus seinem Ledersack holte. Er legte Jandra ein Stück Shmaldan und den letzten Rest getrockneten Fisch aufs Fell. Sie verschlang beides mit Heißhunger.
    Währenddessen schaute Matt sich in der kleinen Behausung um. Und fühlte einen leisen Schauer in sich aufsteigen. Jandras Zimmer war nicht das eines zehnjährigen Mädchens. Alles war zweckmäßig eingerichtet, und es gab wenige persönliche Dinge. Keine Puppen, kein Spielzeug. Als hätte Jandra keine Kindheit durchlebt.
    Dann entdeckte Matt doch noch etwas an einer der Wände: eine Zeichnung, von ungelenker Kinderhand ausgeführt. Schon wollte ein Lächeln über sein Gesicht huschen - da erkannte er, was Jandra auf den nackten Stein gemalt hatte. Es durchzuckte ihn wie ein heißer Blitz.
    Es war unverkennbar ein Düsenjäger!
    »Jandra!« Aufgeregt wies Matt auf die Skizze. »Hast du so etwas gesehen?« Er deutete hinauf in Richtung Himmel.
    Sie nickte, deutete ebenfalls nach oben und fuhr mit der flachen Hand quer durch die Luft. Dabei artikulierte sie ein zischendes Rauschen. Wie ein Strahltriebwerk! Ihre Geste wies nach Süden.
    War der Jet in diese Richtung geflogen? Dann stand sie auf und winkte Matthew hinter sich her.
    Sie will dir etwas zeigen… etwas, das mit dem Jet zu tun hat! Matt nahm den Container, den Proviantsack und das Gewehr au£ und folgte ihr. Sie kletterten die rostige Treppe hinab. Zwischen den Ruinenwänden schlichen sie auf die Straße hinaus.
    Matt folgte Jandra stadteinwärts. Sein wachsamer Blick streifte über die Mauerkronen der Ruinen, über Gestrüppwände an den Hausfassaden, über moos- und farnbedeckte Autowracks rechts und links am Straßenrand. Im hohen gelben Gras neben einem verwitterten Motorblock sah er etwas Rötliches liegen. Er ging hin und beugte sich darüber.
    Es war eine rote Kazte. Schlaff und leblos lag sie im Gras. Die langen Fellhaare im Halsbereich glänzten feucht und dunkelrot. Blut. Sie konnte noch nicht lange tot sein.
    Matt richtete sich auf. Misstrauisch blickte er sich um. Jandra stand auf der Straßenmitte und bedeutete ihm mit fuchtelnden Gesten, endlich .weiter zu gehen.
    Er fühlte sich plötzlich unbehaglich. Theoretisch war ihm klar gewesen, dass es noch gefährlichere Biester in diesen Ruinen geben musste als die Katzen. Ohne Grund hatten Sorbans Leute sich bestimmt nicht geweigert, die Stadt zu betreten.
    Aber so plötzlich mit den Spuren einer unbekannten Bestie konfrontiert zu werden - das ließ ihn für einen Moment schaudern.
    Plötzlich spurtete Jandra auf ihn zu. Sie packte seinen Arm, zog ihn von der Straße weg zu einer Hausfassade, die ganz und gar von Weinranken überzogen

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