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002 - Stadt der Verdammten

002 - Stadt der Verdammten

Titel: 002 - Stadt der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Oberkörper in dunklen Basthemden zwischen den Ranken über sich auftauchen. Speere rauschten durch die Luft und bohrten sich in die Siragippen.
    Deren Angriffsformation löste sich auf. Die meisten Tiere streckten schon ihre acht Beine von sich, einige rotierten um ihre Längsachse, als hätten sie die Orientierung verloren. Nur drei Riesenspinnen waren nicht von Pfeilen oder Speeren getroffen worden. Sie ergriffen die Flucht. Blitzschnell schossen sie auf Matt zu.
    Ihm blieben weniger als drei Sekunden. Gedankenschnell warf sich er gegen die Hauswand und riss das Gewehr hoch. Er ließ den Abzugsbügel nicht mehr los. Schüsse hallten in dichter Folge durch die Ruinengasse. Zwei der Riesenspinnen überschlugen sich und blieben reglos auf dem Rücken liegen. Die dritte zerplatzte regelrecht -grauer Schleim ergoss sich auf die Straße.
    Matt sank in die Knie und legte die Stirn auf die kühle Schulterstütze des Gewehrs. Sein Atem flog. Ein stacheliger Kloß schien in seinem Hals zu sitzen.
    Schritte scharrten über Geröll. Das Kind weinte. Tiefe, kehlige Stimmen wurden laut..
    ***
    Matt blickte auf. Die Gasse füllte sich mit Menschen. Nein, keine Menschen… Es waren diese langhaarigen Kreaturen, die vor drei Nächten die Horde überfallen hatten. Mit dem gewaltigen Lippenwulst unter den Augen sahen ihre Gesichter aus wie die bizarrer tropischer Fische. Sie waren mit Speeren und Schwertern bewaffnet. Ein paar von ihnen trugen schwarze und rotbraune Lederumhänge.
    Ächzend rappelte Matt sich auf die Knie, um aufzustehen.
    Der Schlag in den Nacken traf ihn so unverhofft, dass er nicht einmal Schmerzen spürte. Von einer Sekunde auf die andere kippte sein Bewusstsein ins Nichts…
    Da war es wieder! Ein ganz schwaches Vibrieren des Daches unter ihren Stiefeln. Sorbans Leute blickten sich schweigend an. Selbst den abgebrühtesten Kämpfern der Horde stand die Angst ins Gesicht geschrieben.
    Stundenlang hatten die Bogenschützen vom Dach aus auf die angreifenden Gejagudoo geschossen. Elf der Bestien hatten sie töten können. Zwei Erdschlangen war es gelungen, in das große Gebäude einzudringen.
    Erneut schien das Dach zu vibrieren. »Sie wühlen sich unter den Grundmauern durch«, sagte Aruula leise. »Können sie das Gebäude zum Einsturz bringen?« Sorban wich ihrem fragenden Blick aus. Niemand erwiderte etwas. Das war Antwort genug.
    Der Häuptling wandte sich ab und ließ seinen Blick über den langgezogenen Ruinenkomplex schweifen. Dach reihte sich an Dach. Sieben, acht Speerwürfe weit zog sich die Reihe der von Birken, Farn und Misteln überwucherten Gebäude hin.
    »Wir verlegen unser Lager«, entschied Sorban.
    Vier Jäger stiegen durch eine zerklüftete Öffnung des Daches in das Gebäude hinab, um die Frekkeuscher zu holen. Die anderen packten Felle, Waffen und Proviant zusammen. Danach kletterten sie von-Flachdach zu Flachdach, bis sie eine kuppelartige Halle fast am Ende des Komplexes erreichten.
    Die Krone einer alten Buche ragte aus dem zerstörten Kuppeldach. Auf dem etwas höheren Nachbargebäude ließ Sorban lagern. Von der Dachkante aus blickte Aruula durch das von der Buche aufgebrochene Kuppeldach in eine weiträumige Halle hinunter, wo weitere der stählernen Vögel standen, die hier wohl einst gelebt hatten. Jetzt waren sie alle tot, und das Moos wuchs auf ihnen.
    Der westliche Horizont färbte sich rot. Als die Dunkelheit kam und das erste Feuer auf dem Dach brannte, versammelte sich die Horde, um Rat zu halten.
    »Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Gejagudoo uns hier finden«, sagte einer der Jäger. »Sie werden nicht ruhen, bis sie uns aufgestöbert haben.«
    »Wie viele Pfeile haben wir noch?«, knurrte Sorban.
    »Nicht mal fünfzig«, antwortete einer der Bogenschützen.
    »Und Speere?«
    »Vierzehn.«…
    Betroffenes Schweigen. Das Feuer knisterte. Die kleinen Kinder klammerten sich an ihre Mütter. Aruula blickte in Richtung Stadt. Ihre Augen versuchten die Dunkelheit zu durchdringen.
    »Die Jungtiere können wir noch eine Zeitlang abwehren«, sagte jemand. »Aber wenn ein Muttertier auftaucht, sind wir verloreri.«
    »Das ist die Rache des verfluchten Baloor«, knurrte Sorban.
    »Du hättest ihn nicht verstoßen dürfen«, jammerte eine Frau.
    »Schweig!«, herrschte Sorban sie an:
    »Wir können nur hoffen, dass Maddrax bald zurückkehrt«, sagte Aruula. »Sonst sind wir verloren.«
    Sorban nickte langsam.
    Das abscheuliche Bild wollte Matt nicht mehr aus dem Kopf gehen: der

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